Vielfalt im Fußball: BFV benennt Ansprechpersonen

Gemeinsam stehen Michaela Jessica Tschitschke (l.) und Christian Rudolph als Ansprechpersonen zum Thema „geschlechtliche und sexuelle Vielfalt“ im Berliner Fußball zur Verfügung. Foto: BFV.

Michaela Jessica Tschitschke und Christian Rudolph beraten zum Thema Spielrecht für trans- und intergeschlechtliche Menschen.

Vielfalt, Respekt und Toleranz gehören zu den Werten, die der Berliner Fußball-Verband aktiv vorlebt, um auf den Sportplätzen der Stadt - aber auch über diese hinaus - für einen fairen Umgang miteinander zu werben. Ein wichtiger Meilenstein im Engagement für Gleichberechtigung gelang dem BFV auf dem Arbeits-Verbandstag im November 2019 mit der Annahme des Antrags Nr. 53, Personen mit dem dritten Geschlechtseintrag „divers“ bei der Vergabe von Spielberechtigungen einzubeziehen. Demnach können betroffene trans- und intergeschlechtliche Menschen zukünftig selbst entscheiden, ob sie für den Frauen- bzw. Juniorinnenspielbetrieb oder den Herren- bzw. Juniorenspielbetrieb gemeldet werden wollen. Der Antrag tritt zum 1. Juli 2020 in Kraft und wird somit im Meldeverfahren für die Saison 2020/2021 – wenngleich noch nicht im DFBnet - erstmals angewandt.

Der BFV installiert feste Ansprechpersonen

Antrag Nr. 53 sieht unter anderem auch die Installation einer Vertrauensperson vor, an die sich Personen, Vereine oder Dritte bezüglich des Themas „Spielrecht divers“ wenden können. Die Benennung hat das BFV-Präsidium in seiner Sitzung vom 24. Juni 2020 vorgenommen: Ab sofort stehen mit Christian Rudolph und Michaela Jessica Tschitschke gleich zwei Ansprechpersonen zur Verfügung.

Christian Rudolph ist bereits seit mehreren Jahren als beratendes Mitglied im Ausschuss Fairplay & Ehrenamt des BFV sowie als DFB-Berater im Themenbereich „Vielfalt“ tätig. Als hauptamtlicher Bereichsleiter Prävention im Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) ist er zudem eine der treibenden Kräfte hinter der Kooperation zwischen dem BFV und dem LSVD, die bereits seit 2011 besteht und sich gegen jedwede Form von Homophobie, Transphobie und Diskriminierung auf den Berliner Fußballplätzen einsetzt. „Es ist wichtig, dass wir im Verband eine offizielle Anlauf- und Beratungsstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Fußball haben, die auch personell divers aufgestellt ist. Hier können wir Fragen vertrauensvoll beantworten, Themen direkt an der Basis aufgreifen sowie rund um das Thema ‚Diversity‘ sensibilisieren und aufklären“, sagt Christian Rudolph.

Mit Michaela Jessica Tschitschke steht zudem eine weitere Ansprechperson zur Verfügung. Auch sie war in der Vergangenheit bereits als beratendes Mitglied im Ausschuss Fairplay & Ehrenamt für den BFV tätig. Zudem ist sie als Transfrau seit 2014 als Spielerin im Frauenfußballklub DFC Kreuzberg aktiv und geht so als Beispiel für die Integration von trans- und intergeschlechtlichen Menschen im Sport voran. „Sportangebote müssen für alle Menschen diskriminierungsfrei zugänglich sein“, sagt Michaela Jessica Tschitschke und fügt an: „Es würde viel mehr Transgender-Menschen geben, die Sport treiben und in einen Verein gehen. Doch das verlangt immer noch eine enorme Überwindung.“

Kontaktmöglichkeiten und weitere Informationen zum Thema Vielfalt

Gemeinsam stehen Christian Rudolph und Michaela Jessica Tschitschke trans- und intergeschlechtlichen Menschen, aber auch allen anderen Ratsuchenden als Ansprechpersonen zum Thema „geschlechtliche und sexuelle Vielfalt“ im Berliner Fußball zur Verfügung.

Der Kontakt ist per E-Mail (vielfalt@berlinerfv.de) möglich. Weitere Informationen zum Thema stehen auf der Unterseite „Vielfalt“ zur Verfügung.

Einen Bericht über Jessica Tschitschkes Erfahrungen als Transfrau im Sport und ihren Weg zum Berliner Fußball gibt es auf der Homepage des DFB.