Bernhard Wölfl im Interview

Der Verbandstag 2013 wählte Bernhard Wölfl für den ausgeschiedenen Bernd Wusterhausen als Präsidialmitglied Spielausschuss in das BFV-Präsidium. Im Interview spricht er über seine persönlichen Ziele in den nächsten vier Jahren.

Herr Wölfl, wie schwer wird es sein, in die Fußstapfen Ihres Vorgängers Bernd Wusterhausen zu treten?

„In die großen Fußstapfen eines Bernd Wusterhausen zu treten, wäre vermessen und auch kontraproduktiv. Jeder ist auf seine Art einzigartig und muss seine eigenen Fußstapfen setzen.“

Inwiefern wird die Erfahrung als ehemaliger Stellvertreter im Spielausschuss Ihnen zu Gute kommen?

„Natürlich hat es Vorteile, dass ich als Stellvertreter bereits in viele Vorgänge involviert war. Der Übergang fällt natürlich einem Insider leichter, sodass die große Eingewöhnungsphase entfällt. Anderseits gibt es keine 100-Tage-Schonfrist.“

Welchen Themenschwerpunkten werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode widmen?

„Das Freizeitverhalten und die Lebensumstände der Menschen ändern sich. Dies wird auch Auswirkungen auf den Fußball haben. Eine Balance zwischen den Wünschen der Menschen bzw. Vereine und eines geregelten Spielbetriebes zu finden, ist eine große Herausforderung. Die bereits vorhandenen Angebote, wie Futsal und Beachsoccer sollen ausgebaut werden. Ein weiterer wichtiger Themenkomplex ist die Stärkung des Frauenfußballs und eine engere Verzahnung mit dem Mädchenfußball. Im Verbund mit den neuen Präsidialmitgliedern für Fußballentwicklung bzw. besondere Aufgaben wird es möglich sein, auf die Entwicklung des Berliner Fußballs Einfluss zu nehmen. Dies sind nur einige Themenschwerpunkte. Mir ist besonders wichtig, dass der Spielausschuss seinen eingeschlagenen Weg als Dienstleister der Vereine fortschreitet. Die Kommunikation mit den Vereinen, die sicherlich an der einen und anderen Stelle nicht optimal war, muss verbessert werden. Wer mich kennt, der weiß, dass für mich Kommunikation sehr wichtig ist.“

Wie wollen sie diese Ziele erreichen?

„Es mag im ersten Moment etwas merkwürdig klingen, aber um diese Ziele zu erreichen, ist eine Beständigkeit die Grundvoraussetzung. Das, was war und derzeit ist, hat sich bewährt. Es wäre falsch, alles über Bord zu schmeißen. Aber Veränderungen sind notwendig und erforderlich. Um die beschriebenen Ziele zu erreichen, ist es wie im normalen Leben. Nur mit harter Arbeit, Mut zu Risiken und Teamwork sind die anstehenden Aufgaben zu meistern. Ich glaube, dass der Spielausschuss in der derzeitigen Konstellationen dafür gewappnet ist. Natürlich unterschätze ich nicht die Schwere der Aufgaben und auch nicht die Widerstände, die es sicherlich geben wird.“

Welche Möglichkeiten ergeben sich aus der Öffnung der Ausschüsse für Vereinsvertreter?

„Ich halte die Öffnung der Ausschüsse für Vereinsvertreter für einen wichtigen Baustein, um die von mir beschriebenen Themenschwerpunkte zu lösen. Nur in enger Zusammenarbeit zwischen Verband und Vereine sind die Herausforderungen zu meistern.“

Wie sehen Ihre Ziele bis zum kommenden Verbandstag 2017 aus?

„Mein Ziel ist es, Lösungen für die beschriebenen Themenschwerpunkte zu finden. Dazu sind immense Anstrengungen erforderlich. Darüber hinaus möchte ich den Wandel des Spielausschusses vorantreiben. Viele sehen den Spielausschuss als ein verstaubtes Relikt aus der Vergangenheit. Als ein unmodernes und von alten Männern durchsetztes Gremium, wo selbstherrlich entschieden wird. Dies ist natürlich nicht so, aber die Außendarstellung muss verbessert werden und Entscheidungen müssen transparenter sein.“

Vita von Bernhard Wölfl:

Bernhard Wölfl wurde 1965 in Berlin geboren und ist seit 1986 im öffentlichen Dienst beschäftigt. Seine fußballerische Laufbahn begann er als Torwart beim BFC Meteor 06, wo er unter anderem mit Thomas Häßler zusammen spielte. Bereits seit seinem 14. Lebensjahr (1979) ist er darüber hinaus als Schiedsrichter, Jugendleiter und Jugendtrainer aktiv gewesen. Nach einer fußballerischen Pause (von 1992-2005) war er in den Jahren 2005-2011 Geschäftsführer des BFC Meteor 06. Für sein Engagement erhielt er die Bronzene, Silberne und die Goldene Ehrennadel seines Vereins. Seit 2010 ist er im Spielausschuss des BFV aktiv. Im September 2011 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Spielausschusses benannt. In der vergangenen Saison war Bernhard Wölfl als Staffelleiter der Bezirksliga im Einsatz. Seit dieser Saison fungiert er als Staffelleiter der Berlin-Liga und des Berliner Pilsner-Pokals der 1. Herren.

Video-Interview vom BFV-Verbandstag (2. November 2013)

 

 

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