Tanja Walther-Ahrens im Interview

Seit dem Verbandstag ist Tanja Walther-Ahrens neues BFV-Präsidialmitglied für besondere Aufgaben und hat den Vorsitz der neuen Arbeitsgemeinschaft für Frauen- und Mädchenfußball übernommen. Ihre Ziele für die kommenden vier Jahre erläutert sie im BFV-Interview.

Die Berliner Fußballfamilie ist neugierig:
Welchen Themenschwerpunkten werden Sie sich in der laufenden Legislaturperiode widmen?

Tanja Walther-Ahrens: „Meine erste Aufgabe sehe ich darin, mehr Sichtbarkeit von Frauen und Mädchen im Berliner Fußball zu schaffen und natürlich auch weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf den unterschiedlichsten Ebenen zu gewinnen. Dazu gehören beispielsweise die Bereiche der Vereinsführung und natürlich auch mehr Schiedsrichterinnen und Spielerinnen.“

Wie wollen Sie diese Ziele erreichen?

„Die erste Frauen- und Mädchenfußballtagung Ende Januar war sehr hilfreich (Rückblick auf die Veranstaltung). Über 80 Vertreter der Vereine, aber auch alle andere Menschen, die sich für Frauen- oder Mädchenfußball interessieren, äußerten ihre Wünsche und Vorstellungen an den Verband. Wir werten derzeit die Ergebnisse der Tagung aus und setzen dann die Schwerpunkte für die kommenden vier Jahre."

Wer wird der AG Frauen- und Mädchenfußball angehören?

„Zum einen gehören Vertreterinnen und Vertreter des BFV zum Kreis der AG; je nachdem welche Themen gerade behandelt werden. Zum Beispiel werden die Verbandstrainerin Ailien Poese, die Mädchenreferentin Christine Lehmann und Referentin für den Frauenspielbetrieb Nadine Fröhnel sowie weitere Projektbetreuerinnen in der AG vertreten sein. Darüber hinaus benötigen wir auch engagierte Personen aus den Vereinen. Interessierte Vereinsvertreterinnen und -vertreter sind eingeladen, an der AG mitzuwirken. Sie können sich gerne bei mir melden. Die Arbeit in der AG startet ja gerade erst.“

Werden Sie auch direkt bei den Vereinen vor Ort aktiv werden?

„Das ist sicherlich wünschenswert. Inwiefern und mit welchen Ideen muss aber in den nächsten Monaten noch erarbeitet werden. Den Dialog mit den Vereinen finde ich als einen ganz wichtigen Punkt meiner Aufgabe.“

Welches Resultat wünschen Sie sich bis zum kommenden Verbandstag 2017?

„Mehr Ehrenamtliche für den Bereich des Frauen- und Mädchenfußballs gewonnen zu haben. Auch, dass Frauen und Mädchen im Berliner Fußball sichtbarer sind als vorher. Es gibt auf Bundesebene erfolgreiche Berliner Frauen und Mädchen in den unterschiedlichen Nationalteams und im Bereich des Schiedsrichterwesens. Darauf müssen wir aufbauen.“

Vita von Tanja Walther-Ahrens:

Tanja Walther-Ahrens wurde 1970 in Hessen geboren. Nach dem bestandenen Abitur erfolgte der Umzug nach Berlin. Dort begann sie ihr Studium der Sonderpädagogik und Sportwissenschaften und spielte von 1992-1994 in der Frauen-Bundesliga bei Tennis Borussia Berlin, von 1995 bis 1999 bei Turbine Potsdam. Aktuell spielt Walther-Ahrens in der Berliner Landesliga beim SV Seitenwechsel. Sie besitzt die Fußball C-Lizenz und ist diplomierte Sportwissenschaftlerin. Darüber hinaus absolvierte sie das zweite Staatsexamen für das Lehramt und arbeitet hauptberuflich als Sonderpädagogin an einer Schule in Berlin-Zehlendorf. 2011 erschien ihr Buch: „Seitenwechsel – Coming-out im Fußball“. Im November 2013 wurde sie von den Berliner Fußballvereinen in das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes gewählt.

Video-Interview vom BFV-Verbandstag (2. November 2013)