Die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) startet ihr Förderprogramm „Strukturen schaffen gegen Antisemitismus“. Unter den zwölf geförderten Organisationen sind drei Sportverbände: der Berliner Fußball-Verband, Makkabi Deutschland und der Bundesfachverband Kickboxen. Zum Beginn der UEFA EURO 2024 setzt das Förderprogramm der Stiftung EVZ ein nachhaltiges und strukturelles Zeichen gegen Antisemitismus und Diskriminierung. Wie die EM mit ihrem umfangreichen Antidiskriminierungskonzept, treten auch die geförderten Verbände entschieden für ein diskriminierungsfreies Miteinander im Sport ein.
Das beängstigende Ausmaß antisemitischer Übergriffe nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel hat den Bedarf an Maßnahmen der Antisemitismusprävention und aktiver Gegenrede vervielfacht. 65 Anträge sind bei der Stiftung EVZ für das Förderprogramm eingegangen. Unter den zwölf nun von einer Jury ausgewählten Organisationen befinden sich – neben den drei Sportorganisationen – ein gewerkschaftsnaher Bildungsträger, zwei Universitäten, ein Theater, ein Sozialverband, zwei kirchliche Organisationen und zwei migrantische Selbstorganisationen. Das Programm wird die Handlungs- und Interventionskompetenzen der geförderten Organisationen strukturell stärken, indem Anlaufstellen für Antisemitismusprävention errichtet werden. Die Stiftung EVZ fördert die Projekte über zwei Jahre mit insgesamt einer Million Euro. Eine weitere Ausschreibung ist für das zweite Halbjahr 2024 geplant.
Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ zum Programm: „Judenhass nimmt besorgniserregend zu. Dem müssen wir entschlossen und geschlossen entgegentreten. Als Stiftung EVZ tun wir dies auch mit unserem Förderprogramm ‚Strukturen schaffen gegen Antisemitismus‘. Wir sind froh, dass wir viele Mitstreiter:innen aktiviert und ein großes Echo in allen Teilen der Gesellschaft hervorgerufen haben.“
„Sport begeistert – gerade während der UEFA EURO 2024. Doch wo immer das Miteinander beschworen wird, findet auch Ausgrenzung statt. Umso wichtiger ist für uns die Unterstützung durch die Stiftung EVZ, um Antisemitismus im Sport wirkungsvoll zu bekämpfen. Im Namen von MAKKABI vielen Dank dafür“, so Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland.
Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbands: „Fußballplätze bieten Raum für Begegnungen zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen, wie es sie nur an wenigen Orten gibt. Dieses Potenzial müssen wir nutzen, um immer wieder zu betonen, dass Antisemitismus und alle anderen Formen der Diskriminierung nicht mit unseren demokratischen Werten vereinbar sind.“
„Kampfsport und Wertevermittlung gehen Hand in Hand. Insbesondere bei unserem Nachwuchs wollen wir gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Antisemitismus durch Aufklärung vorbeugen. Unser Verband ermöglicht individuelle Vielfalt, dabei steht der Schutz des Einzelnen im Fokus“, so Dominique Pieczinski, Vizepräsidentin des Bundesfachverbands für Kickboxen WAKO.
Über die Stiftung EVZ
Auftrag der Stiftung EVZ ist es, die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Verfolgung lebendig zu halten, die daraus erwachsende Verantwortung im Hier und Heute anzunehmen und die Zukunft aktiv zu gestalten. Zentrales Motiv der Stiftungsgründung im Jahr 2000 war die Auszahlung humanitärer Ausgleichsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiter:innen des NS-Regimes – ein Meilenstein der deutschen Aufarbeitung. Heute fördert die Stiftung über ihre Handlungsfelder Bilden und Handeln Projekte und Aktivitäten, die den Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, der Völkerverständigung und der Stärkung von Menschenrechten dienen.