Palästinensisches Mädchenfußball-Team spielt in Berlin

Das Team aus Talitha Kumi wird eine Woche in Berlin verbringen und interessante Erfahrungen sammeln. Foto: Talitha Kumi.

Im Mai gastiert die Mannschaft in der Hauptstadt und wird unter anderem ein Spiel gegen Türkiyemspor bestreiten.

Die jungen Sportlerinnen aus Talitha Kumi gastieren vom 8. bis 14. Mai 2019 in Deutschland. Auf dem Programm stehen ein Trainingsbesuch bei Turbine Potsdam, ein Besuch beim Spiel des 1. FC Union Berlin, ein Freundschaftsspiel mit den Mädchen des Vereins Türkiyemspor Berlin und sieben Tage Training im Landesleistungszentrum des Berliner Fußball-Verbandes in Wannsee. Einige der Mädchen im Fußball-Team der evangelisch-lutherischen Schule Talitha Kumi (Region Bethlehem) spielen auf sehr hohem Niveau und haben es in die palästinensische U15-Auswahl geschafft. Das Berliner Missionswerk ist Träger des Schulzentrums in der Westbank, dessen Auftrag darin besteht, die schulische und persönliche Bildung von Mädchen zu fördern. 

Förderung von Sport und Toleranz

„Fußball ist mein Weg“, sagt Natalie Abu Dayyeh. Die 14-jährige Palästinenserin spielt im Mädchenfußball-Team des Schulzentrums Talitha Kumi und will Profisportlerin werden. Vor einigen Jahren hat sie sich für die palästinensische U15-Auswahl qualifiziert und bei internationalen Turnieren mitgespielt. „Wir unterstützen das sportliche Engagement der Schülerinnen“, sagt Jens Nieper, Nahostreferent des Berliner Missionswerkes und Vorsitzender des Schulverwaltungsrates von Talitha Kumi: „Fußball stärkt das Selbstbewusstsein der Mädchen. Sie haben durch hartes Training schon viel erreicht, einige haben bereits eine klare Perspektive für ihr zukünftiges Leben entwickelt.“

Der Berliner Fußball-Verband, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und das Berliner Missionswerk haben den Besuch des Mädchen-Teams aus Talitha Kumi gemeinsam organisiert und gefördert: „Fußball hat eine verbindende Kraft“, erklärt Andreas Goetze, landeskirchlicher Pfarrer für den interreligiösen Dialog. Er betreut das Berlin-Programm der Fußballerinnen zusammen mit Jens Nieper. „Wer auf dem Platz fair miteinander umgeht, tut dies auch im Leben“, so Goetze, der selbst Fußball spielt und beim jährlichen interreligiösen Match „Pfarrer gegen Imame“ das Tor der Pfarrer hütet. Im Fußball-Team von Talitha Kumi spielen christliche und muslimische Schülerinnen Seite an Seite.

Der pädagogische Ansatz des evangelisch-lutherischen Schulzentrums basiert auf ganzheitlicher Bildung und Friedensarbeit. Zu den Zielen des Unterrichts gehört, den Angehörigen verschiedener Religionen Toleranz und Respekt zu vermitteln. Etwa 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler sind christlich, gut 50 Prozent sind muslimisch. Im September 2017 wurde Talitha Kumi mit dem Gütesiegel „Exzellente Deutsche Auslandsschule“ ausgezeichnet.

Besondere Erlebnisse für die Mädchen in Berlin

Am Donnerstag, den 9. Mai besuchen die jungen Fußballerinnen ab 16:30 Uhr die Spielerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam, ehe sie am Freitag, den 10. Mai ein Turnier in der Evangelischen Schule Frohnau spielen. Am Sonntag werden sich die Mädchen auf Einladung des 1. FC Union Berlin das Zweitliga-Spiel gegen den 1. FC Magdeburg im Stadion an der Alten Försterei anschauen. Am Montag, den 13. Mai, um 18:30 Uhr wird das Freundschaftsspiel gegen die C-Mädchen des Vereins Türkiyemspor Berlin in Kreuzberg stattfinden. Vormittags trainieren die Schülerinnen jeweils von 9:30 bis 11:00 Uhr im LLZ in Berlin-Wannsee.

Weitere Informationen gibt es unter: https://www.talithakumi.org und www.berliner-missionswerk.de.

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