Der AfIV legt die Richtung für das Jahr 2020 fest

Die AfIV-Mitglieder zum Abschluss der Klausurtagung (v.l.n.r.): Heinz Belger, Ülver Sava, Karlos El-Khatib, Artin Inekci, Alexander Molzahn, Musa Üstün, Jürgen Martens und Philipp Reis. Weitere Mitglieder: Mehmet Matur (Vors.), Cornelia Seifert, Özgür Özvatan, Isonga Jaenicke. Foto: BFV

Der Ausschuss für Integration & Vielfalt diskutierte am 8. Februar 2020 in seiner Klausurtagung gesellschaftliche Herausforderungen im Fußball.

2019 erstellte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ein neues Integrationskonzept. Der BFV-Ausschuss für Integration & Vielfalt (AfIV) brachte seine Erfahrung und Standpunkte in dieses Konzept mit ein. Die deutschlandweite Vorstellung erfolgte durch DFB-Präsident Fritz Keller, beim Kreuzberger Verein Türkiyemspor Berlin.

Auf der Klausurtagung des AfIV, am 8. Februar 2020, wurde darüber diskutiert, wie dieses Konzept an die Bedürfnisse des Berliner Fußballs angepasst werden kann und muss.

Personen mit Migrationshintergrund sind in Ehrenamt im Verein und Verband unterrepräsentiert.

Özgür Özvatan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin und seit 2019 beratendes Mitglied im AfIV. Das BIM untersucht in Zusammenarbeit mit dem DFB „Repräsentationslücken im Ehrenamt“ insbesondere von Frauen und Personen mit Migrationshintergrund. Die aktuelle Forschung unterlegt mit Zahlen, was bisher nicht nur Expertinnen und Experten wahrgenommen haben: Frauen und auch Personen mit Migrationshintergrund sind im Ehrenamt und insbesondere auf Vorstandsebene in Vereinen sehr selten vertreten. Özvatan fügt hinzu: „Der ohnehin geringe Anteil von Ehrenamtler/innen mit Migrationshintergrund auf der Vereinsebene verringert sich drastisch auf der Ebene der Regionalverbände und auf der Bundesebene.“

An diesen Ergebnissen setzt das DFB-Integrationskonzept an, indem beispielsweise ein Leadership-Programm für Menschen mit Migrationshintergrund aufgelegt und ein Vielfaltskriterium für die Besetzung von Gremien auf Bundesebene erarbeitet werden soll. Auch für Berlin sollen entsprechende Maßnahmen entwickelt werden.  

Die positiven Auswirkungen eines solchen Engagements zeigen sich bereits auf Berliner Ebene im Projekt FUSSBALL GRENZENLOS, in dessen Rahmen beispielsweise Menschen mit Migrationshintergrund zu Trainer/innen und Schiedsrichter/innen ausgebildet werden.

Umfangreiche Herausforderungen im Bereich der Vielfalt und Inklusion

Auch die Themen Gewalt und Diskriminierung auf Fußballplätzen, die Unterstützung von Vereinen und Schulungen zur interkulturellen Kompetenz werden aktuell debattiert und sollen im kommenden Jahr intensiv bearbeitet werden. Der Ausschuss möchte in Zukunft noch aktiver auf Vereine zugehen und auch Vereinsvertreter zu Ausschuss-Sitzungen einladen.

Erfolgreiche Veranstaltungen und Projekte wie das Spiel Pfarrer gegen Imame, die Vereinsbesuche in Glaubensgemeinden und die Unterstützung des IFTAR-CUPs sollen auch im Jahr 2020 weitergeführt werden. Auch das Projekt FUSSBALL GRENZENLOS wird weitergeführt und unterstützt Menschen mit Fluchthintergrund im Berliner Fußball. Im neuen Inklusionsprojekt des BFV „Raus aus dem Abseits“ sollen zudem zunehmend Barrieren für Menschen mit Handicap abgebaut werden, um die Teilhabe aller am Berliner Fußball voranzutreiben.

Die nächste Sitzung des AfIV findet am 09. März 2020 im Haus des Fußballs (Humboldtstraße 8a, 14193 Berlin) statt. Berliner Vereinsvertreter/-innen werden hierzu eingeladen, eigene Ideen einzubringen sowie aktuelle Probleme und Schwierigkeiten vorzutragen.

Aktuellste News