BFV-Board diskutiert zum Thema Gewalt im Fußball

Die 7. Sitzung des Boards des Berliner Fußball-Verbandes fand unter der Überschrift „Gewalt.Respekt.Vorbild“ statt.

Spielabbrüche aufgrund von gewaltsamen Übergriffen auf den Plätzen, Aggressionen gegenüber Schiedsrichtern sowie Vorfälle körperlicher und verbaler Diskriminierung – unangenehme Themen wie diese beherrschten in den vergangenen Wochen und Monaten leider viel zu häufig die Schlagzeilen sowohl der lokalen als auch der überregionalen Fußballberichterstattung. Doch auch über den sportlichen Bereich hinaus nehmen Gewalt und Aggressivität in unserer Gesellschaft einen zunehmend präsenteren Platz ein.

Aufgrund seiner Dringlichkeit stand dieser komplexe Themenbereich auch bei der 7. Sitzung des Boards des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) am Mittwoch, den 19. Februar 2020 im Haus des Fußballs im Mittelpunkt der Veranstaltung. Rund 40 Gäste aus Sport, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft waren der Einladung von Jörg Wirtgen (BFV-Vizepräsident Marketing & Öffentlichkeitsarbeit) gefolgt, um sich der Diskussion unter der Überschrift „Gewalt.Respekt.Vorbild“ anzuschließen.

Nachdem beim Empfang mit Getränken und kaltem Buffet Zeit für einen ersten Austausch blieb, wurde das Thema des Abends im Anschluss von einer Expertenrunde auf dem Podium ausführlich diskutiert, bevor das Publikum abschließend die Möglichkeit hatte, eigene Impulse zu geben. Unter der Moderation von BFV-Geschäftsführer Kevin Langner legten Prof. Dr. Anabel Ternes von Hattburg (CEO GetYourWings gGmbH), Sebastian Czaja (Vorsitzender der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus) Jürgen Böhm (Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbandes e.V.) und Jörg Wehling (BFV-Präsidialmitglied Schiedsrichter) ihre Standpunkte zum Thema Gewalt im Sport und in der Gesellschaft dar.

Expertenrunde bescheinigt der Thematik höchste gesellschaftliche Relevanz

Jörg Wehling betonte dabei, wie wichtig es sei, das Thema in einer breiten Öffentlichkeit zu diskutieren: „Es geht bei der Gewalt im Fußball und im Speziellen bei Übergriffen gegenüber Schiedsrichtern um ein strukturelles – kein individuelles Problem. Es muss stärker darüber geredet werden, als wir es bisher gemacht haben.“

Über Dringlichkeit und gesellschaftliche Tragweite der Problematik herrschte Einigkeit im Panel auf dem Podium. „Gewalt und Diskriminierung sind Erscheinungen, die wir leider zunehmend in der Gesellschaft wahrnehmen. Das betrifft nicht nur den Sport, sondern auch andere Bereiche“, sagte Jörg Böhm und fügte im Hinblick auf mögliche Lösungsansätze hinzu: „Wir müssen Regeln zukünftig konsequenter durchsetzen und Verfehlungen schärfer sanktionieren.“

Sebastian Czaja betonte zudem, dass eine erfolgreiche Gewaltprävention die Zusammenarbeit vieler verschiedener gesellschaftlicher Player bedarf: „Der Sport kann das Problem nicht allein lösen. Wir müssen die Vereine und das Ehrenamt in ihrer Arbeit unterstützen.“

Gewalt und Diskriminierung dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben – das war der Tenor der Diskussion, die Prof. Dr. Ternes von Hattburg treffend abschloss: „Diversität ist gut für jedes Team – das gilt sowohl für den Sport als auch für alle anderen gesellschaftlichen Bereiche.“

Berliner Fußball-Verband kündigt Kooperation an

Um dem Thema Gewalt im Fußball auch langfristig zu begegnen, wird der Berliner Fußball-Verband mit der finanziellen Unterstützung der Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG aus Verden über den Zeitraum von mindestens drei Jahren eine eigens darauf ausgerichtete Stelle schaffen. „Diese Form des modernen Sponsorings ist bisher einmalig, der Berliner Fußball-Verband ist somit in der Lage, sich dem ernsten Problem der Gewalt lösungsorientiert und pragmatisch zu widmen“, sagte Jörg Wirtgen, Vizepräsident Marketing und Öffentlichkeitsarbeit und Initiator des BFV-Boards, im Anschluss an die Diskussionsrunde. Wirtgen dankte dem Kaufmännischen Geschäftsführer, Andreas Höttler „für das eindrucksvolle Engagement gegen Gewalt und für mehr Respekt im Umgang miteinander.“

Über weitere Inhalte der Kooperation wird der Berliner Fußball-Verband in einer gesonderten Mitteilung mit Beginn der Vertragslaufzeit informieren.

Kommende Veranstaltung mit Fokus auf den Frauenfußball

Die nächste BFV-Board-Sitzung wird am 30. März 2020 stattfinden. Die „8. Runde der Spielmacher“ wird dann ganz im Zeichen des Themas „50 Jahre Frauenfußball in Deutschland“ stehen.

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