Kein Platz für Rassismus: Dialog liefert Ergebnisse

In Gruppen erarbeiteten die Teilnehmenden Maßnahmen für die Bereiche „Schiedsrichter:innen“, „Sportgericht“, „Verband“ und „Vereine“. Foto: BFV.

Bei der ersten Dialogveranstaltung zum Thema Rassismus wurden spezifische Maßnahmen diskutiert, die zukünftig umgesetzt werden sollen.

Rassismus und jegliche, andere Formen der Diskriminierung gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche Zusammenleben. Auch der Berliner Fußball ist nicht frei von diesem Problem, das nur gemeinschaftlich adressiert und gelöst werden kann. Aus diesem Grund kamen am Freitag, den 13. November 2020 insgesamt 31 Teilnehmende, die sich aus Schiedsrichter:innen, Vereinsvertreter:innen, BFV-Mitarbeiter:innen sowie Gästen aus den Landesverbänden Bremen und Sachsen-Anhalt zusammensetzten, zu einer Videokonferenz zusammen, um konkrete Problembereiche und spezifische Maßnahmen zu diskutieren.

Die erste Dialogveranstaltung fand im Rahmen der Kampagne „Kein Platz für Rassismus“ statt, die der Berliner Fußball-Verband gemeinsam mit Berlin gegen Nazis und mit Unterstützung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) ins Leben gerufen und am 1. November 2020 mit einer symbolischen Bannerübergabe an Tennis Borussia Berlin und den Berliner Athletik Klub 07 ihren offiziellen Auftakt gefeiert hatte.

Erarbeitung spezifischer Maßnahmen für verschiedene Bereiche

Im Zentrum der Dialogveranstaltung standen zwei Arbeitsphasen, in denen die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, sich aktiv einzubringen. In vier Gruppen wurde zunächst die aktuelle Situation diskutiert und die Ergebnisse anschließend im Plenum zusammengetragen. Konkret ging es um die Fragen, wo und in welcher Form Rassismus und Antisemitismus im Berliner Fußball auftreten. Die Erkenntnisse aus den Gruppendiskussionen verdeutlichten, dass sich das Problem nicht auf einzelne Bereiche eingrenzen lässt, sondern von verschiedenen Seiten aus angegangen werden muss.

In der zweiten Arbeitsphase wurde auf den Erkenntnissen aus den ersten Gruppendiskussionen aufgebaut, um abzuleiten, wie die bestehende Anti-Rassismus-Angebote in Zukunft ausgebaut werden können. Dafür kamen die Teilnehmenden erneut in vier Gruppen zusammen, die spezifische Maßnahmen für jeweils einen der Bereiche „Schiedsrichter:innen“, „Sportgericht“, „Verband“ und „Vereine“ erarbeiteten.

Unter anderem konnten folgende, konkrete Ideen für zukünftig umzusetzende Maßnahmen entwickelt werden:

Bereich Schiedsrichter:innen

  • Sensibilisierung von Schiedsrichter:innen und Vereinen dafür, welche Vorfälle in welcher Form gemeldet werden müssen
  • Klarere Kommunikation aller beteiligten Instanzen im Falle eines Rassismus-Vorfalls (Diskriminierungsformen klar benennen)

Bereich Sportgericht

  • Schärfere Sanktionierung von Rassismus-Vorfällen und eine weiterführende Nachbereitung der Vorfälle
  • Einführung einer systematischen Dokumentation aller Urteile im Zusammenhang mit Rassismus und Diskriminierung

Bereich Verband

  • Klare und öffentlichkeitswirksame Definition der Werte des Verbands und Vermittlung dieser durch alle Gremien
  • Entwicklung konkreter Handlungsvorgaben bei Rassismus-Vorfällen und Unterstützung der Vereine bei der Umsetzung (finanziell, personell sowie materiell)

Bereich Vereine

  • Benennung von Anti-Rassismus-Beauftragten in den Vereinen
  • Sensibilisierung der Vereinsmitglieder und Strategieentwicklung zur Stärkung der Zivilcourage

Ideen werden in Arbeitsgruppen kontinuierlich weiterentwickelt

Im Nachgang der knapp dreistündigen ersten Dialogveranstaltung geht es nun darum, die Ergebnisse weiterzuentwickeln und in der Praxis umzusetzen. Zu diesem Zweck werden feste Arbeitsgruppen gebildet, die die inhaltliche Arbeit in den nächsten Wochen und Monaten weiter vorantreiben werden.

Gleichzeitig möchte der Berliner Fußball-Verband zeitnah möglichst viele weitere Berliner Fußballvereine mit den individualisierten Kampagnenbannern ausstatten. Die ersten 20 Transparente wurden bereits produziert, weitere Bestellungen werden gerne entgegengenommen.

Zum Bestellformular:  „Kein Platz für Rassismus“-Banner