BFV veranstaltet Qualifizierungslehrgang für Geflüchtete 2016

Um sich auf ihre Karriere in der Welt des Fußballs vorzubereiten, nahmen 13 Trainer in spe an einem Qualifizierungslehrgang des BFV teil. An fünf Tagen lernten sie in Theorie und Praxis die Aufgaben eines Trainers kennen.

Welche Eigenschaften machen einen guten Trainer aus? Die Teilnehmer des BFV- Qualifizierungslehrgang für Geflüchtete haben eine klare Antwort:

Abdul erklärt, ein guter Trainer müsse freundlich sein. Nour findet es wichtig, dass ein Trainer seine Spieler kennt. Selbstverständlich ist ein guter Trainer mit Taktik und Technik des Fußballspiels vertraut und in der Lage, sein Team zu motivieren. Die Teilnehmer des Qualifizierungslehrgangs möchten alle gute Trainer werden und die dazu gehörenden Attribute erlangen.

Nasses Wetter und eine Menge Motivation

Um dem Traum, Trainer zu werden, einen Schritt näher zu kommen, lernte die Gruppe die Struktur von Vereinen und Verbänden kennen. Saber betonte die Pflichten eines Trainers, der eine Jugendmannschaft trainiert. Er weiß wovon er spricht, da er in seiner Heimat lange Zeit als Sportlehrer tätig war. In Deutschland muss er nun wieder von vorne anfangen.

Als erstes ging es auf den Sportplatz. Trotz kalten und nassen Wetters war die Gruppe zusammen mit Referent Martin Meyer motiviert und konzentriert bei der Sache. Die Teilnehmer, zwischen 16 und 44 Jahren alt, kommen aus 6 verschiedenen Ländern und sprechen unterschiedlich gut Deutsch. Ahmad, einer der Jüngsten, ist seit weniger als einem Jahr in Deutschland, spricht jedoch bereits jetzt erstaunlich gut Deutsch. Aufgeweckt und interessiert an der Welt des Ballsports, würde er am liebsten bei Hertha BSC Fußball spielen.

Den Teilnehmern des Lehrgangs ging es vor allem um Respekt

Am zweiten Tag lernten die Teilnehmer die unterschiedlichen Trainertypen kennen und besprachen, wie man eine Mannschaft führt und mit Konflikten umgeht. Haitham ist der Respekt sehr wichtig, vor allem auch vor dem Schiedsrichter, denn in seiner Heimat war er bereits Profi-Schiedsrichter. Jetzt trainiert er in Deutschland Kinder und Jugendliche, doch sein großer Wunsch ist es, auch hier als Schiedsrichter tätig zu sein.

Im Laufe der fünf Tage leiten die Teilnehmer ihre erste Trainingseinheit selber. Den Anfang machte der Jüngste. Der eher zurückhaltende Abdul blühte in der Trainerrolle regelrecht auf. Dafür lobte ihn die Gruppe im Anschluss. Abdul würde gerne eine Trainerlizenz machen und eine Kindermannschaft trainieren.

„Eine Perspektive im Fußball bieten“

Der Lehrgang wurde im Rahmen des Projekts FUSSBALL GRENZENLOS durchgeführt. Gefördert wird der Lehrgang durch die Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Projektpartner des Berliner Fußball-Verbandes ist Gegenbauer. Die Lehrgangsräumlichkeiten stellte der Landessportbund Berlin zur Verfügung. „Mit diesem Lehrgang möchten wir geflüchteten Menschen eine Perspektive im Fußball aufzeigen und ermöglichen“, erklärt Karlos El-Khatib, Projektleiter von FUSSBALL GRENZENLOS. „Die Teilnehmer reagieren auf das Angebot mit großem Interesse und Engagement.“

Bevor die Teilnehmer am letzten Tag ihre Zertifikate erhielten, schrieb jeder auf, was er in den nächsten Jahren als Trainer erreichen will. Viele Teilnehmer haben große Ziele, sie möchte eine B-Lizenz, A-Lizenz oder sogar eine Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren. Alle möchten Kinder, Jugendliche oder Erwachsene trainieren. Bei der Übergabe des Zertifikats bemerkte Faisal, er habe in den Tagen des Lehrgangs eine besonders schöne Zeit gehabt. Stolz nahmen alle Teilnehmer viel neues Wissen mit und der Berliner Fußball kann sich auf 13 weitere engagierte Jugendtrainer freuen.