Jetzt abstimmen: Fairplay-Geste des Jahres 2016

Die Preisträger des Jahres 2015. Foto: sr Pictures Sandra Ritschel.

Der Berliner Fußball-Verband ruft alle Berliner Fußballfreundinnen und Fußballfreunde dazu auf, aus allen zehn Fairplay-Gesten des Monats für seinen Favoriten abzustimmen. Der Gewinner wird beim BFV-Neujahrsempfang 2017 bekannt gegeben.

Die Fairplay-Geste des Jahres wird seit 2013 verliehen. Aus allen zehn Fairplay-Gesten des Monats werden drei besonders faire Aktionen ausgewählt. Diese werden dann auf dem jährlichen BFV-Neujahrsempfang ausgezeichnet. Die erstplatzierte Aktion erhält den Titel „Fairplay-Geste des Jahres“. Der Sieger erhält einen Scheck über 750 Euro, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten einen Scheck über 500 beziehungsweise 250 Euro. Darüber hinaus wird der Berliner Sieger mit den Siegern aus den anderen Landes- und Regionalverbänden vom DFB zu einem Länderspiel eingeladen.

Erstmals lässt der Berliner Fußball-Verband nun seine Vereine über die Fairplay-Geste des Jahres abstimmen. Die Abstimmung endet am 31. Dezember 2016 um 23:59 Uhr.

Die Fairplay-Gesten des Monats in der Übersicht

Januar: Berliner Hallenmeisterschaft der C-Junioren

Im Halbfinale der beiden Regionalligisten Tennis Borussia und Hertha BSC ging es hoch her und letztlich musste beim Endstand von 4:4 das Sechsmeter-Schießen entscheiden. Keeper Imasuen (Tennis Borussia) musste parieren, um seine Mannschaft im Spiel zu halten und tat dies auch. Doch der Schiedsrichter entschied auf Wiederholung. Schütze Michelbrink (Hertha BSC) setzte den Ball absichtlich neben das Tor.

Februar: Ewald-Regely-Turnier der Schiedsrichter

In einem Spiel des Turniers erhielt der Reinickendorfer Spieler Manuel Gieseler den Ball am Torraum, er war allein vor dem gegnerischen Torwart. Der Torwart wollte aus dem Tor kommen, verletzte sich jedoch (spätere Diagnose: Achillessehnenriss) und ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden. Manuel Gieseler hatte somit nur noch einen verletzt am Boden liegenden Torwart vor sich und hätte ein sicheres Tor erzielen können. Er schoss den Ball jedoch absichtlich neben das Tor, der Spielstand war zu diesem Zeitpunkt 0:0.

März: Spiel der 1. C-Junioren SC Borsigwalde gegen SC Schwarz-Weiss Spandau

Nach einem Schiedsrichterball wollte ein Spieler von Borsigwalde, wie es so üblich ist, den Ball in Richtung des gegnerischen Torwarts spielen, da diese vor der Spielunterbrechung in Ballbesitz waren. Der Ball war etwas ungenau geschossen und landete unglücklicherweise unhaltbar im Tor. Um den alten Spielstand wiederherzustellen hat der SC Borsigwalde auf Anordnung des Trainers ein Eigentor geschossen.

April: Herren-Spiel Grünauer BC gegen SW Spandau

Schiedsrichter der Partie war der gehörlose Ricardo Scheuerer. Aufgrund seines Handicaps kann dieser sich nicht sprachlich artikulieren und setzt zur Unterstützung seiner Entscheidungen gelegentlich Laute ein, die sich für Außenstehende, denen das Handicap nicht bekannt ist, sicherlich merkwürdig anhören. Nach einer solchen Situation wurden die beschriebenen Laute von einigen Zuschauern nachgeahmt. Der Spieler Tim Mittermüller des Grünauer BC begab sich daraufhin sofort in die Richtung der Zuschauer und ermahnte diese sehr energisch, dies sofort zu unterlassen und sagte, dass er so etwas nicht mehr hören möchte. Im weiteren Verlauf war so etwas auch nicht mehr zu hören.

Mai: BSC Marzahn, 4.-F-junioren – NFC Rot-Weiß

Die F-Mädchen des BSC Marzahn spielten gegen die 4. F-Junioren von NFC Rot-Weiß Berlin. Die Jungs von NFC gingen schnell in Führung und waren klar überlegen. Nach ein paar weiteren Toren reagierte der Trainer des NFC, Adnan Adas, und nahm erst einen, später dann einen zweiten Spieler vom Feld, sodass die Mädchen zum Ende sogar aus eigener Kraft ihr erstes Tor schießen konnten. Danach gab es auch noch einen Neunmeter für den BSC. Bei der Verabschiedung sagte Herr Adas dann, dass die Partie unentschieden ausgegangen sei – das Ergebnis sei doch gar nicht interessant.

