Berliner Werkstätten erreichen 2. Platz bei den Deutschen Meisterschaften

Bereits zum 19. Mal fanden die Deutschen Meisterschaften der Werkstätten für behinderte Menschen statt. Foto: Carsten Kobow/Sepp Herberger-Stiftung.

In einem spannenden und hochklassigen Endspiel gegen die Hannoverschen Werkstätten fiel die Entscheidung erst im Achtmeterschießen.

Der neue Deutsche Meister der Werkstätten für behinderte Menschen steht fest: Die Hannoverschen Werkstätten setzten sich im Finale mit 7:6 (1:1) nach Achtmeterschießen gegen die BWB – Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung durch. Damit sicherte sich das Team aus Niedersachsen zum ersten Mal den Titel. Zur Meisterehrung reiste unter anderem der frühere Nationalspieler Wolfgang Dremmler an.

Vor den Augen von Vize-Weltmeister Dremmler lieferten sich die beiden Finalteilnehmer einen intensiven Kampf – mit spielerischen Vorteilen für die Berliner. Aber Hannover stand sicher und setzte auf schnelle Gegenstöße. Am Ende der regulären Spielzeit stand es 1:1. Damit musste die Partie im Strafstoßschießen entschieden werden. Hier zeigten sich beide Teams treffsicher, bis dann schließlich der Hannoveraner Torhüter den letzten und entscheidenden Strafstoß parierte und damit seinem Team den Titel sicherte.

Den dritten Platz erreichte der Vorjahresmeister, die Werkstätten aus Rendsburg-Eckernförde (Schleswig-Holstein). Sie besiegten im „kleinen Finale“ das Team des Behinderten-Werks Main-Kinzig aus Hessen mit 7:1. Der Fair-Play-Preis ging an das Team der Freckenhorster Werkstätten aus Nordrhein-Westfalen, deren Trainer, Betreuer und Spieler sowohl auf als auch neben dem Platz ein hervorragendes Verhalten an den Tag legten.

Vize-Weltmeister Wolfgang Dremmler überreicht Trophäe

Bei der Siegerehrung übergab Dremmler, der sich seit dem Jahr 2012 als Botschafter für die Sepp-Herberger-Stiftung engagiert, die begehrte Meisterplakette des Deutschen Fußball-Bundes. Deutschlands älteste Fußballstiftung veranstaltet seit 19 Jahren gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen, dem Deutschen Behindertensportverband und Special Olympics Deutschland das bundesweit größte Fußballturnier für geistig-behinderte und psychisch-kranke Werkstatt-Beschäftigte. „Es ist großartig zu sehen, mit welcher Freude und Leidenschaft die Sportler hier dabei sind. Hier spürt man, dass es im Fußball keine Barrieren gibt und man gemeinsam Erfolge erzielen kann“, so Dremmler. Neben Dremmler überreichten Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, Martin Berg, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM), Frank-Thomas Hartleb, Sportdirektor Deutscher Behindertensportverband, und Gerhard Stiens, 1. Vorsitzender Special Olympics NRW, die Pokale und Medaillen an die teilnehmenden Teams.

Zu Gast bei Bayer 04 Leverkusen

Neben den Spielen wurde den 16 teilnehmenden Mannschaften ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten. Am Mittwoch absolvierten alle Teams zunächst das DFB-Fußball-Abzeichen. Im Anschluss besuchten die rund 250 Sportler auf Einladung von Bayer 04 Leverkusen die BayArena und hatten dort auch die Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch mit dem früheren Nationalspieler Simon Rolfes.

Im kommenden Jahr findet die Deutsche Meisterschaft vom 16. bis 19. September 2019 in der Sportschule Wedau in Duisburg statt.

Alle Informationen zum diesjährigen Turnier, Pressebilder und die Abschlusstabelle stehen unter www.fussball-wfbm.de zum Abruf bereit.