Berliner Sport fordert sofortige Öffnung für Jugendliche

Der Berliner Senat hatte in der vergangenen Woche als einziges Bundesland Sportangebote für Gruppen nur für Kinder bis 12 Jahre zugelassen. Foto: sr Pictures Pictures Sandra Ritschel.

In einer gemeinsamen Erklärung fordern LSB, BTFB und BFV eine sofortige Rückkehr ins Training für Jugendliche.

Nach der Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts für den Präsenzunterricht in der Mittelstufe fordert der Berliner Sport die sofortige Öffnung von Sport mindestens für 13- und 14-Jährige. „Wir brauchen jetzt Bewegungsangebote gerade für diese Altersgruppe. Es kann nicht sein, dass Berlin dies als einziges Bundesland verwehrt“, sagt Thomas Härtel, der Präsident des Landessportbunds Berlin (LSB) in einer gemeinsamen Erklärung mit seinen beiden größten Fachverbänden, dem Berliner Fußball-Verband (BFV) und dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund (BTFB). „Gerade Jugendliche benötigen sportliche Angebote, die auch ihre soziale Entwicklung fördern. Da ist es doch am besten, sie in den Sportvereinen unter Regeln und mit qualifizierter Anleitung zu bewegen“, so Härtel weiter. „Sport fördert gerade in dieser Altersgruppe die Gesundheit und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Prävention von Gewalt.“

Der Berliner Senat hatte in der vergangenen Woche als einziges Bundesland Sportangebote für Gruppen nur für Kinder bis 12 Jahre zugelassen, nicht bis 14 Jahre so wie es von der Ministerpräsident:innen-Konferenz beschlossen worden war. Bernd Schultz, der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, sagt: „Das Infektionsrisiko ist nach neuen wissenschaftlichen Untersuchungen bei Bewegung an der frischen Luft sehr gering. Gerade im kontaktfreien Trainingsbetrieb gibt es nur sehr kurze Kontaktzeiten bei den Spieler:innen. Deshalb fordern wir die unverzügliche Öffnung der Fußballplätze zum Training für alle Altersstufen.“

Die Warnungen von Lehrer:innen, Ärzt:innen, Sozialpädagog:innen und Wissenschaftler:innen vor Langzeitschäden der körperlichen und seelischen Gesundheit gerade bei Kindern und Jugendlichen dürften nicht einfach so verhallen. „Sowohl bei der Gesundheit als auch im sozialen Miteinander spüren wir die Auswirkungen der Pandemie sehr deutlich. Die Fußballvereine mit ihrem Angebot für Sport im Freien können sehr positiv bei der Bewältigung der Herausforderungen in der jetzigen Zeit wirken. Dazu können nicht nur die erprobten und bewährten Hygienekonzepte des Sports beitragen, sondern auch eine Schnellteststrategie“, sagt Schultz.

Die Vereine haben schon im letzten Jahr bewiesen, „dass es mit guten Konzepten und unter Einhaltung der Hygieneregeln ohne große Probleme möglich ist, solche Sportangebote außerhalb von Sporträumen und Hallen durchzuführen. Daher ist es unverständlich, warum dies den Vereinen nicht schon jetzt wieder erlaubt wird“, sagt Sophie Lehsnau, die Präsidentin des Berliner Turn- und Freizeitsport-Bunds. „Aber auch im Bereich des kontaktfreien Hallensports muss den Vereinen und ihren Mitgliedern jetzt eine Perspektive geschaffen werden“, so Lehsnau weiter, „eine verbandsinterne Umfrage unter unseren Mitgliedsvereinen hat deutlich gezeigt, dass sie mit der Einhaltung der bereits bewährten Hygienekonzepte ihre Sportstätten zu sicheren Orten für den kontaktlosen Sport machen können.“