Das Präsidium des BFV wendet sich mit einem Papier zum Umgang mit antidemokratischen und extremistischen Parteien, Gruppierungen und Akteur:innen im BFV an die Verbandsmitarbeiter:innen, Gremienmitglieder und die Öffentlichkeit. Damit reagiert der BFV auf die zunehmende Verbreitung antidemokratischer, menschenfeindlicher und diskriminierender Einstellungen und Umgangsformen in der Gesellschaft. Es soll sichergestellt werden, dass der Berliner Fußball ein sicherer Raum bleibt, der die demokratischen Grundwerte wahrt. Man muss die Lehren der Vergangenheit wahren und rechtsextremen Bestrebungen rechtzeitig und entschieden entgegenstehen.
Der BFV als gesellschaftliche Stütze
„Fußball ist politisch, dementsprechend ist auch der BFV politisch“, erklärt Dr. Özgür Özvatan, Vizepräsident des BFV für Gesellschaftliche Verantwortung. „Die politische Dimension des Fußballs wird oft verkannt. Das Wertegerüst des BFV ist das gleiche Wertegerüst, das die Demokratie zusammenhält. Wir müssen daher entschlossen gegen jegliche Form von Extremismus und Antidemokratie auftreten – in der Politik ebenso wie auf dem Fußballplatz. Wir beobachten aktuell besorgniserregende Entwicklungen in Richtung eines ‚schon wieder‘, die müssen wir im Sinne des ‚nie wieder‘ frühzeitig zurückdrängen. Der organisierte Fußball ist ein elementarer Lernort für gesellschaftliche Konflikte, wir stehen somit als Verband und Vereine in der Verantwortung unseren Beitrag für die wehrhafte Demokratie zu leisten!“
Der BFV ist sich seiner Verantwortung bewusst, demokratische Räume zu fördern und möchte auch in der Zukunft eine wichtige gesellschaftliche Stütze sein. Das Papier soll Vereine, Mitglieder und alle weiteren Akteur:innen des Berliner Fußballs sensibilisieren, sodass sich alle auf und neben dem Platz sicher und als Teil des TEAM BERLIN fühlen. Es enthält spezifische Handlungsempfehlungen in den folgenden Bereichen:
- Gremienarbeit/Positionierung
- Veranstaltungen/Projekte/Anlässe
- Ehren- & Hauptamt
- Sportschule & Geschäftsstelle
- Öffentlichkeitsarbeit
- Vereine
Das Papier schafft einen konkreten Handlungsrahmen, um präventiv gegen jegliche Form von Extremismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit vorzugehen. Es sensibilisiert u.a. Vereine vor Unterwanderungsstrategien, regelt den Umgang mit Spenden, die einen antidemokratischen Hintergrund haben, oder legt Kriterien fest, wie die BFV-Geschäftsstelle mit inhaltlichen Anfragen von extremen Akteur:innen umgehen soll. Erarbeitet wurde das Konzept im Verlauf des letzten halben Jahres in enger Zusammenarbeit mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen.
Klares Bekenntnis gegen antidemokratische Player
In einer Zeit, in der der Einfluss antidemokratischer Akteur:innen größer wird, und, wie aktuelle Beispiele zeigen, auch in parlamentarische Prozesse vordringt, ist es von entscheidender Bedeutung ins Handeln zu kommen. Präventionsmaßnahmen, das Durchführen interner und externe Schulungen oder auch das Festsetzen klarer Richtlinien fördern demokratische Kompetenzen und sind von grundlegender Bedeutung.
„Mit diesem Papier wollen wir dafür sorgen, dass extremistische und antidemokratische Strömungen keinen Platz bei uns finden“, betont Malte Schruth, Präsidialmitglied des BFV. „Der gesellschaftliche Diskurs wird schroffer und zunehmend polarisiert geführt. Daher müssen wir uns klar und entschlossen gegen jede Form von Diskriminierung positionieren. Nur so kann der Fußball ein Ort der Gemeinschaft und des fairen Miteinanders bleiben.“
Die Maßnahmen des BFV senden ein klares Signal: antidemokratische und extremistische Akteur:innen haben im Berliner Fußball keinen Platz.
Das Papier kann nachfolgend als PDF-Datei heruntergeladen werden: Umgang mit antidemokratischen und extremistischen Parteien, Gruppierungen und Akteur:innen im BFV