Die BFV-Talentförderung stellt sich neu auf

V. l. n. r.: Andrina Braumann, Falko Grothe (beide weibliche Talentförderung) und Roland Benschneider (männliche Talentförderung) sind seit dem 1. August 2021 die neuen Verbandssportlehrer:innen des BFV. Foto: BFV.

Ein Trio übernimmt künftig die Verantwortung für die Entwicklung der Hauptstadttalente.

Nach dem Abschied von Ailien Poese (zum DFB) und Henry Rehnisch (zum 1. FC Union Berlin) kann der Berliner Fußball-Verband zum 1. August 2021 gleich drei neue Verbandssportlehrer:innen begrüßen. Andrina Braumann und Falko Grothe sind bereits etablierte Kräfte im BFV und übernehmen künftig die Verantwortung für den Ausbau der weiblichen Talentförderung. Roland Benschneider war zuletzt ebenfalls als Trainer in Berlin tätig und widmet sich dem Umbruch in der männlichen Talentförderung.

Andrina Braumann – aktive Weiterentwicklung der Talentförderstrukturen

Die neue Verbandssportlehrerin fand sich lange Zeit im Trikot des 1. FC Union Berlin wieder und absolvierte zahlreiche Spiele in der Regionalliga und 2. Bundesliga. An der Eliteschule des Sports in Potsdam legte die A-Lizenz-Inhaberin ihr Abitur ab, bevor sie als Sporttherapeutin parallel zur Tätigkeit als Trainerin aktiv wurde. Die bisherige Landestrainerin (Cheftrainerin U12, Co-Trainerin U16-U18) wird in Zukunft sowohl als Athletiktrainerin der U15-Nationalmannschaft als auch in BFV-Farben an der Seitenlinie auflaufen.

Mit der Entwicklung eines Berliner Verbundsystems aus Vereinen, Schulen und Verband soll der nächste große Schritt zur Professionalisierung der weiblichen Talentförderung gegangen und eine enge Verzahnung aller an der Talentförderung Beteiligten ermöglicht werden. Dazu wird auch weiterhin ein regelmäßiger Trainingsbetrieb in den Landesauswahlen und Förderkadern gewährleistet.

„Zunächst möchte ich mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Ich freue mich sehr, durch die neue Anstellung meine bisherige Arbeit für den Berliner Fußball-Verband weiter auszubauen und mich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. In Zusammenarbeit mit Falko Grothe werde ich an die hervorragende Arbeit von Ailien Poese anknüpfen und die Zukunft der Talentförderung aktiv und kreativ mitgestalten", sagt Andrina Braumann.

Falko Grothe – intensive Begleitung von Spielerinnen und Vereinen

Auch Falko Grothe geht den Schritt vom Landestrainer zum Verbandssportlehrer und wird gemeinsam mit Andrina Braumann die Geschicke für Berlins Spielerinnen in die Hand nehmen. Der 37-jährige Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz hat sich bereits 2014 erstmals im BFV eingebracht und den Arbeitskreis Frauen- und Mädchenfußball aktiv unterstützt. Zudem befasste er sich bereits im Studium mit den Herausforderungen des Frauenfußballs in Deutschland und ist zusätzlich durch das Sport- und Trainingswissenschaftsstudium breit aufgestellt.

Mit den Frauen des 1. FC Union Berlin sowie bei Türkiyemspor Berlin sammelte Falko Grothe bereits viel Erfahrung im Umgang mit Berliner Talenten und hat sich seitdem nicht nur in der Talentförderung sondern auch im Bereich Qualifizierung für den BFV verdient gemacht. Top-Talente entwickeln und gleichzeitig die Ausbildung in den Vereinen fördern – ein wichtiger Baustein der Zukunft.

„Unter Ailien Poese wurde herausragende Arbeit in der Berliner Talentförderung geleistet, für die es sich vorneweg zu bedanken gilt. Ich bin voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit den engagierten Trainer:innen im Landesverband und in den Vereinen, um den Berliner Frauen- und Mädchenfußball weiter zu stärken, sowie darauf, die vielen talentierten Spieler:innen in Berlin auf ihrem Weg unterstützen zu dürfen," sagt Falko Grothe.

Roland Benschneider – „leise“ Talente in den Händen eines ehemaligen Profis

Als ehemaliger Bundesligaprofi (u.a. Köln, Augsburg, Bielefeld) sowie Teil des „Team 2006“ des DFB kann Roland Benschneider auf einen überaus reichen Schatz an Erfahrungen schöpfen und soll den Berliner Spielern einen Ausblick auf die mögliche Karriere im Leistungsfußball bieten. Durch seine Ausbildung zum Sport-Therapeuten greift der gebürtige Neuruppiner zudem auf zusätzliche fachliche Expertise zurück und konnte nicht zuletzt dadurch überzeugen, dass die Abschlussarbeit seines sportwissenschaftlichen Studiums den Strukturwandel in der DFB-Nachwuchsförderung genauer unter die Lupe nahm.

Der A-Lizenz-Inhaber hat sich der Förderung derer verschrieben, die nicht auf den ersten Blick als Toptalent auffällig sind und über gezielte Förderung in den Berliner Amateurvereinen weiterentwickelt werden sollen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den engagierten Ehrenamtlichen der Hauptstadt soll daher im Mittelpunkt stehen, z.B. durch Begleitung und Qualifizierung von Trainer:innen.

„Ziel ist die Verbesserung der Ausbildungsstrukturen und das Talent in den Mittelpunkt zu stellen. Das kann nur gemeinsam mit den Vereinen an der Basis funktionieren, denen ich regelmäßig vor Ort zur Seite stehen werde. Talente können in vertrauter Umgebung auf sich aufmerksam machen und geduldig auf die nächsten Entwicklungsschritte vorbereitet werden. Individuelle Talentförderung ist mir wichtiger als Ergebnisdenken“, sagt Roland Benschneider.

Berliner Ausbildungsphilosophie als Meilenstein der kommenden Jahre

Nach der Berufung der drei neuen Verbandssportlehrer:innen gibt Martin Meyer (Leiter Qualifizierung & Sport) einen Einblick in die zukünftige Ausrichtung der Talentförderung: „Wir haben die einmalige Chance zur Schaffung einer nachhaltigen Berliner Talentförderung mit einem Team, das sich der Zusammenarbeit in allen Bereichen verschrieben hat. Mit der neuen sportlichen Leitung werden sich die Schwerpunkte deutlich in Richtung Talentförderung an der Basis verschieben und ein gemeinsamer Weg mit den Berliner Vereinen beschritten. Die Förderung von Mädchen in Jungenteams, die Entwicklung künftiger Nationalspieler:innen durch ein flächendeckendes und transparentes Fördersystem und natürlich die Etablierung einer klaren Berliner Spiel- und Trainingsidee werden die kommenden Jahre prägen.“

In den kommenden Wochen werden sich die neuen Verbandssportlehrer:innen bei den Berliner Vereinen bei Besuchen vor Ort sowie in digitalen Gesprächsrunden vorstellen und die künftige Ausrichtung der Talentförderung erläutern. Über ein gemeinsames Postfach (talentfoerderung@berlinerfv.de) besteht für alle Interessierten jederzeit die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung des Prozesses – für alle Berliner Talente.