JLK-Lehrgang in der Schweiz

Vom Lehrgang ausgewählter JLK-Mitglieder in der Schweiz berichtet Domenik Hannemann.

Der auswertige Lehrgang in der Schweiz begann für uns drei (David Heider, Steven Hornig und ich) mit dem Treffpunkt um 06:50 Uhr in Berlin-Tegel, wo unser Flieger nach Zürich zwei Stunden später startete. Nachdem wir in der Schweiz gut gelandet waren, wurden wir nett von Michael Lüthi empfangen und sind gemeinsam zu ihm gefahren. Er hat uns auf ein leckeres und typisches schweizerisches Mittagessen eingeladen (Raclette). Daraufhin sind wir weiter zum Hotel gefahren, um dort einchecken zu können. Nach einem kleinen Rundgang durch den Ort Murten, in dem sich unser Hotel befand, haben wir in Bern eine kleine Tour durch die Altstadt gemacht. Anschließend waren wir bei dem Eishockeyspiel vom SC Bern gegen Fribourg-Gottéron. Das Stadtderby war mit sage und schreibe 16783 Zuschauern in der PostFinance-Arena ausverkauft. Nach dem Spiel traten wir den Heimweg zum Hotel an, da es am nächsten Tag schon früh weiter ging.

Wir begannen den Tag um 07:00 Uhr mit einem ausgewogenen Frühstück und wurden anschließend von  Michael zu unseren Spielen gebracht. Vor Ort entschieden wir spontan, diese mit Assistenten zu leiten. Bei jedem Spiel war jeweils einer davon ein ausgebildeter schweizer Footeco-Schiedsrichter (Samuel Pfister und Anton Curic). Ein Footeco-Spiel dauert im Vergleich zu Berlin 3x30 Minuten und nicht 2x45 Minuten. Weiterhin ist der gespielte Fußball schneller, da immer ein Ersatzball neben dem Tor liegen muss. Außerdem wurden wir das gesamte Spiel über von zwei professionell ausgebildeten und ehemaligen höherklassigen Schiedsrichtern (Martin und Juan) gefilmt, welche Michael für uns organisieren konnte, obwohl sie normalerweise in der Schweizer Super League unterwegs sind und dort die Videobeobachtungen durchführen. Zusätzlich nutzen wir die kurzen Drittelpausen von 5 Minuten für ein kleines Coaching von Michael. Nach dem Spiel erhielten wir zusätzlich noch eine sehr gute, szenenbezogene Auswertung mit den Videosequenzen. Am Ende des Tages aßen wir den vermutlich größten Dönerteller der Schweiz. 

Der Sonntag begann für uns bereits um 6:15 Uhr mit dem Frühstück. Als uns Michael nach dem Frühstück  abholte und mit uns zum Hauptgebäude des Schweizer-Fußballverbands fuhr, sammelten wir dort den Fotografen ein, der die Fotos für den heutigen Lehrgang machte. Mit ihm gemeinsam ging es dann zum Lehrgangsort. Dort angekommen wurden wir von allen herzlichst begrüßt und es folgte der Regel- und Videotest. In der Schweiz gibt es Multiple Choice Regeltests, die zur vollen Zufriedenheit mit voller Punktzahl von Steven und mir erfüllt werden konnten. Der Videotest hingegen verlief nicht unseren Vorstellungen entsprechend. Daraufhin kamen wir zu den nächsten Programmpunkten des Tages. Diese beinhalteten die Themen Abseits, Stellungsspiel und „Regel 12“ (Foulspiel und unsportliches Betragen).
Zum Lehrthema Abseits wurden uns noch einmal die Basics mithilfe von Videoszenen vom schweizerischen FIFA-Assistenten Vital Jobin nahegelegt. Daran anschließend kamen wir zum Thema Stellungsspiel. Nach einer kurzen Erläuterung der Grundlagen von Pasquale Tringaniello sollten wir in einer kleinen Gruppenarbeit an jeweils verschiedenen Szenen arbeiten und die Orte bestimmen, an denen der Schiedsrichter bestmöglich zu stehen hat. Beim Themenfeld Stellungsspiel gibt es einige Unterschiede zu uns in Berlin. Beispielsweise sollen sich die Schweizer Schiedsrichter bei einer Ecke auf die Torauslinie, genauer gesagt auf das „große T“ stellen, um dort den bestmöglichen Einblick zu haben. Weiterhin wird sich bei einem Einwurf weitaus offensiver postiert. Nach einer kleinen fünfminütigen Pause kamen wir zum letzten Punkt - Regel 12. Hierzu hielt Stefan Aegerter einen informativen Vortrag. Nach dem Mittagessen behandelten wir das Lehrthema Handspiel ebenfalls in Form einen Vortrags von Jan Köbeli, dem zweiten FIFA-Assistenten und Schweizer Super League Schiedsrichter. Danach wurden wir von Vincent Rödel, der mit uns in Berlin beispielsweise das Projekt #berlinisiert2k18 für unseren Osterlehrgang 2018 startete, in der Turnhalle erwartet. Nun aber führte er mit uns in der Halle ein kleines Teamtraining durch und hat uns erklärt, wie man sich Mental auf ein Spiel vorbereiten kann. Den Abschluss des Lehrgangs gestaltete Anojen Kanagasingam, der ein ehemaliger Teilnehmer an unserem Osterlehrgang im Jahre 2017 war. Er führte mit uns eine Sporteinheit durch, in der wir lernten, unser eigenes Körpergewicht für Intervall- und Krafttraining zu nutzen. Etwas Neues für uns Berliner war auf jeden Fall, dass die Referenten ihre Vorträge in zwei Sprachen halten mussten, da auch französisch sprechende Schweizer Vorort waren.

Am Montag, dem letzten Tag unseres auswärtigen Lehrgangs, hat uns Michael angeboten noch Spezialitäten aus der Schweiz als Mitbringsel zu kaufen. Nachdem wir dies erfolgreich erledigt hatten, ging es leider auch schon wieder zurück zum Flughafen. Um ca. 18:00 Uhr sind wir mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und verbessertem Wissen in Berlin gelandet und es lässt sich sagen, dass der auswärtige Lehrgang in der Schweiz für uns drei Berliner sehr bereichernd war. 

Bedanken möchten wir uns bei den Schweizer Schiedsrichtern und den Referenten aus der Schweiz für dieses tolle Erlebnis. Ein besonderes Dankeschön gilt natürlich auch Michael, der sich rund um die Uhr um uns gekümmert hat und probiert hat, den Lehrgang für uns unvergesslich zu machen. Das ist ihm auf jeden Fall gelungen.

Domenik Hannemann