„Raus aus dem Abseits“: Stand des Inklusionsprojektes

Das Projekt verfolgt das Ziel nachhaltige und inklusive Strukturen im Berliner Fußball auf- bzw. auszubauen. Foto: BFV.

Zehn Monate nach dem Start des Projektes „Raus aus dem Abseits. Berliner Fußball-Verband 2020 inklusiv(er)!“ zieht der BFV ein Zwischenfazit.

Der Berliner Fußball-Verband startete zum 1. Februar 2020 das durch Aktion Mensch geförderte Projekt „Raus aus dem Abseits. Berliner Fußball-Verband 2020 inklusiv(er)!“

Bereits seit 2012 setzt sich der BFV im Rahmen der Inklusionsinitiative der DFB-Stiftung Sepp Herberger für inklusive Strukturen auf allen Ebenen im Berliner Fußball ein. Seit Beginn der Bemühungen sind diverse inklusive und spezifische Angebote für Menschen mit Behinderung entstanden. Der BFV unterstützt hierbei stetig Entwicklungen in den Bereichen Spielbetrieb, inklusive und spezifische Sportangebote, Qualifizierung, Öffentlichkeitsarbeit und Barrierefreiheit für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention – und engagiert sich somit für das Recht von Menschen mit Behinderung an breitensportlichen Aktivitäten teilzunehmen, inklusive Sport- und Erholungsangebote (mit) zu gestalten, zu organisieren, zu leiten und wahrzunehmen. Die Potentiale und die Erfolgsaussichten, die der organisierte Fußball und vor allem der Berliner Fußball aufgrund seiner großen Beliebtheit und Infrastruktur in sich birgt, sind jedoch keinesfalls ausgeschöpft. Die Förderung der Aktion Mensch ermöglicht dem BFV folgende vier Bausteine in der Projektphase umzusetzen:

  1. Etablierung und Ausrichtung eines inklusiven Turnier-Spielbetriebs.
  2. Bekanntmachung von Walking Football im Berliner Raum als Möglichkeit einer altersgerechten und vor allem inklusiven Fußballvariante, die Ausrichtung eines Turnier-Betriebs und die Vorbereitung eines Ligabetriebs.
  3. Entwicklung und Durchführung von Qualifizierungsangeboten zu inklusivem Fußball und Walking Football.
  4. Entwicklung von barrierefreiem Informations- und Qualifizierungsmaterial.

Umsetzung konkreter Maßnahmen trotz Corona-Pandemie

Mehmet Matur, BFV-Präsidialmitglied Integration und Vielfalt, sagt: „Wir konnten in den vergangenen Monaten unsere Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ausbauen und unseren Austausch mit dem Netzwerk für Sport und Inklusion Berlin, dem Landesausschuss Inklusion des LSB und neuerdings auch mit dem Netzwerk NEUklusion in Neukölln fördern. In den nächsten Wochen und Monaten gilt es auch, sich dem Thema Barrierefreiheit anzunehmen und die Bereitstellung von Info- und Qualifizierungsmaterial zu forcieren. Wir arbeiten aktuell bereits an einem Handbuch für Trainerinnen und Trainer in Leichter Sprache.“

Der Projektleiter Philipp Reis ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass uns die Förderung der Aktion Mensch ermöglicht, die seit 2012 getätigten Bemühungen weiter zu intensivieren, nachhaltigere Strukturen im inklusiven Spielbetrieb zu schaffen, Barrieren in den Qualifizierungsstrukturen abzubauen und somit die UN-Behindertenrechtskonvention im Berliner Fußball weiter umzusetzen. Es ist an der Zeit noch deutlicher zu zeigen, dass wir Menschen mit Behinderung „Raus aus dem Abseits“ holen und in die Fußballfamilie aufnehmen wollen.“

In mehreren Bereichen konnte der BFV seit Projektbeginn bereits konkrete Maßnahmen umsetzen – trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, die die Handlungsmöglichkeiten über mehrere Monate stark eingrenzten. Bereits im Februar 2020 bot der BFV eine Schulung zum Thema Fußball und Inklusion an, an die im Rahmen von zwei weiteren Veranstaltungen im Februar und Mai 2021 angeknüpft wird. Im Oktober 2020 wurde zudem erstmals eine Qualifizierungsmaßnahme zum Inklusionspotential von Walking Football angeboten, die bei einigen Vereinen das Interesse an der Fußballvariante weckte und im Frühjahr 2021 wiederholt werden soll. Nachdem bereits erste Testspiele in Berlin stattfanden, möchte der BFV die Sportart, die ausschließlich im Schritttempo betrieben wird, im kommenden Jahr durch die Austragung von Turnieren und Aktionstagen weiter bekannt machen und so die Gründung neuer Mannschaften vorantreiben. Dann können bestenfalls auch wieder inklusive Fußballturniere für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene stattfinden – denn im Jahr 2020 mussten die sportlichen Aktivitäten in Förderschulen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung gezwungenermaßen weitgehend ruhen.

Unterstützt wird das Projekt durch den Landessportbund Berlin, den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e.V. und die Senatsverwaltung für Inneres und Sport Berlin.

Kontakt: inklusion@berlinerfv.de