Im Dialog für mehr Respekt und Vielfalt

Der Einladung zum diesjährigen Fachtag kamen zahlreiche Vertreter/innen aus verschiedenen Bereichen des Sports nach. Foto: BFV.

Gäste aus Sport, Politik, Medien und Vereinswesen diskutierten bei „Vereine stark machen“ über aktuelle Themen des Amateurfußballs.

Am 1. November 2019 fand bereits zum neunten Mal der „Nachmittag für den Fußball und das Ehrenamt“ statt. Die Veranstaltung wurde in der BFV-Geschäftsstelle ausgetragen und gemeinsam von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt, dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, der AOK Nordost, den Fußballvereinen Hertha BSC und 1. FC Union und dem Berliner Fußball-Verband organisiert.

Dank und Appell an alle Beteiligten

Nach der Begrüßung aller Anwesenden aus Sport, Politik, Medien und Vereinswesen durch BFV-Präsidenten Bernd Schultz übergab dieser das Mikrofon an Ingo Siebert, der als stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle der Landeskommission Berlin gegen Gewalt lobende Worte für die Veranstaltung fand: „Dieser langjährige Fachtag ist eine großartige Sache. Vielfalt, sexuelle Orientierung im Sport und Gewaltprävention sind Themen, die eine wichtige Rolle spielen und mit denen wir uns beschäftigen müssen“, machte Siebert auf die Bedeutung der Veranstaltung aufmerksam und sagte weiter: „Ich will mich herzlich bedanken für diese wunderbare Kooperation, die es zwischen dem BFV und dem LSVD gibt. Gewalt, Antisemitismus und Homophobie sind nur ein paar wenige Beispiele für die Begleiterscheinungen des Fußball-Alltags, mit denen sich auseinandergesetzt werden muss und für die von allen hier heute Anwesenden weitere Lösungsansätze erarbeitet werden.“

Auch Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation beim 1. FC Union Berlin, griff die Themen Integration und Migration auf und machte klar, dass in diesen Belangen keine Distanz zwischen dem Amateur- und Profi-Fußball besteht. Zudem berichtete der Stadionsprecher des Bundesligisten von den aktuellen Entwicklungen im Frauen-Fußball des 1. FC Union und trat dabei bereits in einen regen Austausch mit dem Publikum.

Den Abschluss der Eröffnung bildete ein Podiumsgespräch zwischen Gerd Liesegang, BFV-Vizepräsident Qualifizierung & Soziales, Cem Efe, Sportkoordinator der AOK Nordost und Jessica Tschitschke von Discover Football unter Leitung der Moderatorin Felicia Mutterer. Gerd Liesegang wies im Rahmen des Gesprächs vor allem auf die Gewalt-Problematik auf Amateurfußballplätzen hin und appellierte für mehr gegenseitigen Respekt auf den Sportanlagen und in der Gesellschaft allgemein: „Ich glaube, wir haben verlernt, Respekt vor den Menschen zu haben. Wir diffamieren Menschen schnell und stellen sie bloß. Wir nehmen hin, dass einzelne Personen beleidigt oder im schlimmsten Fall auch tätlich angegangen werden. Wir müssen dringend daran arbeiten, dass die Menschen wieder mehr Respekt voreinander haben.“  

Angeregte Gespräche in den Workshops

Mit diesen emotionalen Worten ging es schließlich in den zentralen Part der Veranstaltung. In vier parallellaufenden Workshops beschäftigen sich die Teilnehmenden mit den Themen „Gemeinsam gewinnen – Zusammenspiel von Sportvereinen & sozialen Akteuren“, „Weibliche Un-Sichtbarkeit im Fußball“, „Verein 3.0 - Digitalisierung im Verein“ und „Ey Schiri, du …! - Sprache ist Gewalt - Zeig Respekt!“. In den Workshops tauschten die Teilnehmenden ihre Meinungen und Erfahrungen aus und diskutierten gemeinsam über Lösungsansätze für aktuelle Probleme im Fußball, die von den Leitern der Workshops schriftlich und grafisch festgehalten wurden.

Abschließend kamen alle Teilnehmenden der einzelnen Workshops erneut zusammen, um die erarbeiteten Eindrücke und Ergebnisse zu präsentieren. Eine „3. Halbzeit“ mit gemeinsamem Essen und Erfrischungen bildete den Abschluss eines erfolgreichen Fachtages.

Impressionen vom Fachtag in der Bildergalerie