"Alle kicken mit!": COACH-Ausbildung mit Kicking Girls

In Zusammenarbeit mit dem internationalen Ur-Projekt aus Osnabrück konnten neun Schülerinnen die ersten Schritte ins Trainerwesen unternehmen.

Wenn Bereichsleiter Bastian Kuhlmann und sein Team den Blüchersportplatz in Kreuzberg betreten, gibt es immer Grund zur Freude und spannende Momente stehen an. So auch in der Zeit vom 10. bis 11. Oktober. Nachdem das "Alle kicken mit!"-Projekt im vergangenen Jahr die erste eigene Assistentinnenausbildung dezentral in Biesdorf durchführen konnte, galt es dieses Mal vom Partner zu lernen. Das Projekt Kicking Girls ist seit vielen Jahren der konzeptionelle Ursprung für die deutschlandweite Arbeit im Mädchenfußball - auch das erfolgreiche Berliner Projekt, das mittlerweile das größte seiner Art im Bundesgebiet ist, führt seine Wurzeln darauf zurück. 

Coaches als Rollenvorbilder und Vertrauensperson

Dank der jahrelang bewährten Zusammenarbeit mit Türkiyemspor Berlin waren die Rahmenbedingungen schnell geschaffen und das Trainingsgelände kurzerhand zum Schulungszentrum umgestaltet. Das gute Wetter in diesem Herbst tat sein Übriges, um zwei Tage Fußballwissen und ein bisschen Sonne zu tanken. "Mit dem zentralen Baustein der Coachausbildung geben wir fußballbegeisterten Mädchen die Möglichkeit, sich in persönlicher Hinsicht weiterzuentwickeln und ihr Wissen an Jüngere weiterzugeben. Für die Kinder erfüllen die Coaches eine Vorbildfunktion und werden als Vertrauenspersonen wahrgenommen. Das stärkt die Teilnehmerinnen in ihrem Selbstbewusstsein. So stellt die Coachausbildung eine win-win-Situation für alle Beteiligten dar.", fasst Bastian Kuhlmann von Kicking Girls zusammen.

Ähnlich sieht es auch der Berliner Projektleiter Martin Meyer, seit Ende 2016 im Amt und sichtlich stolz auf die erfolgreiche Implementierung der Qualifizierungsmaßnahmen: "Neben der Ausbildung für unsere aktuellen Übungsleitungen möchten wir schon frühzeitig bei den Teilnehmerinnen einen Bezug zum Ehrenamt aufbauen und Ihnen das nötige Rüstzeug an die Hand geben, um selbst späteren Jahrgängen den Spaß am Fußball vorzuleben. Von diesen Maßnahmen wird der gesamte Mädchen- und Frauenfußball über Jahre zehren können."

Starke Kooperationen für nachhaltige Projektarbeit

In insgesamt 12 Zeitstunden sammelten die Schülerinnen sowohl theoretische Kenntnisse als auch praktische Erfahrungen und konnten am Ende mit den E-Mädchen von Türkiyemspor sogar eigene Trainingseinheiten leiten. Vielen Dank an den Verein und Abteilungsleiter Murat Dogan für die jederzeit professionelle und zugleich unkomplizierte Zusammenarbeit richtet auch Projektleiter Hannes Teetz (Kicking Girls): "Wir freuen uns, dass wir durch die Coachausbildung stets neue, engagierte und motivierte jugendliche Mädchen für die Tätigkeit als Übungsleiterinnen begeistern können. Das gelingt aber nur, wenn uns die jeweiligen Vereine unterstützen und das Projekt mittragen."

Neu an Bord für die Gäste aus Osnabrück war Imke Weßling, die nach erfolgreichem Masterstudium nun dauerhaft ins Projektteam integriert wurde und nach einem Abstecher nach Irland gleich die nächste Reise nach Berlin unternahm. Für sie ist die Nachhaltigkeit dieser Maßnahmen von großer Bedeutung und so sei es "beeindruckend, wie schnell die Coaches einen Zugang zu den Kindern finden und mit viel Professionalität sie in der Lage sind, das erlernte theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen." Da passt es gut, dass gleich vier Mädchen nach der Ausbildung ihr Interesse an einer sofortigen Mitarbeit im Mädchenbereich von Türkiyemspor Berlin sowie den Schul-AGen bekundet haben.

 Der Berliner Fußball-Verband dankt an dieser Stelle allen Beteiligten für die gelungene Qualifizierung der Schülerinnen und freut sich auf die nächsten gemeinsamen Projekte. Für 2019 sind bereits weitere Pläne geschmiedet und Veranstaltungen geplant.