BFC Dynamo ist Berliner Pilsner-Pokalsieger 2017

Nach diesem Traumfinale darf sich der BFC Dynamo Pokalsieger nennen. Foto: SR Pictures

Das Finale blieb bis zur letzten Minute spannend. Der BFC konnte sich am Ende vor 6690 Zuschauern mit 3:1 nach Verlängerung durchsetzen.

Der Andrang auf die Tageskarten für das Berliner Pilsner-Pokalfinale war so groß, dass die Partie mit einer zehnminütigen Verzögerung angepfiffen werden musste. Die Akteure auf dem Feld machten die Verspätung mit hochklassigem Offensivfußball in der ersten Halbzeit wieder gut.

Bereits nach einer Minute kam der FC Viktoria zu einer Großchance. Nachdem BFC Keeper Hendl eine Chance der Viktorianer zur Ecke klären konnte, resultierte aus dieser eine „100 Prozentige“, die Hendl erneut glänzend parierte.

Die nächste Torgelegenheit gab es in der 18. Minute, als sich Dynamo Angreifer Rabiega im Eins gegen Eins gegen Viktoria Schlussmann Kisiel geschlagen geben musste. Erneut bekamen die Zuschauer eine Glanztat eines Torwartes zu sehen. Besonders schön anzusehen war eine einstudierte Freistoßvariante des FC Viktoria. Vier Minuten nachdem sich Kisiel im Tor der Südberliner auszeichnen konnte, war es nun BFC Torwart Hendl, der mit einer Glanzparade seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahrte. In der 43. Minute konnte sich Dynamo erneut bei ihrem Goalkeeper bedanken. Hendl bestätigte seine hervorragende Tagesform, indem er eine Riesenchance von Viktoria zu Nichte machte. Im direkten Gegenangriff war es der immer gefährliche Kai Pröger, der die Ostberliner in Führung hätte bringen können. Er scheiterte mit seinem Schuss allerdings im Sechszehnmeterraum.

So beendete der Schiedsrichter eine packende, chancenreiche erste Halbzeit.

Zweite Halbzeit lebte von der Spannung

Nach der Halbzeit bekam man allgemein das Gefühl, als hätten die Akteure auf dem Feld ihr gesamtes Pulver in der ersten Hälfte verschossen. Denn die zweite Halbzeit war besonders arm an Torchancen und lebte überwiegend von der Spannung. Den ersten Ansatz von Gefahr gab es bei einer Offensivaktion der Dynamoer, Kisiel im Kasten von Viktoria hatte hier allerdings keine Probleme. Die Zuschauer, allen voran der BFC-Anhang, ließen sich allerdings zu keinem Zeitpunkt die gute Laune verderben. Beide Mannschaften konnten sich stets auf ununterbrochene Unterstützung ihrer Fans verlassen.

Gefährlich hätte es derweil in der 75. Spielminute werden können. Schünemann nahm eine gelbe Karte in Kauf, als er einen vielversprechenden Konterangriff der Viktorianer unterbinden konnte. Beiden Teams konnte man deutlich anerkennen, nicht zu viel Risiko gehen zu wollen. Zu viel stand auf dem Spiel, entsprechend vorsichtig agierte man im Spielaufbau. So ging es nach drei Minuten Nachspielzeit in die von vielen erwartete Verlängerung.

BFC Dynamo sorgt in der Verlängerung für Ausnahmezustand auf den Rängen

Zu Beginn der Verlängerung musste der FC Viktoria verletzungsbedingt erstmals wechseln. Für den angeschlagenen Thomas Franke kam Mattia Trianni in die Partie. Kurz darauf war es dann erstmals so weit:

Der BFC Dynamo konterte lehrbuchartig eine missglückte Ecke von Viktoria aus, der in der 77. Minute eingewechselte Otis Breustedt behielt die Nerven und verwandelte eiskalt zur 1:0 Führung für die Hohenschönhäuser.

Viktoria zeigte sich erstaunlicherweise davon sichtlich unbeeindruckt und drängte auf den sofortigen Ausgleich. Das nötige Glück war auf Seiten des BFC, als der Pfosten kurz vor Ende der ersten Verlängerungsphase die Führung rettete.

In der kurzen Pause motivierte Viktoria-Trainer Ersan Parlatan seine Spieler eindrucksvoll. Lange blieb das Offensivspiel der Viktorianer ideenlos, bis in der 111. Minute Kapitän Ümit Ergirdi gedankenschnell einen Abpraller der Dynamoer Defensive nutzen und zum Ausgleich einschieben konnte.

Alles deutete auf ein Herzschlagfinale, das sich im Elfmeterschießen entscheiden sollte, hin. Bis Kai Pröger seine heute überragende Leistung mit einem Kraftakt krönen konnte. Der zur kommenden Saison zu RW Essen wechselnde Stürmer nutzte eine Unachtsamkeit der Viktoria Hintermannschaft, die geschlossen auf Abseits von Pröger spekulierte, und netzte zur erneuten Führung für den BFC ein.

Nachdem der FC Viktoria in den Schlussminuten alles nach vorne warf, war es erneut Kai Pröger, der einen Konter mit einem wunderschönen Lupfer über den mit vorgerückten Viktoria Torwart Kisiel abschloss.

„Ich hätte mir keinen schöneren Abschied vorstellen können“, so Pröger nach Abpfiff. Und so kann man ohne großen Pathos einmal mehr behaupten: Das sind Geschichten die der Fußball schreibt.

Der Berliner Fußball-Verband bedankt sich bei allen teilnehmenden Mannschaften des Berliner Pilsner-Pokals, den anwesenden Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark, der tapferen Mannschaft von Viktoria Berlin und ganz besonders dem verdienten Sieger des Pokals, BFC Dynamo.