Wenn das Ergebnis zur Nebensache wird

Der Seeburger SV empfang im Februar die Hämophilie-Sportgruppe des BFV. Foto: Seeburger SV.

Im Februar war die Hämophilie-Sportgruppe des Berliner Fußball-Verbandes zu Gast beim Seeburger SV.

 

Abpfiff. Für Trainer, Spieler und Eltern vom Seeburger SV '99 ist Schluss. Eine lange, anstrengende – eine ungewöhnliche Einheit liegt hinter der F-Jugend des Berliner Vorstadtklubs. Ungewöhnlich vor allem deshalb, weil ihnen gegenüber Jungs standen, für die das Spiel mit dem Ball alles andere als Alltag ist. 
Die Seeburger F-Jugend kickte am vergangenen Samstag gegen eine Gruppe an Hämophilie erkrankter Kinder. Hämophilie ist eine Blutgerinnungsstörung, die den Erkrankten die Teilnahme am Wettkampfsport unmöglich macht.

Der Berliner Fußball-Verband hat sich zum Ziel gesetzt, dieser sportlichen Ausgrenzung entgegenzuwirken. Unter dem Motto „Erlebnis statt Ergebnis“ bietet der Landesverband, in Zusammenarbeit mit der Berliner Charité, ein regelmäßiges monatliches Fußballtraining, unter der Leitung lizenzierter Trainer an, bei dem die Kinder, zusammen mit ihren Freunden, Fußball trainieren und spielen können. Das Angebot wird ergänzt durch erfahrene Schiedsrichter, die den Kindern die Regeln vermitteln, verbunden mit der Perspektive sich als Schiedsrichter im Verband zu engagieren. Dieses Projekt fand in den Reihen des Seeburger SV Begeisterung, sodass schnell Unterstützung angeboten und die Idee des Gemeinschaftstrainings geboren wurde. „Es hat richtig Spaß gemacht zu sehen, wie die Jungs, trotz ihrer Krankheit, voll dabei waren und wie sich über jedes Tor und jede gelungene Aktion gefreut wurde. Aber bei allem Spaß war die Vorbereitung auf das gemeinsame Training mit abschließendem Freundschaftsspiel eine Herausforderung und ich bin sehr dankbar, dass wir in Seeburg mit so offenen Armen empfangen und so viel Unterstützung erhalten haben“, betont Fabian Habur, der die Gruppe beim BFV trainiert.“

Gemeinschaftstraining mit anschließendem Freundschaftsspiel

Der Sportverein handelte schnell, organisierte die Sporthalle, und stellte mehrere Trainer, darunter den Herrentrainer, ab und ermöglichte somit das Gemeinschaftstraining, mit vielen lachenden Kinderaugen. Für die Kinder der Hämophilie-Sportgruppe hat sich dieser Ausflug somit mächtig gelohnt. „Es ist schon besonders, wenn ein kleiner Verein, wie Seeburg, es schafft einen jungen Nachwuchstrainer, sowie den Herrentrainer für ein solches Projekt zu mobilisieren, das ist wirklich klasse.“

Wie erfolgreich das „Trainingsprojekt“ war, beschreibt die Mutter eines neunjährigen an Hämophilie erkrankten Jungen: Für viele Eltern wäre es ein ganz normaler Samstag: Die Jungs sind nach einem harmonischen Gemeinschaftstraining und dem Freundschaftsspiel glücklich und gelöst und besprechen die Ereignisse ausführlich auf der Heimfahrt im Auto. Für mich als Mutter eines hämophilen Jungen ist diese Situation nicht normal; sie erfüllt mich vielmehr mit großer Freude und Dankbarkeit.“

Ein großes Dankeschön an den Verein, besonders an Axel Heike, Maximilian Rohde, Klaus Lukas, Karsten Elbrandt und Florian Wendland. Ein herzliches Dankeschön auch der Charité Berlin, in Person von Herrn Prof. Seeger, der ebenfalls vor Ort war und das Training medizinisch betreute.