Besuch in der Charité: „Eine Herzensangelegenheit“

Andreas Kupper (l.) und Michael Krüger (r.) übergaben im Namen des BFV Weihnachtsgeschenke für die Kinder der Krebsstation an Erzieherin Petra Dahnke. Foto: BFV.

Obwohl eine persönliche Übergabe dieses Jahr nicht möglich war, hat der BFV erneut Weihnachtsgeschenke an die Kinder der Krebsstation verteilt.

Sichtlich bewegt und in Gedanken verließen Andreas Kupper (BFV-Präsidialmitglied Jugend) und Michael Krüger (BFV-Jugendausschuss) am Dienstag, den 15. Dezember 2020 das Gelände der Berliner Charité. Kurz zuvor hatten die beiden, stellvertretend für den Berliner Fußball-Verband, mehrere Tüten mit Weihnachtsgeschenken für die Kinderkrebsstation des Virchow-Klinikums abgegeben, um den jungen Patient:innen in schwierigen Zeiten eine Freude zu bereiten.

Wegen der verschärften Maßnahmen des Infektionsschutzes durften die Gäste vom BFV in diesem Jahr natürlich nicht auf die Station 30i, um die mitgebrachten Präsente persönlich zu übergeben – zu hoch wäre das gesundheitliche Risiko für die Kinder und Jugendlichen gewesen, die dort aufgrund von hämatologischen oder onkologischen Erkrankungen wie Leukämien, bösartigen Tumoren oder Erkrankungen des blutbildenden Systems in Behandlung sind. Trotz der ungewohnten Umstände war der Besuch in der Charité, der für den BFV seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit ist, auch dieses Mal ein einprägsames Erlebnis für alle Beteiligten.

„Wenn man sich vor Augen führt, mit welchem Leid die Kinder und Jugendlichen und deren Angehörige hier zu kämpfen haben, erscheinen alltägliche Probleme nichtig – und auch der Fußball tritt dann in den Hintergrund“, sagte Michael Krüger nach der Geschenkübergabe. Normalerweise wäre er aktuell auch mit der Organisation des E-Junioren Cups zugunsten der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe beschäftigt – die Veranstaltung muss aufgrund der Pandemie-Lage in diesem Jahr jedoch ausfallen. Umso schöner ist es, dass der Besuch in der Charité – wenn auch in ungewohnter Form – stattfinden konnte. „Es ist für uns zu einer Herzensangelegenheit geworden, den Kindern mit unserem Besuch eine Freude zu bereiten“, sagt Andras Kupper und betont: „Auch wenn die persönliche Übergabe in diesem Jahr leider ausfallen musste, sind wir froh, dass wir mit unserer kleinen Geste vielleicht für das ein oder andere Lächeln sorgen können.“

Frohes und gemütliches Weihnachten trotz Einschränkungen

Für ein Lächeln auf den Gesichtern der beiden BFV-Vertreter sorgten die Kinder und Jugendlichen der Station 30i ihrerseits auch: Eigenhändig hatten sie ein Bild mit einer Dankesbotschaft gebastelt, dass Erzieherin Petra Dahnke den Besuchern stellvertretend überreichte. Sie sorgt durch kontinuierliche Begleitung und kreative Aktivitäten dafür, dass die jungen Patient:innen in ihrem Klinikalltag unterstützt, beschäftigt und abgelenkt werden.

Auch für die Weihnachtszeit hat Petra Dahnke bereits ein Programm für die Kinder und Jugendlichen vorbereitet: „Ich darf natürlich noch nicht erzählen, was wir vorhaben – dann wäre es ja keine Überraschung mehr. Für festliche Deko und einen Weihnachtsbaum wird aber gesorgt sein, soviel kann ich verraten.“

Aktuell werden 16 Kinder und Jugendliche im Alter von einem bis 17 Jahren auf Station 30i behandelt und betreut. Um die gesundheitliche Sicherheit zu gewährleisten, sind Besuche nur reduziert und unter sehr strengen Hygiene- und Infektionsschutzvorschriften möglich – das wird sich auch über Weihnachten nicht ändern. „Die Kinder verstehen die aktuelle Situation und kommen damit bemerkenswert gut zurecht“, erklärt Petra Dahnke. „Sie sind sich bewusst, dass sie Weihnachten hier sein müssen, wissen aber auch, dass die Zeit im Kreis der Familie auch nach der Therapie nachgeholt werden kann.“

Pandemie im Klinikalltag: Kinder sind sehr verständnisvoll

Insgesamt gehen die jungen Patient:innen sehr realistisch und bewusst mit dem Thema Corona um. „Die Kinder zeigen Verständnis dafür, wenn manche Sachen aufgrund der Pandemie-Lage aktuell nicht möglich sind“, berichtet Petra Dahnke. Ein bestimmendes Element des Alltags ist das Virus natürlich trotzdem – das äußert sich in ganz unterschiedlicher Form, wie die Erzieherin erzählt: „Als im Herbst vor der Klinik die Kastanien von den Bäumen gefallen sind, haben einige Kinder angesichts der stachligen grünen Schale gesagt: ‚Das ist Corona!‘ Es ist schon sehr interessant, in welcher Form sie sich mit dem Thema auseinandersetzen.“

Wie lange die Kinder und Jugendlichen auf Station 30i sich noch mit den zusätzlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurechtfinden müssen, ist noch nicht vorauszusagen. Eines steht jedoch fest: Der BFV wir auch in Zukunft weiter an seinen Besuchen festhalten – hoffentlich schon bald auch wieder persönlich, von Angesicht zu Angesicht.