Ja, es war eine sehr frühe Uhrzeit, zu der sich die 16 Teilnehmenden und drei Referierenden am 25.02.2023 in Berlin-Wannsee zum ersten Nachbetreuungslehrgang des aktuellen Kalenderjahres für neue Schiedsrichter*innen trafen.
Trotz teilweiser sehr langer Anreise waren alle motiviert und verhältnismäßig frisch. Nach den eröffnenden Worten von unserer wissenschaftlichen Referentin Theresa Hoffmann startete eine kurze Vorstellungsrunde, in der sich die beiden anderen Referenten, Kevin Sonder, Referent im Schiedsrichterausschuss für Öffentlichkeitsarbeit und DFB-Projekte, und Daniel Blümer, Schiedsrichter*innenansetzer für den Erwachsenenbereich der Region Nord, den Teilnehmenden bekannt machten. Auch die 15 Schiedsrichter und eine Schiedsrichterin stellten sich und ihre Erwartungen an den Lehrgang kurz vor, bevor wir um 9.30 Uhr mit dem ersten inhaltlichen Teil beginnen konnten.
Assistent*innen – erste Erfahrungen und die wichtigsten Begriffe und Aufgaben
Daniel erfragte zunächst, ob einige der Teilnehmer*innen bereits Erfahrung als Assistent*innen sammeln konnten. Anschließend wurden die wichtigsten Fahnenzeichen praktisch von den Teilnehmenden vorgeführt und Optimierungsmöglichkeiten vorgestellt. Aber nicht nur die Aufgaben als Assistent*in wurden besprochen, sondern auch die Vorbereitung zum Spiel, Absprache im Team, Körpersprache und einige andere Themen wurden angeschnitten. Leider kann ein solcher “Crashkurs” einen vollständigen Lehrgang für Assistent*innen nicht ersetzen; der Einstieg an die Tätigkeit an der Linie kann dadurch aber erleichtert werden. Zeit zur Beantwortung offener Fragen blieb auch noch, bevor es nach einer Stunde mit viel Input in die wohlverdiente Pause ging.
Videostudium und Gruppenarbeit
Der zweite Teil des Lehrgangs startete mir Theresas Einleitung zu einem Video, in dem das Verhalten einer Schiedsrichterin vor, während und nach dem Spiel gezeigt wurde. In den kurzen Sequenzen war zu sehen, wie eine gute Kommunikation und ein gelungenes Konfliktmanagement auf und neben dem Platz aussehen können. Im Anschluss wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt, die das Gesehene in jeweils einer der drei Phasen (vor, während und nach dem Spiel) aufarbeiteten und ihre Ergebnisse danach im Plenum vorstellten. Klar, dass wir nach so viel Arbeit Hunger hatten und uns am Mittagsbüffet, das die Küche uns vorbereitet hatte, mit den Leckereien stärken konnten.
Praxisteil in der Halle
Fußball ist keine reine Theoriearbeit, Fußball ist vor allem Praxis. Deswegen wechselten wir die Straßenseite und gingen in die Sporthalle. Dort wurden die Teilnehmenden wieder in Gruppen aufgeteilt, von denen jede verschiedene und wechselnde Aufgabe hatte. Die jeweils als Schiedsrichter*in amtierenden Teilnehmenden sollten unvorbereitet mit Situationen konfrontiert werden, die in einem Fußballspiel auf sie zukommen können. Dazu mimten die Teilnehmenden pöbelnde Zuschauer*innen, verhaltensauffällige Spieler*innen oder renitente Trainer*innen. Die jeweilige Reaktion der Spielleiter*innen wurde danach von allen Teilnehmenden reflektiert und aufgezeigt, wo es noch Möglichkeiten zur Verbesserung und zur besseren Konfliktprävention gab.
Nach viel zu kurzen 1,5 Stunden war die Hallenzeit aber auch schon vorbei, die Teilnehmenden durften sich wieder umziehen, um den letzten Teil, dann wieder in unserem Konferenzraum, zu bewältigen.
Sonderberichte, Feedback und das Ende eines langen Samstags
Theresa eröffnete den letzten Teil damit, das Sonderberichtstool im Berliner Schiedsrichter*innen-Portal vorzustellen. Dieses Tool ermöglicht das Erstellen eines Sonderberichts anhand vorgefertigter Fragen, die bei der Darstellung des fraglichen Sachverhalts wichtig und unabdingbar sind. Vom Thema des Sonderberichts war es nicht weit zum Thema Spielabbrüche, welches ebenfalls in der Runde besprochen wurde. Auch hier waren Fragen aus der Runde ausdrücklich erwünscht und wurden von den drei Referierenden nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Zum Schluss der eigentlichen Arbeitsphase gab Theresa noch einige Hinweise, wo man Infos zu bestimmten Themen auf der Homepage des Berliner Fußball Verband e.V. finden kann.
Den finalen Abschluss bildete eine Feedback-Runde. Alle Teilnehmenden durften Lob, Anregungen und natürlich auch Kritik loswerden. Zur großen Zufriedenheit der Referenten gab es allerdings kaum Kritik; die wenigen suboptimalen Punkte werden wir zum nächsten Nachbetreuungslehrgang nachbessern.
Unser Fazit
Auch wenn der Samstag lang war, so war es doch ein sehr erfolgreicher Tag. Wie jedes Fortbildungsangebot so wird auch der Nachbetreuungslehrgang mit jedem Mal weiterentwickelt und die Rückmeldungen eingearbeitet. Wir danken allen Beteiligten für die tolle Mitarbeit, die ein am Ende befriedigendes Ergebnis ermöglicht hat: den Teilnehmenden und den Mitarbeitenden der Sportschule.
Wir wünschen allen Teilnehmenden alles Gute und freuen uns auf ein nächstes Treffen, egal in welchem Rahmen das sein wird.