Kinder- und Jugendschutz: BFV sucht Dialog mit Vereinen

Beim digitalen Dialog am 25. März begrüßten die BFV-Kinderschutzbeauftragten Cornelia Britt und Christine Burck neben zahlreichen Vereinsvertreter:innen auch Meral Molkenthin vom Landesportbund Berlin. Foto: BFV.

Bei einer digitalen Veranstaltung besprachen die BFV-Kinderschutzbeauftragten gemeinsam mit Vereinsvertreter:innen die geplanten Maßnahmen.

Aufmerksam sein, nicht wegsehen und immer wieder den offenen Austausch suchen – das waren die Kernelemente der Botschaft, die die beiden Beauftragten für Kinder- und Jugendschutz des Berliner Fußball-Verbandes, Christine Burck und Cornelia Britt, den insgesamt 39 zugeschalteten Vereinsvertreter:innen beim „Digitalen Dialog Kinder- und Jugendschutz“ am 25. März mit auf den Weg gaben. Den Teilnehmer:innen bot die Veranstaltung die Möglichkeit, die neuen Ansprechpersonen, die seit Oktober 2020 für den BFV tätig sind, kennenzulernen, sich über geplante Maßnahmen zu informieren und eigene Ideen und Anregungen einzubringen.

Datenverfügbarkeit als Grundlage

„Um eine effektive Kinder- und Jugendschutzarbeit im Berliner Fußball gewährleisten zu können, benötigt der BFV eine optimale Datenverfügbarkeit in Bezug auf die Trainer:innen und Betreuer:innen, die derzeit in den Vereinen tätig sind“, erklärte Christine Burck nach der kurzen Vorstellung zu Beginn der Veranstaltung. Die Meldung über das DFBnet sei essenziell, denn nur wenn der Verband wisse, welche Personen mit der Betreuung von Kindern und Jugendlichen betraut sind, könne Verstößen zielgerichtet nachgegangen und Täter:innen sanktioniert werden. Die Erfassung der bereits installierten Kinderschutzbeauftragten in den Vereinen über das DFBnet laufe indes reibungslos, resümierte Burck.

Mit den zuständigen Ansprechpersonen der Berliner Klubs möchte der BFV in einen regelmäßigeren Dialog treten. Diese Meinung teilten auch die Teilnehmer:innen der Veranstaltung, die sich in einer interaktiven Umfrage mehrheitlich für einen mindestens halbjährlich stattfindenden Austausch aussprachen (42 Prozent stimmten für die Option „zweimal pro Jahr“, 48 Prozent für „mehr als zweimal pro Jahr“).

Geplante BFV-Maßnahmen für 2021

Schulungsangebote für Vereinsvertreter:innen zum Thema Kinder- und Jugendschutz werden vom BFV bereits seit mehreren Jahren regelmäßig durchgeführt. Auch 2021 wird diese Reihe mit zwei Online-Veranstaltungen fortgeführt, von denen die erste voraussichtlich Ende April bzw. Anfang Mai stattfinden wird. In Planung befindet sich auch die Installation einer Arbeitsgemeinschaft aus Verbands- und Vereinsvertreter:innen, um einen intensiveren Austausch zu initiieren. Der Vorschlag von Christine Burck und Cornelia Britt einen fachspezifischen Newsletter zu Themen des Kinder- und Jugendschutzes und der Prävention von sexueller Gewalt anzubieten, stieß bei den Teilnehmer:innen der Dialogveranstaltung auf großen Zuspruch. 88 Prozent bekundeten bei einer interaktiven Meinungsabfrage, „sehr interessiert“ zu sein.

Darüber hinaus wird das Ziel verfolgt, das Thema Kinder- und Jugendschutz auch in der Satzung des BFV zu verankern. Dazu wurde dem Ausschuss für Recht und Satzung folgende Ergänzung vorgeschlagen:

„[…] Der BFV bekennt sich zur Achtung aller international anerkannten Menschenrechte und setzt sich für die Achtung dieser Rechte ein. Er tritt verfassungsfeindlichen Bestrebungen sowie jeder Form von diskriminierenden oder menschenverachtenden Einstellungen und Verhaltensweisen entschieden entgegen. Dies gilt ebenso für jede Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher oder seelischer Art ist. Der BFV verpflichtet sich im besonderen Maße dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt.“

LSB-Kinderschutzsiegel wird vorgestellt

Mit Meral Molkenthin vom Landesportbund Berlin (LSB) konnte der BFV beim digitalen Dialog auch eine externe Referentin begrüßen. Sie stellte das im vergangenen Jahr eingeführte Kinderschutzsiegel vor, das in einer Zusammenarbeit mehrerer Sportverbände, der Berliner Charité, dem Berliner Landeskriminalamt, dem Jugendamt und verschiedener Fachberatungsstellen entstanden ist. Es wird an Sportvereine verliehen, die insgesamt sechs Vergabekriterien erfüllen. Durch das Siegel soll das Thema Kinder- und Jugendschutz zudem an Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit gewinnen.

Weitere Informationen und Vergabekriterien: LSB-Kinderschutzsiegel

Ein ausführliches Interview, in dem Christine Burck und Cornelia Britt sich und ihre Arbeit vorstellen, gibt es zudem hier: BFV beruft neues Duo für den Kinder- und Jugendschutz

Bei Fragen zum Thema Kinder- und Jugendschutz sind Christine Burck und Cornelia Britt per E-Mail unter kinderschutz@berlinerfv.de und telefonisch (030 89 69 94-155) zu erreichen.

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