Eindrücke aus dem Trainerlehrgang für Geflüchtete

Der Trainer-Einführungslehrgang ermöglichte 14 Teilnehmern einen Einblick in die Trainertätigkeit. Foto: Karlos El-Khatib.

Anfang Juli veranstaltete das Projekt FUSSBALL GRENZENLOS den bereits dritten Trainer-Einführungslehrgang.

14 Personen nahmen am Trainer-Einführungslehrgang für Geflüchtete teil und erhielten einen ersten Eindruck über die Trainerausbildung beim Berliner Fußball-Verband. Teilnehmer Zaid und Referent Robert sprachen über ihre Eindrücke in den vier Tagen.

Zaid hat über einen Flyer vom Lehrgang erfahren und sich sofort dafür interessiert: „Ich habe mich sehr auf den Lehrgang gefreut.“ Er habe bereits bei der SG Nordring als Trainer ausgeholfen, doch richtige Erfahrung fehle ihm noch.

Die Lehrgänge finden im Rahmen des Projektes FUSSBALL GRENZENLOS statt und werden von der Zukunftsinitiative Stadtteil (ZIS) II gefördert. Außerdem unterstützt die Gegenbauer Unternehmensgruppe das Engagement des Berliner Fußball-Verbands für Geflüchtete. Den Teilnehmern wird ein erster Einstieg in die Trainerqualifizierung aufgezeigt und wichtige Grundlagen vermittelt.

"Eine schöne Erfahrung, als Trainer zu arbeiten"

Einige Teilnehmer sind noch nicht lange in Deutschland und eine besondere Herausforderung liegt darin, dass viele Teilnehmer noch nicht besonders gut deutsch sprechen. „Ich führe die Teilnehmer langsam an die Thematik heran und lasse ihnen immer Platz für Fragen“, erklärt Robert Slotta vom Berliner Fußball-Verband und leitender Referent des Lehrgangs. „Großer Vorteil ist, dass die Deutschkenntnisse der Lehrgangs-Teilnehmer dadurch verbessert werden. Auch wenn das ein oder andere Mal übersetzt wird, haben doch alle mit großem Erfolg versucht, deutsch zu sprechen.“ Auch für ihn sei es eine neue Erfahrung: „Den Teilnehmern die Inhalte sprachlich einfach zu vermitteln ist eine Herausforderung, ich möchte keine wichtigen Themen auslassen, aber sollte meine Worte sorgfältig wählen. Fachwörter und komplizierte, lange Sätze sind hier nicht förderlich.“

Das Konzept scheint aufzugehen, Zaid bemerkt: „Ich fand es gut, viel auf dem Fußballplatz zu sein. Die Themen waren sehr interessant, vor allem die Technikaufgaben und das Trainieren hat mir sehr gefallen. Es war eine schöne Erfahrung, als Trainer zu arbeiten.“ Früh wurden die Teilnehmer an die Trainerrolle herangeführt und durften selbst Übungen ausarbeiten und anleiten. Ein großer Teil des Lehrgangs fand auf dem Fußballplatz statt. „Die Spieler lernen die Themen praxisnah kennen und unterstützen sich gegenseitig in ihren Übungen. Außerdem haben die Praxiseinheiten schnell für ein freundliches Miteinander und eine positive Atmosphäre bei allen Beteiligten gesorgt“, so Robert Slotta.

Am vierten Tag bekamen die Teilnehmer ihre Zertifikate überreicht. Zaid möchte in Zukunft eine Mannschaft mit Kindern trainieren: „ich wäre sehr dankbar, wenn ich eine Mannschaft dauerhaft übernehmen kann. Ich hoffe, auch mal die Elite-Jugend-Lizenz zu erreichen. Bis dahin bleibe ich am Ball und schaue was möglich ist.“

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