Walking Football – mehr als nur Fußball im Gehen

Mit 13 Teilnehmenden war die Walking Football-Schulung erfolgreich ausgebucht. Foto: BFV.

Die Fußballvariante entwickelt sich immer mehr zur Trendsportart – der BFV hat das hohe Inklusionspotenzial erkannt und schafft neue Angebote.

„Walking Football“ bedeutet aus dem Englischen übersetzt Geh-Fußball – und hinter dem Begriff versteckt sich auch nicht mehr als das: Es handelt sich dabei um eine Fußballvariante im Schritttempo – Laufen oder Rennen ist verboten.

Seine Ursprünge hat der Sport in England, wo es inzwischen rund 1.000 Mannschaften und einen geregelten Spielbetrieb gibt. In Deutschland steht „Walking Football“ noch am Anfang seiner Entwicklung, doch auch in Berlin gibt es mit dem FV Wannsee und dem SC Charlottenburg bereits die ersten Vereine mit eigenen „Walking Football“-Teams.

Dass in naher Zukunft weitere Mannschaften hinzukommen, ist mehr als wahrscheinlich, denn das Interesse an der Trendsportart steigt stetig. Der Berliner Fußball-Verband hat die vielfältigen Potentiale der Sportart ebenfalls erkannt und möchte seinen Beitrag zur erfolgreichen Verbreitung leisten. Aus diesem Grund fand am Samstag, den 3. Oktober 2020 im Landesleistungszentrum „Richard Genthe“ eine Schulung statt, um Berliner Vereinsvertreter/innen die Möglichkeit zu geben, die Fußballvariante kennenzulernen und das nötige Know-how zur Gründung und Durchführung eines eigenen Angebots zu erhalten.

Vielfältiges Potential für die Inklusion

Im Rahmen des Schulungsangebots wurde vor allem das hohe Inklusionspotential von „Walking Football“ thematisiert. Die Sportart gilt als gesundheitsfördernd für ältere Menschen, bietet altersunabhängig aber auch Anfänger/innen, Fußballer/innen mit körperlich-motorischen Einschränkungen sowie Langzeitverletzten die Möglichkeit (wieder) Teil der Fußballfamilie zu werden.

Neben der Vermittlung der theoretischen Inhalte stand bei der Fortbildung auch eine Praxiseinheit auf dem Sportplatz auf dem Programm, um den möglichen Aufbau einer „Walking Football“-Einheit zu simulieren. Die Zahl der Teilnehmenden musste aufgrund der Hygienevorschriften auf 13 beschränkt werden, die hohe Nachfrage verdeutlichte jedoch, dass das Interesse am „Walking Football“ auch in Berlin bereits geweckt ist. Philipp Reis, Inklusionsbeauftragter des BFV und Schulungsleiter sagt: „Das Feedback der Teilnehmenden war sehr gut. Man war zu Beginn noch etwas skeptisch gegenüber der Fußballvariante und vor allem den damit verbundenen Anforderungen an eine Trainingseinheit, aber spätestens auf dem Platz bei der Durchführung einer Trainingseinheit, die die Ziele des Gesundheitssports berücksichtigt, und beim Ausprobieren der Fußballvariante in einem kleinen Spiel, waren die Teilnehmenden überzeugt. Sie kamen auch wider Erwarten ins Schwitzen.“

Einige Schulungsteilnehmer/innen haben angekündigt, ein eigenes Angebot im Verein starten zu wollen, und vor allem mit den anderen Vereinen in Kontakt zu bleiben, um möglichst bald erste Freundschaftsspiele und Turniere in Berlin ausrichten zu können. Der Berliner Fußball-Verband plant eine weitere Schulung im Frühjahr 2021.

Die BFV-Ansprechpartner Joachim Gaertner (joachim.gaertner@berlinerfv.de) und Philipp Reis (philipp.reis@berlinerfv.de) beraten und unterstützen Vereine bei der Etablierung von Walking Football-Angeboten.