44 Mädchen verbringen sportliche Osterferien

Insgesamt 44 Mädchen verbrachten sportliche Osterferien in Neukölln. Foto: Marie Heinz.

Die Osterferien sind vorbei und auch das Feriencamp des BFV für Mädchen ist schon wieder Geschichte. Unter dem Namen „Sporterlebniswoche“ gestaltete der BFV eine Ferienwoche zusammen mit lokalen Sportvereinen aus Neukölln.

 

Jeder Tag begann morgens mit einem gesunden Frühstück und einem kurzen interaktiven Workshop zum Thema „gesunde Ernährung“ durch die Yum me-Stiftung. Danach ging es je nach Wetterlage und Sportart entweder in die Turnhalle oder auf den Sportplatz. Vier Tage lang konnten sich 44 Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren in Neukölln austoben und sportliche Ferien erleben. Finanziert werden konnte dies durch die Unterstützung aus dem Teilhabeprogramm der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Als ansässiger Fußballverein unterstützte der DJK FFC Britz 09 das Feriencamp, stellte seinen Sportplatz zur Verfügung und kümmerte sich um die gesunde Ernährung der Kinder.

Neuland: Ultimate Frisbee und Discgolf

Der erste Tag stand unter dem Motto des gemeinsamen Kennenlernens. Mithilfe verschiedener Spiele lernten sich die Kinder gegenseitig kennen und auch das Trainerteam begann eifrig mit dem Namen lernen.

Am Nachmittag war das BFV-Projekt „Kleine Helden“ zu Besuch und gestaltete eine Einheit zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Die Mädchen lernten an diesem Tag, was es heißt, die eigene Stimme gezielt einzusetzen, sich zu wehren und sich aus einer schwierigen Situation zu befreien.

Am zweiten Tag standen die Sportarten Ultimate Frisbee und Fußball an. Bei dem Spiel mit der Scheibe, auch Disc genannt, gilt es, diese in der gegnerischen Endzone zu fangen. Dafür erlernten die Mädchen zuerst die Wurftechniken und übten dann auf ein Ziel zu werfen. Abschließend spielten sie Discgolf. Ein Spiel, bei dem versucht wird, einen Frisbeekorb mit möglichst wenigen Würfen zu treffen.

Die Einheit Fußball fand am Nachmittag mithilfe mehrerer Stationen statt. Die Mädchen trainierten dabei die Grundtechniken Dribbeln, Passen, Schießen und Ball führen. Das Abschlussspiel bereitete ihnen danach große Freude. Viele der Mädchen sind bereits in einer Fußball-AG an ihrer Schule aktiv und konnten hier zeigen, was sie schon richtig gut können.

Spaß auf dem Wasser

Am folgenden Vormittag teilte sich die Gruppe. Die älteren Mädchen besuchten die benachbarten Rudervereine Wiking und NRCB, die jüngeren lernten die Sportart Jugger kennen. Der Ruderverein Wiking existiert bereits seit 120 Jahren und ist am Wasser in Neukölln angesiedelt. Seit einem Jahr gibt es nun an gleicher Stelle zusätzlich den Neuköllner Ruderclub Berlin (NRCB), der nur weibliche Mitglieder hat. Gemeinsam gestalteten die Vereine ein Programm für die Mädchen. Zuerst durften diese zwei Boote aus der Bootshalle an den Steg und ins Wasser bringen. Eine Gruppe übte die Ruderbewegungen erstmal am Ergometer, die andere durfte direkt aufs Wasser. Mit großer Begeisterung, aber auch großem Respekt bestiegen die Kinder die Boote und hörten den Trainerinnen folgsam zu, als es hieß, dass sie die Griffe der Ruder, die sogenannten Skulls, niemals loslassen dürften, da sie sonst kentern könnten. Zur Mittagspause waren alle Kinder wieder da - ohne unfreiwillig baden gegangen zu sein.

Die jüngeren Mädchen entdeckten durch den Jugger e.V. eine ganz andere Sportart. Diese geht auf einen Film aus dem Jahre 1989 zurück und hat zum Ziel, den Spielball (Jugg) so oft wie möglich ins gegnerische Tor (Mal) zu befördern. In jeder Mannschaft kann nur ein Spieler mit dem Spielball ein Tor erzielen. Die anderen Spieler gehen mit gepolsterten Sportgeräten, sogenannten Pompfen, gegeneinander vor, um die gegnerische Mannschaft am Punkten zu hindern. Auch an diesem Spiel hatten die Mädchen sehr viel Freude.

Rugby und Selbstverteidigung für starke Mädchen

Am Nachmittag des dritten Tages stand Touch Rugby auf dem Plan. Die Mädchen lernten zuerst die Spielregeln kennen, übten dann das Freilaufen und Decken der Gegenspielerin, ehe eine Pendelstaffel und das Abschlussspiel den Nachmittag abrundeten.

Der letzte Tag begann nochmal kämpferisch. Die Frauen von Lowkick brachten Selbstverteidigungstechniken aus dem Kickboxen und Wendo mit. Sie sprachen mit den Kindern auch über gemachte Erfahrungen und gaben ihnen hilfreiche Tipps. Danach konnten die Kinder auf Schaumstoffpads kicken und die Boxhandschuhe benutzen. Letztere fand nicht jedes Mädchen toll, weil man darin ja schwitze. Die Einheit gefiel ihnen trotzdem.

Abschlusssportfest mit elterlicher Beteiligung

Nach dem Mittagessen kamen ganz viele Eltern zum Abschlusssportfest. Dort bildeten die Mädchen gemeinsam mit einem Eltern- oder Geschwisterteil ein Team und durchliefen insgesamt sechs Stationen. Jede Station stand für eine Sportart, die die Mädchen in der abgelaufenen Woche kennengelernt hatten. Beim Fußball stand die allseits beliebte Torschussanlage zur Verfügung, bei der die Schussgeschwindigkeit gemessen wurde. An einer Station zeigten die Mädchen im Eins gegen Eins, welche Bewegungsabläufe sie vom Jugger oder Touch Rugby gelernt hatten. Und auch ein vom Ruderverein Wiking zur Verfügung gestelltes Ergometer war bei Groß und Klein sehr beliebt. Die Mädchen zeigten noch einmal alles und auch die Eltern und Geschwister waren mit großem Eifer und großer Freude dabei. Dieses gemeinsame Sporttreiben war ein gelungener Abschluss einer interessanten sportlichen Woche.

Der Berliner Fußball-Verband bedankt sich bei den Helfern und Unterstützern der Sporterlebniswoche. Hierzu zählen insbesondere die lokalen Vereine, die mit ihren Trainerinnen und Trainern eine fachgerechte Anleitung ermöglichten sowie das Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik, deren Sportgeräte der BFV benutzen durfte.

Eine zweite Sporterlebniswoche für Mädchen ist für die Sommerferien geplant.