Der 1. FC Nürnberg gewinnt das AOK-Traditionsmasters

Der 1.FC Nürnberg gewinnt das AOK-Traditionsmasters 2016. Foto: KÜHN Sportconsulting

Beim hochkarätig besetzten AOK-Traditionsmasters 2016 erlebten die zahlreichen Zuschauer in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle wieder einmal ein tolles Fußball-Spektakel.

Wie bereits in den Vorjahren nahmen auch dieses Mal sechs Traditionsteams, mit etlichen Fußball-Legenden gespickt, am Budenzauber in der Berliner Max-Schmeling-Halle teil. In zwei Vorrundengruppen kickten die ehemaligen Profis um den Einzug ins Halbfinale. Bei jeweils zehn Minuten Spielzeit pro Halbzeit zeigten die Mannschaften dabei begeisternden Fußball.

Das Eröffnungsspiel des Turniers zwischen der mit internationalen Stars zusammengesetzten Mannschaft des AS Rom und dem Qualifikationsturniersieger in Krefeld, FC Schalke 04, stellte gleich eines klar: es ging hier zwar um den Spaß, aber dennoch konnte man den beiden Traditionsclubs den Siegeswillen deutlich ansehen. Beide Mannschaften wussten spielerisch zu überzeugen, am Ende setzten sich jedoch die Schalker mit 3:2 durch.

In den weiteren Spielen der Gruppe A kam nun auch der 1. FC Nürnberg zum Einsatz. Die Clubberer traten mit zahlreichen Bundesliga-Legenden an. So konnte man unter anderem noch immer die Torjägerkünste von Marek Mintal und Markus Feinbier bestaunen. Nach einem 4:2 Erfolg gegen den AS Rom stand das Weiterkommen der Nürnberger fest, denn der AS Rom schied somit nach zwei knappen Niederlagen aus dem Turnier aus. Im letzten Spiel gegen die ebenso für die Endrunde qualifizierten Gelsenkirchener ging es nun um den Gruppensieg: Tolle Spielzüge und beeindruckende Tore sorgten für ein atemberaubendes Gruppen-Finish. Als Sieger ging dabei der 1. FC Nürnberg mit 6:5 hervor und sicherte sich somit den ersten Platz in der Gruppe A.

Berliner Derby sorgte für beeindruckende Stimmung in der Max-Schmeling-Halle

Neben den beiden gesetzten Berliner Mannschaften, Hertha BSC und Union Berlin, qualifizierte sich das niederländische Team von Twente Enschede durch den Sieg beim Qualifikationsturnier im Emsland für das AOK-Traditionsmasters. Die Holländer bestritten gleich das erste Spiel der Gruppe B gegen die Eisernen aus Köpenick. Im Dress von Twente Enschede überzeugte dabei auch ein alter Bekannter: Ellery Cairo, der ja mal von 2005-2007 für die Hertha gespielt hatte. Dennoch sicherte sich Union den Sieg, wenn auch denkbar knapp durch einen 2:1 Erfolg.

Im zweiten Gruppenspiel musste sich die Mannschaft aus Enschede nun mit dem Titelverteidiger Hertha BSC messen. Die Hertha gewann das Spiel deutlich mit 8:2 und sendete somit ein erstes Ausrufezeichen im Hinblick auf die anvisierte Titelverteidigung. Zu guter Letzt stand das heiß ersehnte Berliner Derby an. Aufgrund der beiden Niederlagen von Twente Enschede qualifizierten sich die beiden Berliner Mannschaften bereits vor dem Derby für die Halbfinals – es ging nur noch um den Gruppensieg. Die vielen Schlachtenbummler der Eisernen und natürlich auch der Hertha kamen dabei dennoch voll auf ihre Kosten, denn das Spiel wusste voll und ganz zu überzeugen. Die Gänsehaut-Stimmung in der Halle tat ihr Übriges. Nach 3:0 aus Sicht der Hertha kämpfte sich Union noch bis auf 3:3 an die Alte Dame heran, weshalb der Union-Fanblock die Eisernen als ihren Sieger feierten. Der Gruppensieg ging trotzdem an die Hertha, denn die hatte das bessere Torverhältnis.

Überraschungen in den Halbfinals

Als Gruppenzweiter der Gruppe B durfte sich Union Berlin im ersten Halbfinale gegen den A-Gruppen-Sieger aus Nürnberg beweisen. Im Laufe des Spiels zeigten die Nürnberger jedoch immer wieder ihre individuelle Klasse und so gingen sie bereits zur Pause mit 3:0 in Führung. Am Ende stand es erstaunlicherweise sogar 7:1 für den Club und Union musste sich deutlich geschlagen geben.

Im zweiten Halbfinale stand die Begegnung zwischen Hertha BSC und Schalke 04 auf dem Programm. Die Partie entwickelte sich mit der Zeit immer mehr zu einem kleinen Krimi, allerdings schien das 4:2 für Schalke kurz vor dem Ende die Entscheidung herbeigerufen zu haben. Levan Kobiashvili brachte die Hertha zwar nochmal heran, aber am Ende sollte dies nicht reichen und der Titelverteidiger schied aus dem Turnier aus.

Torreiche Finalspiele

Als kleiner Trostpreis stand für alle Berliner die Wiederholung des Berliner Derbys im kleinen Finale. Im Spiel um den dritten Platz kämpften beiden Teams noch einmal aufopferungsvoll um den Sieg und die Fans bekamen insgesamt 14 tolle Tore zu Gesicht. Dieses Mal gab es auch einen Sieger in der regulären Spielzeit – die Hertha gewann mit 8:6 gegen die Eisernen aus Köpenick.

Das Endspiel zwischen Nürnberg und Schalke versprach ein packendes Duell. Alle Erwartungen sollte das Finale auch erfüllen, denn von Anfang an gingen beide Teams mit jeder Menge Spielintelligenz zur Sache. Die letzten Minuten des Spiels waren von jeder Menge Spannung geprägt, nie konnte eine der beiden Traditionsteams klar in Führung gehen. Auch nach zwei Mal 12 Minuten Spielzeit konnte kein Sieger ermittelt werden, weshalb der Turniersieg erst im Neunmeterschießen entschieden wurde. Dort setzten sich die Nürnberger mit 10:9 durch und sicherten sich somit den letztendlich verdienten Titel.

Marek Mintal erhielt gleich zwei Auszeichnungen

Nach dem spannenden Endspiel erfolgte sogleich die Siegerehrung. Bevor das Siegerteam den Pokal entgegennehmen durfte, zeichneten die Verantwortlichen des Turnieres noch verschiedene Spieler für besondere Leistungen aus. Die Torjägerkanone sicherte sich Marek Mintal vom 1.FC Nürnberg. Zum besten Spieler des Turniers wählte die Jury ebenso Mintal. Dass er auch in jeder Partie mannschaftsdienlich durch tolle Vorarbeiten glänzte, könnte ein Grund für die Entscheidung gewesen sein. Die Auszeichnung zum besten Torwart des Turniers erhielt zudem auch ein Clubberer. Daniel Klewer konnte in jedem Spiel mit tollen Paraden glänzen. Auch die Berliner Hertha durfte noch einmal jubeln, Levan Kobiashvili erhielt die Ehrung zum Publikumsliebling des Turniers.

Das rundum gelungene AOK-Traditionsmasters findet auch weiterhin in den nächsten Jahren statt. Man darf also gespannt sein, welche Traditionsteams im kommenden Jahr für Budenzauber auf dem Berliner Hallenparkett sorgen.