U16-Juniorinnen beeindrucken in Duisburg

Beim DFB-Länderpokal konnte sich die Berliner U16-Auswahl unter 21 Landesverbänden den siebten Platz sichern.

Was mit dem Drei-Länder-Turnier in Hennef im September 2022 startete, endete am vergangenen Sonntag mit den DFB-Sichtungsturnier in Duisburg: die Auswahlsaison der Berliner U16-Juniorinnen. Ein letztes Mal machten sich der Jahrgang 2007 und 2008 gemeinsam auf, um die Berliner Talentförderung zu repräsentieren. Das DFB-Sichtungsturnier ist das Saisonhighlight, bei dem alle 21 Fußball-Landesverbände in Duisburg zusammenkommen, um die Besten unter sich auszuspielen. Zudem ist es die zentrale Sichtungsmaßnahme für die U15-, U16- und U17-Nationalmannschaft.

Für den letzten Feinschliff standen ein Testspiel mit dem Landesverband Brandenburg in der Vorwoche sowie ein Vorbereitungslehrgang in der Sportschule Wannsee auf dem Plan. Hier standen Teambuilding und taktische Abläufe im Vordergrund, zu Gast war aber auch die ehemalige Auswahl- und U-Nationalspielerin Katja Orschmann, um nach einer gemeinsamen Zumba-Einheit die aktuellen Spielerinnen mit vielen Glückwünschen auf den Weg zu schicken.

1. Spiel: Berlin – Baden 4:0

Im ersten Spiel gegen den Badischen Fußballverband ging Berlin nach 20 Minuten mit 1:0 in Führung – nach einem Ballgewinn von Selma Keune im gegnerischen Drittel schob Nila-Ann Staerke aus 14 Metern den Ball flach in die Torecke. Zuvor musste die Berliner Torhüterin Martha Segert mit zwei starken Paraden eingreifen. Anschließend wurde Berlin dominanter und konnte die Führung mit zwei Toren von Carla Okoro ausbauen. Das erste Tor des Doppelschlags fiel nach einem schön rausgespielten Angriff über die linke Seite, wo sich final Sophia Palacios durchsetzte und eingab, das zweite nach einer Flanke von Marike Laidler. Ein weiterer früher Ballgewinn wurde von Nora Krehnke mit einem humorlosen Schuss in den Winkel zum 4:0-Endstand gekrönt.

2. Spiel: Berlin – Niederrhein 0:0

Mit Niederrhein stand am Freitag ein Team mit spielstarkem Mittelfeldzentrum und dribbelstarken Flügeln auf dem Plan. Insbesondere im ersten Drittel der Partie war Berlin in der Defensive gefordert und konnte nur wenig für Entlastung sorgen, ohne dabei allerdings gegnerische Chancen zuzulassen. Das Geschehen verschob sich in einem Spiel mit großer Intensität in den Zweikämpfen und hohem Laufaufwand immer mehr in das Mittelfeld, wobei die höheren Ballbesitzanteile bei Niederrhein lagen. Die Berlinerinnen zeigten sich dabei enorm zweikampfstark und mit großer Lust auf das individuelle Duell – insbesondere die Viererkette, mit Lotti Oeltze und Anouk Blume im Zentrum, verteidigte alles weg. Die Berliner Konterchancen verpufften durch mangelndes Timing im Abspiel und gutes Verteidigen der Tiefe durch die niederrheinische Innenverteidigung. So blieb es in einem Spiel von zwei unterschiedlich, aber beiden auf ihre Art und Weise, sehr gut agierenden Teams beim 0:0.

