Berlin City Futsal ist Berliner Futsal-Meister 2017

Berliner Meister 17 / Foto seedorff

Berlin City Futsal krönt seine fulminante Saison und besiegt Achtzehnvierundneunzig mit 8:7.

Achtzehnvierundneunzig II - Berlin City Futsal 7:8 (4:2)

Vor einer beachtlichen Kulisse von 233 Zuschauern wurde dieses Finalspiel zur Werbung des Futsals. 
Beide Mannschaften tasteten sich in diesem Finale zu Beginn ab. Fünf Minuten lang wurde auf beiden Seiten vehement verteidigt. Niemand wollte sich das erste Tor einfangen. 
Logisch. Denn niemand möchte gern einem Rückstand hinterherlaufen. Vor allem nicht in einem Finale. 
Die Scorpions" (Achtzehnvierundneunzig II) erwischten den etwas besseren Start. Durch viel körperlichen Einsatz kam dann 1894 in der 6. Spielminute zur 1:0 Führung (Paul Kaiser). 
Fortan entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem sich die Torhüter Yann Duarte (1894) und Tim Vater (BCF) mit prächtigen Paraden auszeichnen konnten. Duarte, der sein erstes Spiel in dieser Saison für sein neues Team absolvierte, hielt hervorragend, genau wie sein Gegenüber. Dies kann man schon vorwegnehmen. 
A. Feta erhöhte in der 11. Minute zum heftig umjubelten 2:0. Die Teamfoulgrenze
(ähnlich wie beim Basketball, 5 Fouls pro HZ, ab dann führt jedes Teamfoul zu einem 10-Meter) war bis dahin bereits erreicht. Den Nachschuss seines eigenen 10-Meters, nachdem T. Vater parierte, verwertete er eiskalt. 
Nun tobte die Halle. Circa 150 Fans der Scorpions ließen die Halle beben. 
Anscheinend angestachelt von der Atmosphäre trotzte Kim Schwager nicht einmal eine Minute später dem Hinrundenmeister, als er den wichtigen Anschlusstreffer erzielte (12.). Das Spiel nahm nun noch mehr Fahrt auf. Direkt im Gegenzug erzielte Marcel Kukolj, nach einer schönen Ballstafette, das 3:1 (12.). A. Feta legte mustergültig auf. 
Feta war in dieser Phase der Aktivposten Achtzehnvierundneunzig's. Neben Ö. Toktomur und A. Griethe leitete er Angriff um Angriff ein. Nur T. Vater im Tor war es zu diesem Zeitpunkt zu verdanken, dass es nur" 1:3 stand (15.). 
Mitten in einer kurzen Drangphase, in der Berlin City Futsal mehrere gute Tormöglichkeiten vergab, traf Etienne Marcel Haase per Konter zum 4:1 (18.). Das Momentum schien sich zugunsten 1894 zu wenden. BCF erspielte sich Chance um Chance, doch das weiße Ballett" nutzte seine Möglichkeiten besser. Unter den Zuschauern konnte man schon so etwas wie Siegeslust" verspüren. Nicht sehr verwunderlich ob der scheinbar sicheren Führung.
Doch nun kam die Zeit des B. Dowall. Nachdem er bereits zuvor drei hervorragende Möglichkeiten vergab, netzte er nun zum wichtigen 2:4, kurz vor der Pause ein (19). Ein Ballgewinn M. Knaack's im Mittelfeld, und eine darauffolgende schnelle Kombination wurde sehr schön ausgespielt. Y. Duarte war da ohne Chance. 

Trotz des Anschlusstreffers, und ob der 4:2 Führung verabschiedeten sich die zahlreichen Fans der Scorpions, unter tosendem Applaus, von ihrem Team in die Halbzeit. 

