BFV startet in Köpenick in das neue Jahr

Der BFV-Neujahrsempfang fand erstmalig in der Alten Försterei statt. Foto: sr pictures Sandra Ritschel.

In der Alten Försterei fand am Samstag, den 20. Januar 2018, der 29. Neujahrsempfang des Berliner Fußball-Verbandes statt.

Mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Sport zelebrierte der Berliner Fußball-Verband den Auftakt des Sportjahres 2018 in feierlicher Atmosphäre. Erstmalig fand der BFV-Neujahrsempfang in der Alten Försterei in Berlin-Köpenick statt. Lutz Munack, Geschäftsführer Sport des 1. FC Union Berlin, hieß die Gäste herzlich willkommen und bedankte sich für das Vertrauen.

Jahresrückblick des BFV-Präsidenten

Nach der Begrüßung durch Lutz Munack hielt BFV-Präsident Bernd Schultz seine traditionelle Neujahrsrede und gratulierte dem Gastgeber 1. FC Union zum 52-jährigen Vereinsjubiläum. Der BFV-Präsident blickte auf sportliche Highlights, wie den 2. Finaltag der Amateure und Herthas Rückkehr in die Europa League zurück. Auch die allgegenwärtige Sportstättenproblematik sprach der BFV-Präsident an: „Die Sanierung der vorhandenen Anlagen, aber auch der Ausbau sowie die Neuerrichtung von Sportanlagen bleibt ein großes Thema für den BFV.“ Der BFV-Präsident wiederholte die Forderung an das Land Berlin, die notwendigen Mittel für eine verbesserte Sportinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. 

Mit Blick auf das Sportjahr 2018 erwähnte der BFV-Präsident auch die kommenden Fußball-Highlights der Hauptstadt, wie das DFB-Länderspiel Deutschland gegen Brasilien im März. Nicht unerwähnt blieb auch das prestigeträchtigste Event im Fußball: Die Fußball-Weltmeisterschaft, die im Sommer 2018 in Russland ausgetragen wird. Abschließend rief der Präsident alle Berliner Fußballvereine dazu auf, den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit auch im neuen Jahr fortzusetzen.

Gaebler und Härtel äußern sich zur Sportinfrastruktur

Auch die Vertreter aus der Berliner Politik meldeten sich zu Wort. Christian Gaebler, Staatssekretär für Inneres und Sport, hob das soziale Engagement des BFV und die zahlreichen Ehrenamtlichen der Hauptstadt hervor. Auch er äußerte sich zur Sportstättenproblematik : „Wir haben bei der Verfügbarkeit und Sanierung von Sporthallen einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Es müssen jedoch mehr Sportflächen entstehen, hier besteht ein großer Bedarf. Daher müssen wir im Wettstreit mit dem Wohnungsbau kämpfen, dass auch Sportplätze nicht zu kurz kommen.“

Thomas Härtel, Vizepräsident Infrastruktur des Landessportbundes Berlin, wollte im Nachgang der Rede von Christian Gaebler nicht unerwähnt lassen, dass immer noch rund 35 Sporthallen in Berlin unsaniert und nicht bezugsfrei sind: „Gerade für die Schulen sind mehr funktionsfähige Sporthallen notwendig. Es bleiben viele Aufgaben. Gemeinsam mit dem BFV müssen wir die Sportinfrastruktur verbessern“, so Härtel.

Lebendige Talkrunde zum Berliner Amateurfußball

Ein modernes Video mit beeindruckenden Szenen und Zahlen zum Berliner Spielbetrieb läutete den nächsten Programmpunkt ein. In einer Talkrunde zum Berliner Amateurfußball tauschten sich vier Präsidiumsmitglieder des BFV über aktuelle Themen aus. Nadine Fröhnel, BFV-Präsidialmitglied Frauen und Mädchen, äußerte sich zu den Zielen des neuen Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball des BFV: „Wir wollen Vorurteile zum Frauenfußball abschaffen“, so Fröhnel. Die Zahl der Mädchenmannschaften in Berlin soll innerhalb der nächsten vier Jahre von 150 auf 200 ausgebaut werden. Um diese Ziele zu erreichen, müsse noch mehr Überzeugungsarbeit in den Vereinen geleistet werden.