3. Spiel: Berlin - Brandenburg 0:2

Aufgrund starker Regenfälle wurde Samstagmittag verkündet, dass das Sichtungsturnier von vier auf drei Spieltage verkürzt wird, womit das Aufeinandertreffen mit Berlins einzigem Landesnachbarn das finale Spiel des Turnier sein sollte. Vor dem Spiel stand bereits fest, dass Westfalen als Siegerinnenteam aus dem Turnier geht – allerdings auch, dass die Siegerinnen aus der Partie Berlin gegen Brandenburg sich den zweiten Platz sichern können. Die Berlinerinnen zeigten sich hochmotiviert, allerdings zu Beginn etwas zu nervös und zögerlich in den Zweikämpfen, wodurch Brandenburg Raum für ihr gut strukturiertes Kombinationsspiel bekam. Dies wurde nach drei Minuten von der Torschützenkönigin des Turniers, Janita Kramer, genutzt. Nach dem frühen Rückstand konnten die Berlinerinnen nach und nach Zugriff erlangen und bekamen gute Abschlussmöglichkeiten, gleich doppelt durch Carla Okoro und per Freistoß durch Selma Keune. Das zweite und letzte Tor der Partie schoss allerdings keine Berlinerin, sondern erneut Janita Kramer, die zwei Minuten vor Spielende einen Konter vollendete und damit den Schlusspunkt setzte.

Abschlusstabelle: 1. Westfalen, 2. Brandenburg, 3. Württemberg, 4. Mittelrhein, 5. Sachsen, 6. Niederrhein, 7. Berlin, 8. Hessen, 9. Thüringen, 10. Hamburg, 11. Bayern, 12. Schleswig-Holstein, 13. Mecklenburg-Vorpommern, 14. Niedersachsen, 15. Südbaden, 16. Saarland, 17. Rheinland, 18. Baden, 19. Sachsen-Anhalt, 20. Bremen, 21. Südwest.

Verbandssportlehrer Falko Grothe zieht nach dem Turnier folgendes Fazit: „Das Team hat sich über die Saison kontinuierlich weiterentwickelt und einen starken Länderpokal gespielt. Die Spielerinnen haben sich ein kleines Finale um Silber erspielt – mit der zurückhaltenden Anfangsphase gegen ein spielerisch sehr reif wirkendes Team aus Brandenburg hat es dann leider nicht für einen Platz auf dem Treppchen gereicht. Unsere Spielerinnen können stolz auf die von ihnen gezeigte Leistung und die Platzierung als siebtbestes Team von 21 Landesverbänden sein. Berlin hatte in der Offensive Spielwitz und individuelle Qualität, war defensiv giftig und solidarisch und spielte stets mit hoher Intensität und Leidenschaft. Es war uns im Funktionsteam eine echte Freude, die Spielerinnen unterstützen zu dürfen. Dank gilt auch Jan und Hannah als Co-Trainer:innen und Rebecca, unserer Physiotherapeutin, die über die komplette Saison mit unserer U16-Auswahl gearbeitet haben und viel Energie auf und neben dem Platz investiert haben.“

Bei den Spielerinnen des Jahrgangs 2007 verkündete der DFB bereits, welche Spielerinnen sich in Zukunft über eine Einladung zum Sichtungslehrgang für die U17-Nationalmannschaft freuen dürfen: zwei Berlinerinnen sind dabei. Im Jahrgang 2008 haben sich die Berlinerinnen ebenfalls gut präsentiert. Da die Zuständigkeiten im DFB-Trainer:innenteam im Sommer wechseln, dauert die Auswertung und Planung für den Jahrgang jedoch etwas länger.

Kader: Kristin Bertelsmann, Marike Laidler (beide 1. FC Union Berlin), Amelie Blättner, Miranda Ekeunga, Jolien Franeck, Sari Saeland (alle Hertha 03 Zehlendorf), Anouk Blume, Sophia Palacios, Nila-Ann Staerke (alle RW Viktoria Mitte), Chelsy Kengne, Carla Okoro (beide BW Berolina Mitte), Ronja Kessel (BFC Dynamo), Selma Keune, Liselotte Oeltze, Martha Segert (alle SV Empor), Nora Krehnke (Viktoria Berlin)

Funktionsteam: Falko Grothe (Verbandssportlehrer), Hannah Thews (Co-Trainerin), Jan Soennecken (Co-Trainer), Rebecca Gabriel (Physiotherapeutin)

Nach Ende der U16-Saison gehen die 2007erinnen in den kommenden Wochen in die Sichtung für die neue U19 über, die 2008erinnen erhalten weiter ein wöchentliches Fördertraining und zeigen sich im Sommer in den Sichtungen für die neue U16-Landesauswahl.