Dowall & Co. begannen die zweite Halbzeit da, wo sie aufhörten, nämlich mit Drang zum Tor. Das ergab aber auch Raum zum Kontern, was den Scorpions" natürlich entgegenkam. Nun nutzte man aber seine Kontermöglichkeiten nicht. Da war Fixo Emre Demir auf seinem Posten und unterband mehrere Konterchancen. M. Savkovic krönte die starke Abwehrleistung dann in der Offensive mit einem herrlichen Abschluss zum 3:4 (22). Nach dem Motto, machst du vorne nicht die Tore, kassierst du halt eins. A. Feta und Anton Griethe waren an diesem Abend aber sehr schwer zu stoppen. Nur eine Minute schloss Feta einen selbst eingeleiteten Angriff zum 5:3 ab (23.). Bis dahin eine verdiente Führung. 
In der Folge zeigte Berlin City Futsal, dass sie die eingespieltere Mannschaft ist. Die Kombinationen wurden flüssiger, und dies münzte sie in Tore um. Binnen sechs Minuten kombinierten die Stadtkicker die Defensive der Schwarzweißen auseinander. Knaack (26.), Dowall (26.) und Sebastian May (32.) drehten das Spiel in sehenswerter Manier. Als neutraler Beobachter musste man sagen, dass diese Wendung in Ordnung geht. Till Maiwald war da anderer Meinung. In der 34. Minute erzielte er den Ausgleich, nachdem 1894 Moral zeigte. Die Fans peitschten ihr Team voran. Die Halle wurde ab diesem Zeitpunkt ohrenbetäubend laut. 

Dramatische Schlussphase 

Beide Mannschaften gaben nun alles. Es ging hin und her. Chance um Chance wurde vergeben. Auch den aufmerksamen Torhütern zu verdanken. Berlin City übernahm in dieser spannenden Schlussphase die Initiative. Aber 1894, konditionell voll auf der Höhe, konterte klassisch zur erneuten Führung durch Haase (36.). 

Viele Mannschaften wären jetzt eventuell am Boden". Nicht aber die City-Futsaler". 
B. Dowall und E. Demir leiteten nun die Schlussoffensive ein. Die Scorpions, fast ausschließlich auf ihre Abwehrarbeit bedacht, kamen kaum noch aus ihrer Hälfte. Griethe, bereits verletzt raus, konnte in den beiden Schlussminuten nicht mehr helfen.

Beim Stande von 7:6 für Achtzehnvierundneunzig nahm Coach R. Kassarnig (BCF) eine Auszeit (38.), um sein Team taktisch auf die Endphase vorzubereiten. Diese scheint gefruchtet zu haben. Milos Savkovic nutzte den darauffolgenden Ballbesitz, in Form eines Einkicks, als Pivot (Stürmer im Futsal) eiskalt, und schob den Ball scharf an Torhüter Duarte vorbei zum vielumjubelten Ausgleich (38.). 
Die Mannen mit dem Adler auf der Brust waren, angetrieben von den Fans, gewillt den Siegtreffer zu erzielen. Mit aller Macht drängten Feta, Gakpeto und auch alle anderen Scorpions" auf die erneute Führung. Die Halle stand jetzt. Jeder einzelne war vom Spielverlauf gefangen.... doch dann kam Demir. Von hinten den Spielaufbau gestaltend, drang er mit hohem Tempo von rechts in die gefährliche Zone ein, und schloss gekonnt flach ins lange Eck ab (39). 

Der Jubel des Rückrundenmeisters kannte keine Grenzen. Die Mehrheit des Publikums verstummte in diesem Moment. Waren doch nicht einmal 90 Sekunden zu spielen. Da im Futsal jeder Ausball zu einem Anhalten der Uhr führt, können 1,5 Minuten lange dauern. Doch die City-Futsaler zeigten sich sehr clever, und verwalteten ihre Führung bis zum Schluss gekonnt und konzentriert. 

Dieses Finale hat alles geboten, was ein Fan sehen möchte. Beide Teams haben technisch, wie taktisch auf höchstem Niveau agiert. Ein Augenschmaus" für die Zuschauer.

Herzlichen Glückwunsch an Berlin City Futsal zur Berliner Meisterschaft. Gratulation auch an 1894 für die erfolgreiche Saison, und einem hervorragendem Finalspiel.

Rene Cobien