Schirikabine gegen Coaching-Zone - Worauf kommt es im Miteinander an?

Am 3. November 2023 war Stephan Nedela, Landeslehrwart, in Jevenstedt zu Gast beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverand (SHFV) bei der Veranstaltung "Coaching-Zone versus Schiri-Kabine". Diese Veranstaltung hatte zum Ziel, das Miteinander von Schiedsrichtern und Trainern zu verbessern und ein Bewusstsein füreinander zu fördern.

 

Der DFB Lehrwart Lutz Wagner hielt ein 90-minütiges Impulsreferat, in dem er seine Sichtweise zu diesem Thema auf emotionale, spannende und mitreißende Weise präsentierte. Er brachte auch einige interessante Zahlen zum Schiedsrichter:innenwesen mit. Dabei ging es darum, was auf dem Platz wichtig ist und wie Schiedsrichter:innen sowohl als sichere:r Spielleiter:in als auch als Einflussnehmer:in in der Coachingzone und rund um den Platz agieren können.

Ein Test wurde mit allen Anwesenden durchgeführt, darunter etwa dreißig Schiedsrichter:innen aus den Kreisen, viele Trainer:innen aus der Region, Ehrengäst:innen aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Kiel, Berlin sowie Vertreter:innen des Fußballverbandes Schleswig-Holstein, der Presse und der Organisatoren. In diesem Test wurden Behauptungen zum Regelwerk aufgestellt und die Teilnehmer:innen stimmten darüber ab, ob die Behauptung richtig oder falsch war. Es war spannend zu sehen, dass auch einige Schiedsrichter:innen gelegentlich falsch lagen.

Eine der wichtigsten Aussagen von Lutz Wagner war, dass es darum geht, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was von einem bleibt - von unserem Verhalten und unserer Rolle als Schiedsrichter:in oder Trainer:in. Es wurden lebhafte Einblicke in das Tun und Handeln von Schirikolleg:innen im Spitzenbereich gegeben, sowie Anekdoten aus Lutz Wagners aktiver Zeit als Schiedsrichter im Profifußball.

Nach einer kurzen Online-Umfrage unter allen Anwesenden zu dem Thema "Was birgt das größte Konfliktpotenzial zwischen Schiedsrichtern und Trainern?" gab es in der Podiumsdiskussion viele spannende und interessante Argumente. Die fünf wichtigsten Aussagen und Erkenntnisse waren:

 

1. Trainer:innen und Schiedsrichter:innen haben oft ähnliche Strukturen und Persönlichkeiten, was zu Reibungspunkten führen kann.

2. Kommunikation ist das A und O in unserem gemeinsamen Handeln.

3. Das Verhältnis zwischen Trainer:innen und Schiedsrichter:innen ist für das Spiel von enormer Bedeutung.

4. Junge Schiedsrichter:innen brauchen Zeit zum Lernen. Fehler machen alle am Spiel Beteiligten.

5. Jede:r sollte versuchen, die Sache immer vor die Person zu stellen.

 

Die Veranstaltung endete nach etwa drei Stunden mit weiteren zwischenmenschlichen Austauschen und Kennenlernen. Insgesamt war es ein gelungener Abend, der von den Kolleg:innen des Projekts Schiriblick und dem SHFV organisiert wurde. Ein ähnliches Format könnte auch im Berliner Verband sinnvoll sein. Mehr Informationen zu den Initiativen des Projekts gibt es auch unter Schiriblick.de.

Vielen Dank für die Einladung und der Möglichkeit der Teilhabe, sowie des Austauschs in diesem Rahmen.