In den Bundesligen wurde zur Rückrunde 2019/2020 eine verschärfte Auslegung des in Regel zwölf festgehaltenen Vorgehens zur Bestrafung unsportlichen Betragens beschlossen und den Schiedsrichtern zur Umsetzung auf dem Platz mit auf den Weg gegeben. Dabei geht es um die konsequentere Ahndung folgender Vergehen:
- Fordern von Gelb für den Gegenspieler (verbal oder mit Gesten)
- außenwirksames Gestikulieren (Abwinken) bzw. Reklamieren
- höhnische, respektlose Gesten
- jede Form des aggressiven Verhaltens gegenüber den Schiedsrichtern
- Mobbing (Umzingeln des Schiedsrichters)
- Zeitspiel – Verhinderung einer schnellen Spielfortsetzung z.B. durch Ball wegtragen, wegschießen oder wegwerfen
- Simulation (ohne klaren Kontakt des Gegenspielers)
- Auslösen einer Massenkonfrontation (Rudelbildung)
Lutz-Michael Fröhlich, Vorsitzender der DFB-Schiedsrichterkommission Elite, hat die Verschärfung der Regelauslegung in den genannten Punkten nicht zuletzt auch mit dem Blick auf den Amateurbereich getroffen. Die Bundesliga hat eine Vorbildfunktion für das Verhalten auf dem Platz inne – auch für den Fußball in Berlin.
Aus diesem Grund hat der Schiedsrichterausschuss des Berliner Fußball-Verbandes beschlossen, die Verschärfung der Regelauslegung mitzutragen und sie in der Rückrunde konsequent in allen Spielklassen des Verbandsgebietes umzusetzen. Alle BFV-Schiedsrichter wurden darüber bereits schriftlich informiert, in den Lehrgemeinschaften im Februar ist das Thema zudem Schwerpunkt der Fortbildung.
Der Schiedsrichterausschuss ist sich des speziellen Ankündigungszeitpunktes während der laufenden Saison und der Kurzfristigkeit der Umsetzung bewusst, sieht jedoch die Dringlichkeit einer schnellen Implementierung der verschärften Regelauslegung, um für mehr Fairplay und Sportlichkeit auf den Fußballplätzen Berlins zu sorgen.