Finaltag bleibt tolle Bühne für die Amateure

Die Spieler des BFC Dynamo feiern ausgelassen ihren Sieg im Berliner Pilsner-Pokalfinale und den Einzug in die erste DFB-Pokal Hauptrunde. Foto: sr pictures Sandra Ritschel.

Erstmals waren alle Landespokalendspiele in der großen Livekonferenz im Ersten zu sehen.

So viel Amateurfußball live im Fernsehen gab es noch nie: 21 Spiele, 68 Tore - der 3. Finaltag der Amateure in der ARD hat vor wenigen Wochen Maßstäbe gesetzt. Während der Spitze der Livekonferenz saßen bis zu 1,90 Millionen Zuschauer am Pfingstmontag vor den Bildschirmen. Der höchste Marktanteil lag bei zwölf Prozent. 

Im Vergleich zum Vorjahr, als der Finaltag am Feiertag Christi Himmelfahrt stattgefunden hatte, waren die Quoten diesmal etwas geringer. 2017 hatten in der Spitze 2,11 Millionen Zuschauer eingeschaltet, der Marktanteil hatte bei bis zu 18,1 Prozent gelegen. 

In die Stadien strömten in diesem Jahr insgesamt 93.422 Besucher zu den 21 Spielen des Finaltags, im Schnitt also 4.448 pro Partie. Die höchste Zuschauerzahl mit 13.021 Personen verzeichnete das Niederrheinpokal-Finale zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen (1:0). Dahinter folgten die Endspiele in Brandenburg (9.012 Zuschauer bei SV Babelsberg gegen FC Energie Cottbus), im Rheinland (7.473 bei Tus Koblenz gegen TuS RW Koblenz), im Saarland (6.623 bei SV Elversberg gegen 1. FC Saarbrücken) und in Berlin (6.428 bei BFC Dynamo gegen Berliner SC).  

„Es war ein echter Feiertag für die Amateure. Großartig, wie die ARD den Amateurfußball in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden ins Rampenlicht rückt“, sagt DFB-Präsident Reinhard Grindel. Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident Amateure und Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, unterstreicht: „Der bundesweite Finaltag der Amateure  bot erneut großartigen Sport und eine wunderbare Bühne für den Amateurfußball, für Spieler, Klubs, Fans und die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter.“

Die größte Überraschung heißt Linx

Die größten sportlichen Überraschungen gelangen der TuS RW Koblenz (Rheinland) und dem SV Linx (Südbaden). Oberligist Koblenz düpierte im Stadtderby den Regionalliga-Absteiger TuS Koblenz mit 1:0. Sechstligist Linx drehte gegen den klassenhöheren FC Villingen einen Rückstand zu einem 2:1-Erfolg und qualifizierte sich damit als klassentiefster Klub für den DFB-Pokal 2018/2019. Zwei Wochen nach dem Finaltag krönte Linx seine Traumsaison mit der Meisterschaft in der Verbandsliga und dem damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga Oberliga Baden-Württemberg.

Die schönste Belohnung gibt es in der ersten Runde des DFB-Pokals. Dort treffen alle Amateurvertreter auf Gegner aus der Bundesliga und 2. Bundesliga. Der SV Linx freut sich auf Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg, der 1. FC Schweinfurt 05 empfängt den Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04, der BSC Hastedt fordert Borussia Mönchengladbach heraus, der SSV Ulm bekommt es mit dem amtierenden DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt zu tun, der niedersächsische Regionalligist SV Drochtersen/Assel zog das Traumlos FC Bayern München.    

Finaltag 2019 am Tag des DFB-Pokalendspiels

Überschattet wurde der 3. Finaltag der Amateure von Ausschreitungen und Pyrotechnik an verschiedenen Standorten. Fünf Partien mussten unterbrochen werden. „Es ist völlig inakzeptabel, wenn Zuschauer durch Einsatz von Pyro oder Gewalthandlungen andere Zuschauer oder Spielbeteiligte gefährden, in einem Fall ein Kind sogar körperlich verletzen. Ebenfalls nicht hinnehmbar ist es, wenn Spiele wegen des Einsatzes von Pyro oder Gewalthandlungen unterbrochen werden müssen“, betonte Dr. Rainer Koch im Anschluss: „Einigen Besuchern ging es leider in keiner Weise um Fußball. Diese sind keine Fußballfans, wir werden uns von ihnen den Finaltag der Amateure nicht kaputtmachen lassen.“

Der Termin für den Finaltag 2019 steht bereits fest. Die vierte Auflage wird am Tag des DFB-Pokalfinales, dem 25. Mai 2019, ausgetragen. Darauf haben sich die Präsidenten der Regional- und Landesverbände auf ihrer Konferenz verständigt. Mehr als zehn Stunden lang wird dann in der ARD der Ball rollen. Das Erste zeigt zunächst die Endspiele aller 21 Landespokale in einer Livekonferenz, wie gewohnt auf drei verschiedene Anstoßzeitpunkte verteilt, ehe am Abend die Übertragung des DFB-Pokalfinales aus dem Olympiastadion Berlin folgt.