Jahrestagung der Inklusionsbeauftragten

Die DFB-Inklusionsbeauftragten im Deutschen Fußball-Museum in Dortmund. Foto: Carsten Kobow, DFB-Stiftung Sepp Herberger

Zur jährlichen Zusammenkunft trafen sich vom 15. bis 17. März 2017 die Inklusionsbeauftragten aus den 21 DFB-Landesverbänden.

Im Mittelpunkt der Tagung im SportCentrum Kamen-Kaiserau standen der Wissensaustausch und die Diskussionen zu aktuellen Themen, um wichtige Impulse und Anregungen für die zukünftige Arbeit der Inklusionsbeauftragten zu erhalten. Die DFB-Stiftung Sepp Herberger finanziert bereits im sechsten Jahr in allen DFB-Landesverbänden Ansprechpartner für Fragen des Behindertenfußballs.

Nach dem Besuch des Deutschen Fußball-Museums in Dortmund referierte Maurice Hampel, Geschäftsführer der FLVW Service GmbH, über Vermarktungsmöglichkeiten und Qualitätsmerkmale von Public Relations im Handicap-Fußball. „Im Behindertenfußball stecken viele einzigartige und emotionale Geschichten. Ein Engagement in diesem Bereich kann gerade Fußballvereinen einen großen Mehrwert stiften“, erläuterte Hampel.

Die Inklusionsbeauftragten sind kompetente Ansprechpartner

Am Donnerstag setzten sich die Teilnehmer in Arbeitsgruppen mit aktuellen Herausforderungen auseinander. Diskutiert wurde über folgende Fragestellungen: „Spielbetrieb im Handicap-Fußball“, „Schritte zur Gründung einer Inklusionsmannschaft“, „Teilhabemöglichkeiten am organisierten Fußballsport“. Aber auch Themen der Öffentlichkeitsarbeit standen im Fokus. „Die Inklusionsbeauftragten sind nicht mehr wegzudenken und werden von den Fußballvereinen längst als kompetente und zuverlässige Ansprechpartner geschätzt“, sagt Norbert Wetzelaer. „Die Bündelung dieses Expertenwissens ist ein wichtiger Schritt, um weitere gemeinsame Handlungsempfehlungen und Leitfäden zum Thema Inklusion für die rund 25.000 Fußballvereine in Deutschland zu entwickeln“, so Wetzelaer, der bei Deutschlands ältester Fußballstiftung als Ansprechpartner für die Inklusionsbeauftragten fungiert.

Im Anschluss an die Arbeitsphase konnten die Teilnehmer bei der „Neuen Sporterfahrung“ der Deutschen Telekom eigene Erfahrungen im Blindenfußball sammeln. Der praxisnahe Vortrag von Dietmar Sonius, Sonderpädagoge und Übungsleiter der Inklusionsmannschaften beim SV Blau-Weiß Aasee, zum Thema „Umgang mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten im Fußballtraining“ rundete den Donnerstagnachmittag ab.

Fünf regionale inklusive Fußballturniere unter Beteiligung von Profiklubs

Am Abend beschäftigten sich die Inklusionsbeauftragten mit der erstmaligen Planung von fünf inklusiven Fußballturnieren, die unter Beteiligung von Profiklubs gemeinsam mit der Sepp-Herberger-Stiftung, der Bundesliga Stiftung sowie der Allianz-Stiftung für Kinder in den Regionen Nord, Nordost, Ost, Süd und Südwest ausgetragen werden. „Wir wollen für die vielen Inklusionsmannschaften in Deutschland ein besonderes Erlebnis schaffen“, unterstreicht Wetzelaer die Idee der Turniere. Die Regionalturniere dienen zusätzlich als Qualifikationswettbewerb für das nationale Inklusionsturnier, das vom 1. bis 4. Oktober 2017 in der Sportschule Grünberg in Hessen stattfinden wird.

Die anschließenden Berichte aus den Landesverbänden dokumentierten den Fortschritt der Bemühungen rund um das Thema Inklusion im Fußball. „Die Inklusionsinitiative hat sich hervorragend weiterentwickelt. Bundesweit werden vielfältige Aktivitäten und Projekte im Bereich des Handicap-Fußballs umgesetzt“, bilanziert Wetzelaer. Die Installierung von Ansprechpartnern für Fragen des Behindertenfußballs in allen 29 Fußballkreisen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen oder die Ausarbeitung des Bayerischen Fußball-Verbandes zu einer dreitägigen Fortbildung für Trainer im Behindertenfußball sind nur zwei von vielen gelungenen inklusiven Maßnahmen innerhalb des organisierten Fußballsports.

Blessing-Kapelke: „Fußball ist Vorbild und Vorreiter für Inklusion!“

Ute Blessing-Kapelke, stellvertretende Leiterin des Ressorts „Chancengleichheit & Diversity, Sport der Generationen, Inklusion“ stellte das Strategiekonzept Inklusion und die Arbeit des Deutschen Olympischen Sportbundes zur Einbindung von behinderten Menschen in den Sport vor. „Der Sport und die bundesweite Vereinsstruktur bieten optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Inklusion. Der Fußball kann dabei als Vorbild und Vorreiter für Inklusion betrachtet werden“, lobte Blessing-Kapelke.

Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierten Aktive den Amputiertenfußball in Deutschland. Die rund 25 Spielerinnen und Spieler dieser noch jungen Facette des Handicap-Fußballs trainieren aktuell an drei Standorten in Deutschland. Die Inklusionsbeauftragten wollen künftig mit dazu beitragen, dass noch weitere bein- oder armamputierte Sportlerinnen und Sportler die Möglichkeit haben, ihrem Lieblingssport nachzugehen.

Die nächste Jahrestagung der Inklusionsbeauftragten findet vom 7. bis 9. März 2018 in der Sportschule Edenkoben des Südwestdeutschen Fußballverbandes statt.