Fußball-Feriencamp im Wedding ein großer Erfolg

34 Mädchen nahmen am Feriencamp im Rahmen des Projektes „Mädchenfußball in Berlin – Alle kicken mit!“ im Bezirk Wedding teil. Foto: Dieter Holmich

In der letzten Woche der Sommerferien fand im Rahmen des Projektes „Mädchenfußball in Berlin – Alle kicken mit!“ im Bezirk Wedding ein fünftägiges Feriencamp für 34 Mädchen im Alter von 8 bis 15 Jahren statt.

 

Bestes Wetter bot die letzte Woche in den Sommerferien. Nicht nur aufgrund dieser hervorragenden Voraussetzung entwickelte sich das Feriencamp zu einem großartigen Erfolg für die fußballbegeisterten Mädchen, ihre Eltern, die Trainer/innen und alle Beteiligten. Im Mittelpunkt stand das Erlernen von Grundfähigkeiten im Fußball, doch dank eines Ausflugs durften die Mädchen auch erste Erfahrungen im Boxen, Crossgolf und Tennis sammeln. Finanziert werden konnte das Feriencamp durch die Unterstützung aus dem Teilhabeprogramm der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Das Camp führte der Berliner Fußball-Verband in Kooperation mit dem freien Jugendhilfeträger Outreach durch, die vor Ort mit dem Clara Mädchenladen aktiv sind.

Ein gesundes Frühstück, das DFB-Mobil und zwei Trainingseinheiten

Am Montag begann um 8.30 Uhr mit dem Treffpunkt auf der Sportanlage Ungarnstraße für die fußballbegeisterten Mädchen das Feriencamp. Nach der Ausgabe der Feriencamp-T-Shirts wurde gemeinsam gefrühstückt, wobei ein gesundes Müsli mit frischem Obst individuell von den Kindern zubereitet wurde. Während des Frühstücks gab die Ernährungsberaterin Ebru Kanpara von der Yum me-Stiftung den Mädchen noch einige Tipps. Dabei wurde gemeinsam herausgefunden, wie die gesunde Ernährung auch zu Hause fortgesetzt werden kann.

Anschließend ging es auf den Fußballplatz, wobei die erste Trainingseinheit vom DFB-Mobil begleitet wurde. Bei zahlreichen koordinativen Übungen wurde die Geschicklichkeit der Mädchen auf den Prüfstein gestellt. Anschließend gab es mehrere Torschussübungen und kleine Spielformen, die bei den Mädchen die Lust auf Fußball erst richtig weckten. Nach einer intensiven Trainingseinheit gab es Nudeln zum Mittagessen, die zusätzliche Kräfte für die zweite Einheit am Nachmittag mobilisierten.

Zwei Vereinsvertreter besuchen das Mädchencamp am Dienstag

Am Dienstag standen zwei weitere Trainingseinheiten auf dem Plan. Besonders im Passspiel und Dribbling wurden auch hier erste Grundlagen vermittelt. Außerdem stellten sich Vereinsvertreter vom BFC Tur Abdin und dem BSC Rehberge vor. Beide Vereine versuchen derzeit weitere Mädchenmannschaften aufzubauen und zeigten sich begeistert von dem Feriencamp.

Besuch bei KICK Treptow

Am Mittwoch wurde dann ausnahmsweise der Fußball gegen andere Sportgeräte ausgetauscht. Für die Teilnehmerinnen des Feriencamps ging es zu KICK Treptow. Beim Boxen, Tennis und Crossgolf konnten sich die Mädchen vollständig verausgaben, wobei der Spaß natürlich im Vordergrund stand. Dabei wurde deutlich, dass sich die Mädchen nicht nur für Fußball interessieren, sondern auch sportartübergreifend bei allen Aktivitäten sehr engagiert zu Werke gingen.

Am Donnerstag klagten die ersten Mädchen bereits über Muskelkater, doch nach einem gesunden Smoothie zum Frühstück war der Akku für zwei weitere Trainingseinheiten wieder aufgeladen. Während am Vormittag noch einmal einige Grundlagen im Bereich Technik aufgefrischt wurden, standen am Nachmittag verschiedene Spielformen im Vordergrund.

Erfolgreicher Abschluss des Feriencamps

Am Freitag wurde zum Abschluss das Fußballabzeichen von den Mädchen abgelegt, wobei alle Teilnehmerinnen diese Hürde mit Bravour meisterten. Mit diesem Abzeichen können die Mädchen sich nun in Vereinen bewerben, um dort auch in Zukunft weiterhin regelmäßig die Fußballschuhe zu schnüren. Das Feriencamp endete mit einem Abschlussfest, zu dem auch die Eltern und Freunde der Mädchen eingeladen waren. Beim Abschlussturnier konnten so gleich fünf Mannschaften gestellt werden, wobei drei Kinderteams und das Trainerteam vom Mütterteam starke Konkurrenz erhielten. Denn das Team der Mütter der Mädchen nahm enorm ehrgeizig und engagiert am Turnier teil und erhöhte somit noch einmal den Spaßfaktor. Die Anfeuerungsrufe der zahlreichen Geschwister galten jedoch trotzdem ausschließlich den Mädchen selbst, die eindrucksvoll bewiesen, welche fußballerischen Fähigkeiten sie in der Woche erlernt hatten.

Darüber hinaus waren auch zahlreiche Gäste vor Ort. Darunter BFV-Vizepräsident Qualifizierung und Soziales Gerd Liesegang und Präsidialmitglied Integration Mehmet Matur, die ausschließlich lobende Worte für die Veranstaltung fanden. Gleiches gilt auch für Tim Tschauder, der die AOK vertrat und Klaus Raupach vom Senat für Inneres und Sport. Dieser war maßgeblich für die Finanzierung des Feriencamps verantwortlich.

Viele Mädchen wollen in Vereinen Fußball spielen

Auch der hauptamtliche Geschäftsführer des Berliner Fußball-Verbandes, Michael Lameli, war am Freitag in der Ungarnstraße vor Ort. Er nahm nicht nur am Abschlussfest des Feriencamps teil, sondern verabschiedete auch den Mitarbeiter Jakob Lenz. Dieser hatte ein Jahr lang ein FSJ im Referat Events und Soziales absolviert und war auch maßgeblich an der Umsetzung des Feriencamps beteiligt. Michael Lameli bedankte sich bei Jakob Lenz für die geleistete Arbeit und wünschte ihm für die weitere Zukunft viel Erfolg.

Zum Abschluss des Feriencamps stand die Verabschiedung an. Viele der Mädchen sprachen davon, einem Verein beitreten zu wollen und die Eltern erkundigten sich nach Vereinen in der näheren Umgebung. Doch nicht nur das Fußballtraining, auch das Programm rund ums Thema „Gesunde Ernährung“ wurde von vielen Eltern und ihren Töchtern befürwortet. Außerdem ist hervorzuheben, dass es innerhalb der Gruppe von 34 Mädchen aus unterschiedlichen Kulturen keine Konflikte gab und stets der Fairplay- und der Teamplay-Gedanke beim Fußball im Vordergrund standen. Auch ein Flüchtlingsmädchen war unter den Teilnehmerinnen. Sie ist zwar erst seit vier Monaten in Deutschland, doch ihre fußballerischen Fähigkeiten sind bereits jetzt beeindruckend. Trotz der Sprachbarriere konnte sie sich in kürzester Zeit hervorragend in die Gruppe einfügen. Schon alleine dieser Fakt machte das Feriencamp zu einem vollen Erfolg.