Futsal Berlin Liga 7. Spieltag Teil 2

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Brandenburg 03 geht am Ende die Puste aus!

Brandenburg 03 geht am Ende die Puste aus!

CFC Hertha 06           -           Brandenburg 03        5:2 (2:2)

Über die ganze Spielzeit waren beide Mannschaften sehr agil und körperbetont.

Der CFC war aber zu meist ballsicherer als die Brandenburger, die sich oft Fehlpässe leisteten.

Zwei Spieler an diesem Tag waren insbesondere aufgefallen, einmal Spieler 17 Amro von Brandenburg 03 und einmal der „goalblocker“ Bahadur des CFC Hertha 06. Amro konnte mit seiner spielsicheren Haltung die Stabilität in seine Mannschaft bringen und krönte das noch mit einigen verblüffenden Hackentricks. Keeper Bahadur hat Bälle gehalten, da könnte man glauben, dass es sich hier um einen „Mixed Martial Soccer“ handelt, falls man das so sagen darf. Eine Spielszene war sehr besonders, nämlich das Eröffnungstor der Brandenburger in der 8. Minute. Nach mehreren attackierten Schüssen auf den Goalkeeper des CFC, der jeden verbissen Schuss zu halten versuchte, scheiterte er beim letzten Schuss von (26) Hernan zum 0:1. Keine paar Minuten später und nach einem Time Out, drehte der CFC nochmal richtig auf und ließ sich den Rückstand nicht gefallen. Sie drängelten sich regelrecht durch das gegnerische Feld und erzwangen das 1:1 in der 11. Minute durch (5) Leichsenring. Später versuchte Hernan mit einem Lüpfer den Keeper Bahadur auszutricksen, gelang ihm jedoch nicht. Darauf verstärkte der CFC sein Pressing und fing an das Tor von Brandenburg wie im Lauffeuer zu beschießen, aber auch hier ein großes Lob an den Torwart von Brandenburg, der wunderbar parierte und zeigte wie eine Mauer funktioniert. Dadurch ergab sich eine Kontersituation für Brandenburg und (15) Schlüter fummelte sich bis zur Flankenseite des CFC durch und schloss mit einem Querschuss ab, der vom Gegner abgefälscht ins Netz ging. 1:2 in der 17. Minute. Der CFC rappelte sich sehr schnell auf und erhöhte nochmals ihr Pressing auf den Gegner und dies zahlte sich dann auch aus. Brandenburg foult. Der CFC stoßt ab und (3) Amin schiebt den Ball mit der Hacke an der Torlinie ins Netz. 2:2 in der 19. Minute.

Die zweite Halbzeit begann anders wie gewohnt. Kurzer Spielerwechsel bei Brandenburg. Draheim wechselt mit Smilevets die Torwartposition und spielt leicht verletzt als Kicker weiter.

Brandenburg 03 vermehrte ihrerseits ihren Angriff, aber ihre Torschüsse verblassten leider am Keeper Bahadur. Was blieb anderes übrig, als dass der CFC mit nur 2 Pässen nach vorne stürmte und (6) Cukurov den Ball Richtung Tor schießt und dieser sich merkwürdiger weise durch die Mannschaft ins Netz schlingelte. 3:2 in der 23. Minute. Fehlpässe und „body-checks“ steigerten den Stresspegel nochmal an. Darauf folgte ein Time Out. Und wieder auch hier schaffte es der CFC danach mit einem Doppelpass an der Seitenlinie entlang und einem Querpass zu (3) Amin ein Tor zum 4:2 in der 36. Minute zu ergattern. Amin schoss mit seinem Außenriss wunderbar in die Dreiangel. Die letzten Minuten musste Brandenburg 03 ohne ihren Mannschaftsführer (17) Amro spielen, dieser sah nach gelb dann gelbrot und schaute am Spielrand weiter seinen Kameraden zu.

Zum Abschluss erzähl ich euch unseren Highlight des Tages. Ein hohe langer Pass des CFC entlang an der Linie bis zur Ecke der Brandenburger, dann ein Querpass zur anderen Seite am Torwart Smilevets vorbei zum Spieler des CFC (4) Castro Barbera, dieser schiebt den Ball grätschend ins Netz hinein. Das 5:2 in der 40. Minute und das Ende dieser fantastischen Partie. Ein Applaus an alle Spielteilnehmer, die sich rot geschwitzt haben.

Tore:

1.HZ. 0:1 (8) Hernan, 1:1 (11) Leichsenring, 1:2 (17) Schlüter, 2:2 (19) Amin
2.HZ. 3:2 (23) Cukurov, 4:2 (36) Amin, 5:2 (40) Castro Barbera

 

 

Achtzehnvierundneunzig II – BAK – 11:4 (3:2)

Tore: 1:0 (4) Kukolj; 1:1 (5) F.-C. Yanar; 1:2 (6) Lalli; 2:2 (8) Kapiszka; 3:2 (13) Griethe; 4:2 (21) Kukolj; 5:2 (22) Kapiszka; 6:2 (24) Kaiser; 7:2 (31) Griethe; 7:3 (32) Marschner; 7:4 (35) F.-C. Yanar; 8:4 (35) Kaiser; 9:4 (38) J. Aulig; 10:4 (40) Jul. Salm; 11:4 (40) J. Aulig.

