Mitglieder des Schiedsrichterausschusses im Interview - Heute: Die Frauenbeauftragte Andrea Zech !

Die über 1000 Schiedsrichter*innen im Berliner Fußball-Verband leiten an jedem Spieltag im Jahr zu jeder erdenklichen Uhrzeit die Spiele der unterschiedlichen Spielklassen. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank !

Im Hintergrund sorgen aber noch weitere Personen dafür, dass das Schiedsrichterwesen in Berlin gut funktioniert und sich weiterentwickelt.

In dieser neuen Serie möchten wir euch die ehrenamtlichen Funktionäre des Berliner Schiedsrichterausschusses vorstellen und ihre Motivation und Ziele vorstellen. Den Beginn macht unsere Frauenbeauftragte Andrea Zech !

Liebe Andrea, vielen Dank für deine Zeit, lass uns doch damit starten welche Motivation du für die neue Position der Frauenbeauftragten im Berliner Schiedsrichterausschuss mitbringst ?

Für mich ist es an der Zeit etwas zurückzugeben. Ich wurde über ein Jahrzehnt von wunderbaren Menschen in meinem alten Landesverband in Bayern gefordert und gefördert. Ohne diese Menschen, die ich mittlerweile meine Freunde nennen darf, wäre nichts von dem möglich gewesen. Sie haben mich zu der Schiedsrichterin gemacht, die ich heute bin.

Nicht nur das sie da waren hat geholfen, sondern das man auch gemeinsam auf den Platz stand, gemeinsam Lehrgänge gemeistert hat oder immer ein offenes Ohr fand, wenn dann doch mal was war.

Und was hast du dir für Ziele für die Mädchen und Frauen gesetzt und wie bist du diese in den ersten Monaten angegangen ?

Die ersten Monate ging es vor allem darum anzukommen und Fuß zu fassen. Neben dem Perspektivwechsel zur Funktionärin, bin ich ganz vielen neuen Menschen begegnet, die ich erst einmal kennen lernen wollte – was zum Glück auf Gegenseitigkeit beruhte.

Im zweiten Schritt konnten wir im Dezember letzten Jahres unser erstes gemeinsames Treffen begehen, und damit den Startschuss für viele tolle neue Projekte geben, die wir gemeinsam mit den Berliner Schiedsrichterinnen dieses Jahr vorhaben.

Andrea, wie möchtest du die noch geringe Frauenquote unter den Berliner Schiedsrichter*innen erhöhen ?  

Es geht nicht darum eine Quote zu erhöhen. Es geht darum Strukturen zu schaffen, in denen die Mädels einerseits eine Gemeinschaft bilden können. Andererseits aber auch darum, uns Schiedsrichterinnen bestmöglich in diesem von Männern geprägten Umfeld zu integrieren.

Umso besser neue Strukturen greifen und spezifische Hürden für weibliche Schiedsrichter abgebaut werden, umso mehr Mädels bleiben uns erhalten.

Inwieweit es uns gelingen wird gegebene Hürden, wie zum Beispiel mangelnde Kabinen für Schiedsrichterinnen, abzubauen vermag ich nicht zu sagen. Woran ich aber glaube, ist die Chance mit der Zeit vorhandene Vorurteile gegenüber weiblichen Schiedsrichtern abzubauen und uns zu einem gleichwertigen Partner in der Berliner Fußballfamilie werden zu lassen.    

Wie bist du zur Schiedsrichterei gekommen und was war dein schönstes Erlebnis als Schiedsrichterin ?

Ich bin vor 15 Jahren über Bekannte zur Schiedsrichterei gekommen und wurde Mitglied einer Schiedsrichtervereinigung, die die erste Frau gestellt hat, die jemals im Bezirk Mittelfranken Herren gepfiffen hat. Daher war ich nie die Erste oder die Einzige, die etwas getan hat, sondern durfte von Beginn an Teil einer gelebten Mentalität von weiblichen Schiedsrichtern sein.

Was möchtest du den interessierten Mädchen und Frauen mitgeben, wenn Sie sich für die Schiedsrichterei interessieren ?

Traut euch, ihr seid nicht alleine und in meinen Augen gibt es kein schöneres Hobby das euch auf das Leben vorbereitet.

 

Das ist doch mal ein schöner Appell am Schluss !

Vielen Dank für die Einblicke und viel Spaß und Erfolg für deine Arbeit als beratendes Mitglied im Berliner Schiedsrichterausschuss !