Auch nach der Grundausbildung nicht allein - Berliner Neu-Schiedsrichter:innen absolvieren Nachbetreuungslehrgang

Um den neuen Schiris auf den Berliner Plätzen beim Einordnen Ihrer ersten Spiele zu helfen und fachlich noch tiefer einzusteigen, fand am 09.12. einmal mehr ein Nachbetreuungslehrgang statt.

Es ist inzwischen eine wieder liebgewordene Tradition geworden, junge Schiedsrichter:innen nach ihrer abgeschlossenen Patenschaft und den ersten alleine geleiteten Spielen zu einem Nachbetreuungslehrgang (Nabet) einzuladen.

Am 09.12. war es wieder so weit. Morgens um 9 Uhr starteten die Referent:innen Theresa “Tessa” Hoffmann, Daniel Blümer und Kevin Sonder den letzten Nabet des Jahres 2023.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begann der eigentliche inhaltliche Teil, der von Alina Förster hospitiert und interessiert begleitet wurde.

Die Teilnehmer:innen befassten sich unter Daniels Leitung erst einmal mit Regel 6, und damit den weiteren Spieloffiziellen. Der besondere Fokus lag hierbei auf Fahnenzeichen und Aufgaben der Assistent:innen und auf der Zusammenarbeit im Team.

Eine kurze Pause zum Luftholen folgte, dann moderierte Tessa den Teil der Veranstaltung, der sich mit Gewaltprävention befasst. Ein kurzes Video wurde gezeigt, das den Umgang verschiedener Akteure im Umfeld eines Fußballspiels darlegte. Die Teilnehmenden bekamen anschließend Aufgaben gestellt, in denen sie die Kommunikation der handelnden Hauptpersonen im Video analysierten; jeweils eine Gruppe behandelte die Szenen vor dem Spiel, während des Spiels und nach Abpfiff.

Es folgte eine Mittagspause, denn wer arbeitet, muss den Körper und den Geist auch mal wieder aufladen.

Das Ende der Pause bedeutete den Startschuss des praktischen Teils, der von Kevin vorbereitet worden war. Die Teilnehmenden sollten in Spielszenen auf dem Platz jeweils Aufgaben erfüllen, um die jeweiligen Schiedsrichter:innen vor Herausforderungen zu stellen. Mal waren es pöbelnde Trainer:innen oder Zuschauer:innen, mal waren es dauerhaft auffällige Spieler:innen, die in Zaum zu halten waren. Danach wurde in kurzen Zwischengesprächen ein kurzes Fazit gezogen.

Nachdem die Teilnehmenden sich wieder umgezogen hatten, gingen wir alle wieder in den Schulungsraum. Hier übernahm wieder Tessa das Kommando, wobei sie natürlich wieder tatkräftig von Daniel und Kevin unterstützt wurde. Jetzt ging es um die Themen Beleidigungen und Diskriminierungen und Spielabbrüche.

In einer abschließenden Feedbackrunde wurde der Tag noch einmal bewertet, danach durften die Teilnehmenden, nach immerhin sieben ereignisreichen und kurzweiligen Stunden, in den wohlverdienten Feierabend.

Uns bleibt noch ein abschließendes Fazit. Wegen der aktuellen Krankheitswelle erreichten uns leider einige kurzfristige Absagen, so dass wir nur zehn Teilnehmende, und damit etwa die Hälfte der eigentlich erwarteten Anzahl, begrüßen konnten. Das ist zwar eine wirklich überschaubare Menge, aber so konnten wir sehr konzentriert arbeiten und alle Teilnehmenden in die aktive Arbeit einbinden. So bleibt für uns die Erkenntnis, dass ein Nabet im Dezember fragwürdig ist. Zwar hatten wir das Glück, dass durch die Generalabsage aller Spiele an diesem Wochenende eine hohe Verfügbarkeit von Schiedsrichter:innen bestand und außerdem keine Konflikte mit geplanten Spielen auf dem Sportplatz bestanden. Allerdings ist der Krankenstand ein echtes Problem gewesen, weshalb wir uns überlegen müssen, ob ein Nabet in der Vorweihnachtszeit wirklich als zielführend angesehen werden kann. Immerhin hatten wir die große Freude, Volker Philippi und Jürgen Eschner als Gäste begrüßen zu dürfen, die “einfach nur mal vorbeigucken” wollten...

Ein besonderes Dankeschön geht an Union Südost, die sich besonders in Person von André und Cem den ganzen Tag rührend um uns gekümmert haben. Sie boten den Teilnehmenden und Referierenden alles, was man für einen erfolgreichen Nabet braucht, von der Verpflegung über Leibchen und Hütchen für den Praxisteil bis hin zur Nutzung der digitalen Infrastruktur. Auch der Platz an der Walkenrieder Straße stand uns zur Verfügung. Und dank des zwar kalten, aber trockenen Wetters haben wir diesen Umstand auch bestens nutzen können.