Saisonstart in den Berliner Futsal-Ligen

Grünauer BC feiert den ersten Sieg. Foto: Scharlowsky.

Zeitgleich zum ersten Testspiel der Deutschen Futsal-Nationalmannschaft gegen Georgien startet die Saison in den Berliner Futsal-Ligen.

 

Das gesteigerte Interesse für Futsal, das rund um die Nationalmannschaft entstanden ist, überträgt sich auch auf den Berliner Ligabetrieb. Mehr Zuschauer als zuletzt besuchten den ersten Spieltag in der Berlin-Liga und dürften das Kommen nicht bereut haben. Während die ersten beiden Partien des Spieltags Spannung bis zum Schlusspfiff boten, feierten Achtzehnvierundneunzig und der FC Arsenal jeweils Kantersiege und untermauerten damit ihre Meisterschaftsambitionen.

Grünau rettet den Sieg über die Zeit

In der Auftaktbegegnung der neuen Saison trafen mit dem Grünauer BC und den Füchsen Reinickendorf zwei Teams aufeinander, die sich in der letztjährigen Landesligasaison einen heißen Kampf um Platz 1 geliefert hatten. Ähnlich umkämpft ging es nun in der neuen Saison in der Berlin-Liga weiter und so entwickelte sich eine Partie, in der sich mehr Fouls als Tore ereigneten. Während die Füchse bei ihren Torversuchen gleich mehrfach an Pfosten und Latte scheiterten und schon anfingen zu verzweifeln, behielt Grünau den kühleren Kopf und traf drei Mal ins Schwarze. Eine Gelb-Rote-Karte in Folge eines sehr unnötigen Fouls eines Grünauers brachte die Füchse dann in Überzahl, die diese zum ersten Tor im Spiel ausnutzen konnten. Grünau konnte zwar noch einmal auf 4:1 erhöhen, geriet jedoch an die Teamfoulgrenze und musste sehr um den Sieg bangen, denn die Füchse drückten in den Schlussminuten vehement auf den Ausgleich, verkürzten erst auf 4:2 und bekamen dann zwei Zehnmeterstrafstöße zugesprochen, wovon jedoch nur einer verwandelt wurde. Grünau konnte den Sieg daher so gerade noch über die Zeit retten und darf sich über die ersten drei Punkte in der Berlin-Liga freuen.

Grünauer BC - Füchse Berlin Reinickendorf 4:3 (2:0)

  • Tore: 1:0 (8.) Fedder, 2:0 (18.) Keist, 3:0 (26.) Schersching, 3:1 (32.) Haase, 4:1 (34.) Fedder, 4:2 (39.) Maiwald, 4:3 (40.) Rodger.

Südring verzockt sich beim Überzahlspiel

Eine weitere, äußerst spannende Partie lieferten sich Eintracht Südring und der Rixdorfer SV, die mit viel neuem Elan in die Saison starteten und die Kreuzberger mit ihrer aggressiven Zweikampfführung tatsächlich auf dem falschen Fuß erwischten: Sinnbildlich hierfür war der Treffer von Rixdorfs Teamkapitän Yilmaz zum 0:3, der den Ball in der eigenen Hälfte energisch eroberte und mit einer Energieleistung durchmarschierte und mit einem platzierten Schuss aus der Distanz ins Tor traf. Südring erholte sich jedoch und fand im Laufe der Zeit immer besser ins Spiel. Mit ihrem Lauf- und Kombinationsspiel bereiteten sie Rixdorf zunehmend Probleme und diese Beharrlichkeit zahlte sich aus: Eine Minute vor Spielende trafen die Kreuzberger tatsächlich noch zum 6:6-Ausgleich und hatten damit zum ersten Mal im Spiel den Rückstand egalisieren können. Doch Südring wollte sogar noch mehr und setze in den Schlusssekunden mit fliegendem Torwart alles auf eine Karte, den scheinbar verunsicherten Neuköllnern noch den Siegtreffer einzuschenken. Diese Maßnahme misslang jedoch gründlich: Südring passierte ein folgenschwerer Ballverlust. Orbay nahm den Ball auf und traf ins leere Tor zum "Last-Minute-Sieg" für Rixdorf.

Eintracht Südring - Rixdorfer SV 6:7 (2:4)

  • Tore: 0:1 (2.) Saygaz, 0:2 (4.) T. Orbay, 0:3 (5.) Yilmaz, 1:3 (10.) Fonseca, 1:4 (17.) Ilgin, 2:4 (18.) Fichtl, 3:4 (21.) T. Orbay, 3:5 (27.) Saygaz, 4:5 (28.) Fichtl, 4:6 (31.) Eigentor, 5:6 (34.) Fonseca, 6:6 (39.) Debald, 6:7 (39.) T. Orbay.

