Das BFV-Präsidium stellt sich vor: Mirko Schubert

Nach seiner Wahl auf dem Jugend-Verbandstag wurde Mirko Schubert auf dem Ordentlichen Verbandstag in seiner Position als Präsidialmitglied Jugend bestätigt. Foto: BFV.

Im Interview spricht das Präsidialmitglied Jugend über seine ersten Wochen im Amt, inhaltliche Schwerpunkte der Wahlperiode und seine Ziele.

Auf dem Ordentlichen Verbandstag des BFV im August wählten die stimmberechtigten Delegierten der Berliner Fußballvereine das Präsidium für die Wahlperiode 2021-2025 und bestätigten die Wahlergebnisse des Jugend-Verbandstages. Neben der Neuschaffung von Positionen und der Umstrukturierung einiger Ressorts kam es auch zu personellen Veränderungen. Um den Berliner Vereinen die neuen Präsidiumsmitglieder vorzustellen, erscheinen auf den BFV-Kanälen in regelmäßigen Abständen Kurzinterviews und Videostatements.

Im fünften Teil der Reihe spricht Mirko Schubert, neues Präsidialmitglied Jugend, über die ersten Wochen im Amt, inhaltliche Schwerpunkte der angelaufenen Wahlperiode und die persönlichen Akzente, die er im BFV-Präsidium setzen will. Schubert ist Wirtschaftskaufmann von Beruf und engagiert sich seit über 20 Jahren im Jugendbereich des SV Blau-Gelb Berlin als Trainer und später auch Mitglied der Jugendleitung. Im Bezirk Pankow gehörte Schubert zu den vier Gründungsmitgliedern der Jugendfußball-AG, deren Leitung er 2020 in Doppelspitze übernahm. Zudem bringt Schubert sich im Projekt „Future BFV“ mit ein.

Wie sah bisher die Präsidiumsarbeit seit deiner Amtsübernahme aus?

Das gegenseitige Kennenlernen lief bisher auf einer vertrauensvollen Basis sehr ziel- und teamorientiert ab. Für mich ist der Hauptansatz: Wir sind Vertreter:innen einer Mannschaftssportart und unsere erste Aufgabe sollte es sein, als Team zu funktionieren. Wenn man von den Kleinsten auf den Fußballplätzen erwartet, als Team zu funktionieren, dann müssen wir das auch in allen Gremien vorleben.

Auf welchen inhaltlichen Schwerpunkten soll in dieser Legislaturperiode dein Fokus liegen?

Der liegt momentan auf dem Kinderfußball in Berlin, einem aktuellen Schwerpunktthema des Jugendausschusses, auch in den nächsten Wochen und Monaten. Dann haben wir mit den vier neugeschaffenen Referent:innen-Positionen spannende Themen. Das sind Aufgabenfelder, die zeitgemäß dazugekommen sind, ausgestaltet werden müssen und die in ihren Möglichkeiten und in ihrer Wirkung den Vereinen zeitnah vorgestellt werden sollen. Der Jugendausschuss muss modern und innovativ sein und neue Projekte umsetzen, neben den klassischen Aufgaben, die er auch sonst schon immer hatte.

Welche Akzente möchtest du im Speziellen im Präsidium setzen?

Ich möchte natürlich gerne die Themen der Jugend einbringen, gerade auch was die Verknüpfung der verschiedenen Präsidialbereiche in der Umsetzung von Themen angeht. Es gibt sehr viele Überschneidungen, vor allem auch mit dem Frauen- und Mädchenbereich. Genauso ist es mit dem Thema Fußballenwicklung. Jugend ist ein Entwicklungsbereich und die Fußballentwicklung ist damit dementsprechend eng verbunden. Dann gibt es auch noch Qualifizierungsthemen bis hin zu Themen der Öffentlichkeitsarbeit. Gerade im Bereich Social Media liegt hier unser Fokus. Die Jugend möchte gesehen werden, möchte wahrgenommen werden und möchte den BFV auch wahrnehmen - insofern ist meine Rolle im Präsidium auch eine sehr vernetzende Rolle.

Im Jugendbereich ging die Zahl der Neuanmeldungen zuletzt zurück. Welche Maßnahmen sollen umgesetzt werden, um diesem Trend entgegenzuwirken?

Die wichtigste Maßnahme ist die Qualifizierung in den Vereinen, weil eine qualitativ gute Trainer:innenausbildung der maßgebliche Anreiz für Kinder und Jugendlichen darstellt, im Verein trainieren zu wollen. Die Sportangebote in Berlin sind sehr vielfältig und wenn ich den Fußballsport wahrnehme, dann muss der Verein, speziell der:die Trainer:in der Mannschaft, einen Mehrwert und einen Anreiz bieten sowie über die nötige Sozialkompetenz verfügen, um für Kinder und Jugendliche attraktiv zu sein. Das heißt, dass neben der Qualifizierung der Trainer:innen auch die Vereinsentwicklung ein Thema sein muss. Zudem muss der Spielbetrieb so gestaltet werden, dass er für Jugendliche interessant ist, um die Abmeldungsquote der Jugendlichen im Großfeld-Bereich zu reduzieren. Auch die Mitnahme von Spielklassen oder die Frage der Staffelgrößen sowie der Auf- und Abstiegsregelung - das sind alles Aspekte, die Jugendliche in ihrer Entscheidung beeinflussen, ob sie bei ihrem Verein und der Sportart bleiben wollen. Der Übergang zum Erwachsenenfußball ist ebenfalls ein Punkt, an dem viele Jugendliche dem Fußball verloren gehen. Auch bei der Gewinnung von Mädchen müssen wir ansetzen. Aber vor allem muss man immer bedenken: Von unten fängt es an. Viele Kinder für den Kinderfußball zu gewinnen, ist die Grundlage. Wenn ganz unten viele Kinder einsteigen, kommen auch viele oben an.

Welche Botschaft möchtest du den Vereinen gerne mitgeben?

Mein Grundcredo ist ein starkes Miteinander. Der Berliner Fußball, das sind wir gemeinsam, auf dem Platz, beim Verein, beim Verband. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das Gemeinsame ein Stückweit auf der Strecke geblieben ist. Wir leben einen Mannschaftssport aus und deshalb ist Gemeinsamkeit für mich ein ganz großes Thema. Wir müssen im Berliner Fußball geschlossen agieren und den Austausch auf allen Ebenen suchen.

 

Weitere in dieser Reihe erschienene Artikel:

Christian Gaebler (4. November 2021)
Lisa Marie Großer (8. November 2021)
Klaus Sonnenschein (11. November 2021)
Malte Schruth (15. November 2021)

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