Gelb: Griethe (Achtzehnvierundneunzig II) – Lalli, F.-C. Yanar (beide – BAK)

Rot: Lalli (BAK)

Ordnung schlägt Kreativität

Beim Anblick des Endergebnisses könnte bei Einem oder Anderen der Eindruck erweckt werden, dass die Partie für den Tabellenzweiten ein leichter Spaziergang beim Sonnenuntergang am warmen Sonntagabend war. Doch der Spielstand gibt nicht im Geringsten das Geschehen auf dem Parkett der Halle am Steinplatz wider: Es war bis zum Schluss ein kompromissloser Kampf sowohl von einer als auch von der anderen Seite. Auch das Schiedsrichterteam Pawlowski-Stein drückte dieser Begegnung seinen Stempel auf.

Das gegenseitige Scanning wurde in der 4. Minute beendet, als Kukolj mit einem „Pikeschuss“ den Torreigen eröffnete. Die Antwort von BAK ließ nicht lange auf sich warten: Keine 60 Sekunden später überraschte Felix-Can Yanar mit einem Linksschuss aus der Rücklage den Torhüter Deniz und glich aus. Eine weitere Minute verstrich, als die Scorpions zum zweiten Mal vom Mittelpunkt anstoßen mussten – Lalli lupfte den Ball elegant über Deniz und brachte den Klub zum ersten und, wie es sich herausstellte, letzten Mal in Führung.

In der Minute 8 ereignete sich der erste Aufreger des Abends. Ahmad Lalli war im Ballbesitz in seiner eigenen Hälfte, als er von Paul Kaiser attackiert wurde. Die Aktion grenzte knapp an einem Foul, so blieb Lalli stehen auf den Pfiff wartend und verlor dabei seinen Opponenten aus den Augen. Die Schiris entschieden jedoch, dass alles  regelkonform war und ließen weiter spielen. Kaiser nahm das „Geschenk“ dankend an und legte auf den Kapiszka vor, der aus der nächsten Nähe den Ball ins Netz hämmerte.

Der weitere Verlauf der Partie ähnelte einem Thriller mit rasch wechselnden Bildern. Das Auswärtsteam, welches wieder ohne einen festen Torwart spielte, kompensierte dieses Manko durch äußerst sehenswerte Offensivaktionen, die sie mit großer Inspiration und Kreativität ausspielten. Lediglich im Abschluss konnte BAK nicht überzeugen. Dagegen nutzten die Gastgeber eine ihrer zwei restlichen Chancen in der 1. Halbzeit. In der 13. Minute drückte Griethe nach einem Konterangriff den Ball über die Linie  - Achtzehnvierundneunzig ging wieder in Führung. Vor der Pause hatte noch Joscha Yanar von BAK zwei Mal den Ausgleich auf dem Fuß. Doch in erster Situation erschütterte die Nummer 26 von „Rot-Weiß“ nach einer schönen Kombination über drei Stationen den Pfosten, in der zweiten sicherte Griethe seinen Torwart ab und klärte den Ball auf der Linie. So endete die erste Hälfte mit dem minimalen Vorsprung der Hausherren – 3:2.

Ab dem Beginn der  2. Hälfte versetzten die Scorpions unerwartet dem Gegner vier präzise Stiche. Die Reihenfolge der Torschützen wiederholte die aus der  1. Halbzeit, nur zwängte sich Paul Kaiser, der mit einem Fernschuss in den Dreiangel Hatiploglu im Tor auf dem falschen Fuß erwischte, zwischen Kapiszka und Griethe ein.  Noch vor dem Tor von Griethe sah Lalli wegen des übereifrigen Diskutierens mit dem Unparteiischen über die Finessen des Futsalregelwerks gelb und paar Sekunden später auch direkt rot. Das 2-minütge Powerplay konnte Achtzehnvierundneunzig zwar nicht in Tore ummünzen, landete aber einen Treffer nachdem die Teams wieder vollzählig waren. Dieses Tor von Anton Griethe zu 7:2 fiel  jedoch nach einer weiteren kontroversen Entscheidung des Schiedsrichters, denn bevor Griethe in Ballbesitz gelangte und die Kugel ins Tor beförderte, hatte er offensichtlich seinen Opponenten Julian Pirk mit beiden Händen geschubst.  Die Pfeife des Unparteiischen schwieg aber, so dass Griethe seelenruhig zum Abschluss kam.

Selbst danach haben die Gäste versucht den Ruder in der Partie umzureißen. Sie warfen alles nach vorne und spielten teilweise ohne Absicherung im Tor. Allerdings ließen die von ihnen herausgespielten Spielzüge wahrscheinlich aufgrund des Zeitdrucks und des hohen Rückstands  die Eleganz, welcher sich die Zuschauer in der ersten Halbzeit erfreuen durften, vermissen und trugen eher einen chaotischen Charakter.  Die Scorpions verteidigten aus aller Kraft und versuchten bei Gelegenheit mit den Schüssen übers ganze Feld das leere Tor von BAK zu treffen, auch erfolglos. Einen kleinen Schimmer Hoffnung gaben dem Auswärtsteam die Tore von Marschner und Yanar-Junior.  Aber es war nicht der Abend des BAK. Direkt nach 4:7 schob Kaiser im Tumult vor dem gegnerischen Strafraum den Ball zum 8:4 ein. Dieses Gegentor verpasste den ohnehin ausgeschöpften BAK-Spielern den psychologischen Knock-Out, von welchem sie sich nicht mehr erholten. In der Schlussphase trafen Joachim Aulig (Doppelpack) und Julian Salm zum Endstand von 11:4 für die Hausherren.

Dank dieser drei Punkte bleibt Achtzehnvierundneunzig Beach United auf den Fersen. Am kommenden Sonntag kommt es zum Spitzenspiel zwischen den Tabellenzweiten und der drittplatzierten Hertha 06 – ein Spiel das für die endgültige Konstellation in der oberen Tabellenhälfte entscheidend sein könnte.  

Gez. Bahadur Zeynalov.