Deutsche Blindenfußballer belegen den 2. Platz in Russland

Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft war am vergangenen Wochenende zu Gast im russischen St. Petersburg, wo sie zu einem hochrangigen Vierländerturnier eingeladen war, an dem außerdem Russland, Griechenland und die weltbeste Vereinsmannschaft Girondins Bordeaux als französischer Vertreter teilnahmen.

Mit dabei als Team-Manager war auch der Göttinger Rolf Husmann, der von „Licht und Schatten“ spricht, was die Leistungen seines Teams betrifft. Am ersten Turniertag traf das Team in einem Halbfinalspiel auf Griechenland, einen altbekannten Gegner, gegen den Deutschland aber noch nie gewonnen hatte. In einem von der Mannschaft über die gesamte Spielzeit überlegen geführten Spiel dauerte es bis zur 13. Minute, ehe der Marburger Taime Kuttig, der beste Mann auf dem Feld, das hochverdiente 1:0 erzielte. Zwar hatte man weitere hochkarätige Chancen, konnte aber keinen weiteren Treffer erzielen. Die Abwehr um die Stuttgarter Alex Fangmann und Mulgheta Russom ließ nichts anbrennen, und damit war der Einzug ins Finale perfekt!

Gegner war dort Girondins Bordeaux, die im zweiten Halbfinalspiel den Paralympics-Teilnehmer Russland im Sechsmeterschießen mit 1:0 bezwungen hatten. Wichtigster Spieler in den französischen Reihen ist Frederic Villeroux, allgemein anerkannt als weltbester Blindenfußballer. Und er war es auch, der sein Team in der 17. Minute mit 1:0 in Führung schoss. Ärgerlich für das deutsche Team war, dass drei gute Einschussmöglichkeiten von Taime Kuttig und Alex Fangmann nicht genutzt werden konnten. Am Ende stand so ein beachtlicher 2.Platz.

Trainer Uli Pfisterer war zufrieden: „Wir haben kämpferisch überzeugt, uns fehlt eine bessere Chancenverwertung. Aber wir sind ja erst im Aufbau und haben noch eine ganze Reihe von Spielern in der Hinterhand, die in den nächsten Wochen zum Einsatz kommen werden.“

Die nächste Gelegenheit für den gesamten Mannschaftskader kommt schon am nächsten Wochenende, denn da hat der Bundestrainer zu einem dreitägigen Lehrgang nach Berlin eingeladen. In dessen Rahmen findet am Samstag ein internes, aber öffentliches Spiel „Alt gegen Jung“ statt (Vorspiel zum Berliner Pokalendspiel). Und nach dem Turnier in Regensburg Mitte Juni kann sich dann das Göttinger Sportpublikum vom Leistungsstand der deutschen Blindenfußballer überzeugen, wenn sie am 25. und 26. Juni im Jahnstadion gegen den Vizeweltmeister Argentinien antreten.