Freitag
Freitagnachmittag auf dem Weg zum Wannsee. Für uns alle ist es der erste Lehrgang für diese Saison, in jedem Fall jedoch auch seit einer sehr langen Zeit. Wie gewohnt wird man bei der Ankunft in der wunderschönen Sportschule herzlich begrüßt und bekommt seine Zimmerkarte. Aufgrund der gegebenen Umstände gilt eine Maskenpflicht auf den Fluren und es gibt nur Einzelzimmer. Nachdem bis 17:30Uhr alle Teilnehmer für unseren Lehrgang eingetroffen sind, gab es noch kurz die Möglichkeit miteinander zu quatschen, bis es um 18:00Uhr zum Abendessen ging. Nach dem Abendessen ging es los mit dem ersten offiziellen Punkt des Lehrgangs im Konferenzraum des Hauses. Dies war die Begrüßung und Vorstellung der Leute, die bei unserem ersten Teamtreffen der Saison sich entschuldigen ließen. Zu den neuen Gesichtern gehörte auch unser Besuch aus dem Niedersächsischen Schiedsrichterwesen, repräsentiert durch Denis aus Hannover. Es folgte anschließend eine kurze Auswertung unserer Leistungsprofile der jeweiligen Ligaverantwortlichen. Hier schauten wir nach gemeinsamen Schwerpunkten, an denen die Saison zu arbeiten war. Dies war ebenfalls eine sehr gelungene Einleitung zu dem Thema unseres ersten Gastreferenten, Tim Horacek aus der Oberliga. Er führte mit uns eine sehr interessante Diskussion zum Thema: „Matchplan“, die optimale Vorbereitung auf das nächste Spiel. Unterteilt in die drei Hauptpunkte: Ich selbst als Schiedsrichter, das Spiel als Verständnis für Fußball und zuletzt die Teams des nächsten Spieles. Hier war vor allem der Fokus für die meisten von uns für Fußball aus Trainer- und Spielersicht ein sehr hilfreicher Input. Gegen 22:00Uhr war der offizielle Teil des ersten Tages für uns geschafft und wir ließen den Abend gemütlich miteinander im Foyer ausklingen.
Samstag
Es klopft an der Tür. ich werde wach. Ich brauche eine Weile, um zu erkennen, dass Max bereits in meinem Zimmer steht und mich anschreit. Noch zu müde, um Fragen zu stellen, folge ich seinen Anweisungen und begebe mich nach unten. Unten angekommen: viele verschlafene Gesichter, 2:00Uhr nachts, Regeltest. Unter erschwerten Bedingungen gaben wir unser bestes, wobei den meisten schnell klar wurde: Gut läuft das gerade nicht. Anschließend wieder ins Bettchen, denn um 6:00Uhr ging es auch schon los nach Potsdam und zurück. Da man zum Laufen nicht groß wach sein muss und wir alle in einer sehr ähnlichen Verfassung waren, schafften wir es tatsächlich in einer passablen Zeit und alle gemeinsam die Strecke zu bewältigen. Anschließend gab es nach kurzer Pause um 7:30Uhr Frühstück. Nach dem Frühstück gab es dann den ersten Regeltest unter normalen Bedingungen. Anschließend war Jörg Kurke zu Gast als prominente Referenz für Schulungen für Schiedsrichterassistenten. Hier beschäftigten wir uns ebenfalls in einer sehr gesprächigen Diskussion mit den Schwerpunkten: Auftreten als Team und Rudelbildungen mit Assistenten. Da sich für solche Fälle meist nur Empfehlungen und keine Musterlösungen bieten, lebte es viel von einem gegenseitigen Austausch an Erfahrungen und Lösungsansätzen. Nach einem sehr informativ gefüllten Vormittag stand nun das Füllen unserer Bäuche an.
Nach dem Mittagessen ging es nach kurzer Pause erneut zum Schreiben eines Regeltests, diesmal nur mit einer PowerPoint ohne die Fragen mehrmals lesen zu können. Anschließend ging es bei strömendem Regen auf den bereits triefenden Rasen beim Stadion Wannsee. Dort ging es zum Pendellauf. Anschließend ging es weiter mit mehreren Laufübungen z.B. Lauf-ABC, ein Parcours mit mentaler Fitness und einem Farbenlauf. Nach einer sehr anstrengenden Sporteinheit, die wetterbedingt sogar ein wenig verkürzt wurde, ging es zurück ins LLZ und man konnte sich aufwärmen und regenerieren bis zum Abendbrot. Nach dem Abendessen gab es erneut einen Regeltest. Anschließend beschäftigten wir uns mit der Videobeobachtung von Til aus seinem Pokalspiel. Hier konnten wir gemeinsam aus den guten Lösungen und kleinen Fehlern Til unsere Erfahrungswerte mitgeben. Gleichzeitig konnten wir auch mindestens genau so viel für unsere eigene Spielleitung lernen. Nach einem wirklich sehr anstrengenden Programm hatten wir uns das abendliche Ausklingen des Tages redlich verdient und machten davon auch Gebrauch.
Sonntag
Morgens 7:50Uhr, der Geruch von Kaffee und Croissants füllt das Haus an diesem Morgen. Zwar würde keiner von uns behaupten können ausgeschlafen zu sein, doch war dies ein wesentlich angenehmerer Weg, in den Tag zu starten. Nach dem Frühstück räumten wir unsere Zimmer und trafen uns unten wieder. Wir werteten die Regeltests aus und besprachen häufige Fehlerquellen. Anschließend war Jörg Wehling, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses bei uns, um uns etwas über seine Arbeit in sehr turbulenten Zeiten zu erzählen. Wichtig und sehr hilfreich war auch der Dialog über Erfahrungen aus den ersten Spielen über mögliche Baustellen für die Saison. Abschließend werteten wir unseren Lehrgang gemeinsam aus. Es gab vereinzelte Verbesserungsvorschläge, aber den Tonus, dass wir alle sehr viel Spaß gemeinsam hatten. Es ist ein Team zusammen gewachsen, dass sehr viel Lust hat gemeinsam die Saison miteinander und aneinander zu Arbeiten.
Anton Stein