BFV zu Gast im Prenzlauer Berg

Der Vereinsdialog fand in einem Restaurant in Prenzlauer Berg statt. Foto: BFV.

Der erste Vereinsdialog im Jahr 2019 fand gemeinsam mit der SG Rotation Prenzlauer Berg statt.

Als BFV-Präsident Bernd Schultz die Anwesenden herzlich zum insgesamt 52. BFV-Vereinsdialog im Restaurant „Datscha“ im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg begrüßte, beteuerte er: „Wir werden versuchen, gemeinsam Antworten auf alle eure Fragen zu finden.“ Im Kern ist dies auch genau das, worum es bei den Vereinsdialogen geht. Den Vereinen wird die Möglichkeit geboten, sich einmal mit Vertretern des Verbandes ohne Förmlichkeiten, auf Augenhöhe in entspannter Atmosphäre auszutauschen und genau die Fragen zu stellen und Probleme darzulegen, die sonst nur über Umwege zum Verband oder ins Präsidium gelangen. Das Ziel der Vereinsdialoge ist es, eine engere Beziehung zwischen Verein und Verband aufzubauen und mögliche Barrieren zu überwinden.  

Für die Vereinsvertreter der SG Rotation Prenzlauer Berg war dies ein völlig neues Terrain, war es doch ihr erster Vereinsdialog. Im Vorfeld hatten sie einige Themenwünsche ausgelegt. Das große Thema des Abends war die Sportinfrastruktur in Berlin. Aktuell besitzt der Verein 23 Mannschaften. Allein 17 davon sind Jugendmannschaften. Gerade in diesem Bereich sei die Qualität der Mannschaften enorm gestiegen, betont Andreas Gräber, Abteilungsleiter Fußball: „Die Trainingsmethoden haben sich deutlich verbessert. Wir achten stets darauf, dass unsere Trainerinnen und Trainer alle lizensiert sind.“ Geschöpft werden könne aus den eigenen Ressourcen, ein Resultat der guten Jugendarbeit im Verein. Trainiert wird auf dem Tesch-Sportplatz an der Dunckerstraße. Zu Spitzenzeiten sei man dort mit 80 bis 90 Kindern gleichzeitig auf dem Platz. „Wir haben es bis jetzt im Rahmen unserer Möglichkeiten gelöst, aber nun sind unsere Kapazitäten langsam erschöpft“, erzählt Gräber. Leider geht das Kapazitätsproblem schon so weit, dass der Verein einen Aufnahmestopp bei den Kindern in der E-Jugend verhängen musste.

Der Engpass von Sportstätten in der Stadt ist momentan großes Thema bei beinahe allen Berliner Vereinen. „Die Sportplatzsituation, die Konkurrenz um Flächen unter den Vereinen – das ist ein deutschlandweites Stadtproblem. Rund 5000 Kinder und Jugendliche befinden sich auf Wartelisten, um in Vereine aufgenommen zu werden“, erklärt Bernd Schultz. BFV-Vizepräsident Qualifizierung & Soziales, Gerd Liesegang, ergänzt: „Wir müssen clevere Lösungen für dieses Problem finden. Neue Plätze können wir im Stadtzentrum nicht mehr bauen, wir müssen die Flächen nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Eine Variante wäre es, im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive die Schulhöfe wettkampfgerecht auszubauen. Das Zusammenspiel zwischen Schule und Sport muss weiter intensiviert werden.“

Ein weiteres Thema war die bisherige Kommunikation zwischen Verein und Verband. Steffen Heller, Verantwortlicher für Mitglieder-, Pass- und Beitragswesen bei Rotation, betonte die gute Zusammenarbeit mit der Meldestelle des BFV. Auch die Vergabe von Sanktionen bei fehlerhaften Einträgen bei Spielbericht Online wurde diskutiert. „Die erhobenen Gebühren machen nur einen verschwindend geringen Teil des Gesamtetats des BFV aus. Sie werden dennoch eingefordert, um fehlerhaften Spielberichten zukünftig vorzubeugen und Flüchtigkeitsfehler nicht zur Norm werden zu lassen“, erklärte Bernd Schultz. Des Weiteren wurde der Kinderschutz angesprochen. Bei der SG Rotation Prenzlauer Berg wurde bereits eine Kinderschutzbeauftragte installiert, künftig soll noch ein männlicher Kollege folgen. Auch der Ethik-Kodex des BFV findet gebrauch, wird umfangreich im Verein kommuniziert und soll bald an die eigenen Gegebenheiten angepasst werden. Gerd Liesegang lobte den Umgang mit dem sensiblen Thema im Verein ausdrücklich: „Ihr seid in dieser Hinsicht gut aufgestellt und handelt vorbildlich.“

In der Gesamtheit war der erste Vereinsdialog im Sportjahr 2019 ein voller Erfolg und konnte so an die vorherigen Veranstaltungen anknüpfen. Den Abend ließ man in gemütlicher Runde bei Getränk und leckerem Essen ausklingen. Der BFV bedankt sich bei allen Teilnehmern der SG Rotation Prenzlauer Berg für diesen vielfältigen Austausch und freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

Der Doppelpass zwischen Verein und Verband

Eine weitere Möglichkeit für Vereine, in den Dialog mit den Verbänden (Landesverbände und DFB) zu kommen, ist der DFB-Amateurfußballkongress vom 22. bis 24. Februar in Kassel. Vertreter aus den Berliner Vereinen sowie Akteure aus dem Haupt- und Ehrenamt des BFV werden dort vertreten sein und in einem direkten Austausch zwischen der Basis und den Verbänden Lösungen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft des Amateurfußballs erarbeiten. Parallel dazu veranstaltet der BFV am 23. Februar 2019 einen Satellitenkongress in Berlin. Vereinsvertreter sind herzlich dazu eingeladen, dabei mitzuwirken und die Zukunft des Amateurfußballs aktiv von Berlin aus mitzugestalten. In kleinen Workshops werden die Teilnehmer/innen Ergebnisse zum Thema „Verband 2024“ herausarbeiten. Diese werden anschließend per Live-Übertragung nach Kassel übermittelt und dort zusammengetragen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es hier.