August: Axel-Lange-Pokal, 1. C-Junioren, 1. Runde, SC Charlottenburg gegen SFC Friedrichshain

Zum besseren Verständnis: Es liefen am Sonntagmorgen zwei Spiele gleichzeitig auf der Julius-Hirsch-Anlage.

In der 33. Spielminute hatte der Verteidiger von Friedrichshain gerade den Ball am Fuß im Strafraum, als der Schiedsrichter des anderen Spiels pfiff. Der Verteidiger dachte der Schiedsrichter seines Spiels hätte gepfiffen und nahm den Ball in die Hand. Daraufhin gab es Elfmeter für den SCC wegen Handspiel. Zu dem Zeitpunkt stand es 6:0 für den SCC. Das Trainerteam um Mohamed Hamed und Björn Rempe signalisierte dem Elfmeter-Schützen Ahmed Saygi, den Ball zum Torwart zurück zu passen. Als er es tat, gab es Szenenapplaus und das Spiel ging mit Ballbesitz für SFC Friedrichshain weiter.

September: Axel-Lange-Pokal, 1. D-Junioren, SV Blau-Gelb gegen Besiktas JK Berlin

In der 26. Minute der 1. Halbzeit entschied der Schiedsrichter auf Abstoß für Blau-Gelb. Die Mannschaft von Besiktas bestand aber auf Ecke. Der Schiedsrichter blieb zunächst bei seiner Entscheidung, als jedoch der Torwart von SV Blau-Gelb auf ihn zukam und zugab, dass er den Ball noch berührt hatte und es sich somit um einen Eckball handelte. Der Spielstand war in diesem Pokalspiel zu dem Zeitpunkt noch 0:0 und beide Seiten kämpften hart.

Oktober: AOK-Pokal, Ü32 Senioren, SG Stern Kaulsdorf gegen Frohnauer SC

Nach der 1:0 Führung durch den Frohnauer SC fing der Spieler Marcel Belling einen Querpass von Frohnau ab und lief allein auf das Tor zu. Der ihm folgende Verteidiger klärte den Ball von hinten auf Höhe des Elfmeterpunktes, kurz bevor der Sportkamerad Belling schießen konnte. Dabei ging der Spieler Belling zu Boden. Trotz der zu seinen Gunsten gefällten Entscheidung und der Chance ab der 60. Minute in Überzahl zu spielen, ging der Sportkamerad Belling zum Schiedsrichter und teilte ihm mit, dass es sich in diesem Fall nicht um ein Foulspiel handelte, sondern dass sein Gegner nur den Ball gespielt hatte.

November: U15-Juniorinnen, 1.FC Union Testspiel bei den 1.C-Junioren von Rot-Weiß Hellersdorf / AOK-Pokal, C-Juniorinnen, 1.FC Union – BW Hohen Neuendorf

Eine Spielerin des 1. FC Union zog sich in dem Testspiel bei Rot-Weiß Hellersdorf gegen die 1. C-Junioren nach einem Zweikampf einen Schlüsselbeinbruch zu, der sofort im Krankenhaus behandelt werden musste. Im folgenden Pokalspiel (AOK-Pokal, C-Juniorinnen) zwischen dem 1. FC Union und BW Hohen Neuendorf erschien die gesamte Mannschaft der 1. C-Junioren sowie der Trainer von Rot-Weiß Hellersdorf, um nach dem Spiel gemeinsam ein Mannschaftsbild mit Widmung und Schokolade an die verletzte Spielerin zu übergeben und um ihr eine gute Besserung zu wünschen.

Dezember: Blau-Weiß 90 Berlin gegen Friedrichshagener SV

Beim Spielstand von 1:2 ging ein Spieler des FSV auf einen Spieler von Blau-Weiß 90 Berlin zu. Der Schiedsrichter meinte zunächst gesehen zu haben, dass der Spieler des FSV seinem Gegenspieler eine Kopfnuss gab. Daraufhin erhielt dieser die Rote Karte. Er bat jedoch den Schiedsrichter bei seinem Gegenspieler nachzufragen, ob es sich wirklich so zugetragen hatte. Der Spieler von Blau-Weiß 90 erwiderte, dass die Rote Karte ungerechtfertigt wäre. Der Schiedsrichter nahm sie zurück und beide Spieler gaben sich die Hand.