Achtzehnvierundneunzig mit eindrucksvollem Berlin-Liga-Debüt

Das Team Achtzehnvierundneunzig ist aus einer Fusion mit United Futsal hervorgegangen und debütierte an diesem Wochenende mit dem ersten Futsalspiel überhaupt. Für die vielen Spieler ist Futsal jedoch kein Neuland, spielten die meisten doch letzte Saison noch für das Futsalteam Hertha BSC und hatten maßgeblichen Anteil an der Vizemeisterschaft. Den Anspruch, um die Meisterschaft mitspielen zu wollen, merkte man dem kompletten Verein an, die mit großem Betreuerteam antraten und keine Kosten und Mühen scheuten, im Dienste aller Teams sogar ein Catering in der Halle anzubieten. Der positive Eindruck bestätigte sich auch im Spiel, in dem die Achtzehnvierundneunziger wohl den besten Futsal aller Teams an diesem Tag boten und Srbija zu keiner Zeit auch nur den Hauch einer Chance auf den Punktgewinn ließen. Der Endstand von 3:14 war auch in dieser Höhe verdient und verdeutlicht, dass Achtzehnvierundneunzig als ein ganz heißer Favorit auf die diesjährige Berliner Futsalmeisterschaft angesehen werden kann.

FK Srbija - Achtzehnvierundneunzig 3:14 (0:5)

  • Tore: 0:1 (3.) Marinkovic, 0:2 (8.) Shuleta, 0:3 (9.) Garbe, 0:4 (13.) Toktumur, 0:5 (18.) Shuleta, 1:5 (22.) Pavkovic, 1:6 (23.) Stawrakakis, 1:7 (24.) Stawrakakic, 1:8 (26.) Fikic, 1:9 (28.) Fikic, 2:9 (32.) Dokic, 2:10 (32.) Garbe, 2:11 (33.) Shuleta, 2:12 (34.) Kalan, 2:13 (36.) Vukadin, 2:14 (38.) Toktumur, 3:14 (40.) Lalic

Arsenal wagt den Neubeginn und will hoch hinaus

Der letztjährige Tabellenletzte FC Arsenal hat sich personell neu aufgestellt und will mit diesem Neubeginn an alte Erfolge anknüpfen: Viele Spieler, die mit Arsenal in der Saison 2013/14 einst Meister wurden, sind zum Team zurückgekehrt. Neuer Sportlicher Leiter ist Philipp Andersen, der vom amtierenden Berliner Meister FC Liria gekommen ist und mit dem Verein hoch hinaus will. Erster Gegner in der neuen Saison waren die SF Johannisthal, die in der Melli-Beese-Halle quasi ein Heimspiel hatten und auf Unterstützung von den Rängen hoffen durften. Dem Landesligaaufsteiger war die Überforderung gegen Arsenal zwar anzumerken, doch das Team steckte zu keiner Zeit auf und kam im Spiel immer wieder zu kleineren Erfolgserlebnissen, die den Sieg Arsenals jedoch zu keiner Zeit gefährdeten. Wie sich bereits abzeichnet, darf der FC Arsenal tatsächlich auch zu den Favoriten auf den Meistertitel gezählt werden, wenngleich sich das Team in den nächsten Wochen auch erst noch richtig finden muss und noch viele Herausforderung im weiteren Saisonverlauf warten.

SF Johannisthal - FC Arsenal 6:15 (2:6)

  • Tore: 0:1 (2.) Andrijevic, 0:2 (4.) Dowall, 0:3 (4.) Jurilj, 1:3 (5.) Tanneberger, 2:3 (11.) Panke, 2:4 (13.) Jurilj, 2:5 (14.) Jurilj, 2:6 (17.) Jurilj, 2:7 (24.) Andrijevic, 2:8 (28.) Andrijevic, 3:8 (29.) Wolter, 3:9 (32.) Jurilj, 4:9 (33.) Tanneberger, 4:10 (34.) Jurilj, 4:11 (35.) Vogler, 4:12 (38.) Behlke, 5:12 (38.) Wachholz, 6:12 (39.) Göllnitz, 6:13 (39.) Andrijevic, 6:14 (40.) Dowall, 6:15 (40.) Feta.