Danach kam Andreas Kupper, BFV-Präsidialmitglied Jugend, zu Wort. Kupper äußerte sich zu den steigenden Mitgliederzahlen im Jugendfußball: „Dies ist sehr erfreulich. Allerdings könnten einige Vereine noch mehr Kinder aufnehmen, wenn die Kapazitäten vorhanden wären.“

Doch nicht nur der Jugendbereich boomt. Das BFV-Präsidialmitglied Spielbetrieb, Joachim Gaertner, berichtete davon, dass der Seniorenbereich mittlerweile 46 Prozent des Berliner Spielbetriebs ausmacht. „Es gab bereits erste Anfragen nach einem Ü70-Bereich“, so Gaertner.

Jörg Wehling, BFV-Präsidialmitglied Schiedsrichter, sprach von verschiedenen Projekten und der Entwicklung des Berliner Schiedsrichterbereichs: „Im Nachwuchs sind wir mittlerweile gut aufgestellt. Es wäre toll, wenn einige Schiedsrichter noch länger dabei bleiben würden. Vor allem ältere Menschen sollen sich mehr trauen, Schiedsrichter zu werden.“

Pokalauslosungen Berliner Pilsner-Pokal und Polytan-Pokal

Direkt nach der Talkrunde fand die Auslosung der nächsten Partien in den größten Pokalwettbewerben des Berliner Fußball-Verbandes statt. Bei den 1. Frauen wurden die Viertelfinalpaarungen des Polytan-Pokals durch Jan Lauterbach (Polytan) und unter Aufsicht von Nadine Fröhnel (BFV-Präsidialmitglied Frauen und Mädchen) gezogen. Danach kam es zur Auslosung der Achtelfinalspiele im Berliner Pilsner-Pokal der 1. Herren mit Joachim Gaertner (BFV-Präsidialmitglied Spielbetrieb). Hier zog Gunther Birkholz von der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei die Lose und sorgte für spannende Begegnungen.

Prämierung der Fairplay-Sieger 2017

Im Anschluss an die Pokalauslosungen zeichneten die Firma Grohe, Fairplay-Partner des Verbandes, und BFV-Vizepräsident Gerd Liesegang, die Fairplay-Sieger des Jahres 2017 aus. Der dritte Platz und damit 250 Euro ging an die Mannschaft der Spielvereinigung Tiergarten. Platz zwei belegte der FC Karame, der sich über einen Scheck im Wert von 500 Euro freuen durfte. Der erste Platz ging an Nils Krüger vom SV Süden 09. Im Pokalspiel seiner Mannschaft gegen den höherklassigen VfB Fortuna Biesdorf hatte Krüger den Schiedsrichter beim Stand von 0:0 auf eine Fehlentscheidung hingewiesen. Daraufhin nahm der Schiedsrichter den Elfmeter für den SV Süden zurück und das Spiel ging am Ende verloren.

Eine Extra-Auszeichnung erhielt die Ü40-Mannschaft von Blau-Weiß 90. Nachdem die Schiedsrichter beim Halbfinale des DFB-Ü 40-Cups falsch ausgeführte Elfmeter des Gegners nicht ahndeten, verzichteten die Berliner auf Protest und verpassten damit den Finaleinzug. Dieses besondere Verhalten anlässlich der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft für Ü40-Fußballer nahm der BFV zum Anlass, die Blau-Weißen zu ehren. Die Ü40-Mannschaft durfte sich somit über einen Scheck in Wert von 200 Euro freuen.

Berliner Pilsner mit „Goldenen Fußball“ ausgezeichnet

Der letzte Punkt auf der Tagesordnung des 29. BFV-Neujahrsempfangs war die traditionelle Verleihung des „Goldenen Fußballs". In diesem Jahr ging die Auszeichnung an Berliner Pilsner. Die Zusammenarbeit zwischen der Berliner Biermarke und dem BFV besteht nun schon seit über 20 Jahren. Das Engagement der Brauerei für den Fußball in Berlin reicht jedoch weiter in die Vergangenheit. Berliner Pilsner ist nicht nur ein Partner des Verbandes, sondern auch Sponsor und Förderer zahlreicher Vereine und Veranstalter von Turnieren oder Vereinsfesten in der Berliner Sportszene.

Moderator Dr. Karsten Holland bedankte sich zum Abschluss des 29. Neujahrsempfangs im Namen des Berliner Fußball-Verbandes bei allen Beteiligten für den interessanten Austausch und bei allen Gästen für das zahlreiche Erscheinen sowie für den gelungenen Start in ein weiteres Jahr voller sportlicher Ereignisse und Herausforderungen. Die Gäste hatten nach dem Ende des offiziellen Teils noch ausgiebige Gelegenheit, individuelle Gespräche im tollen Ambiente der Schlosserei der Alten Försterei zu führen.

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