Zwei JLKler fahren zum NFV-Austausch nach Arendsee

Die JLKler Luca Gesch und Anton Winter zusammen mit dem JLK aus der Region Hannover. Foto: Nils Voigt.

Nach einer kurzen Corona-Pause, fand auch dieses Jahr wieder ein Austauschlehrgang mit dem NFV statt. Ein Bericht von Anton Winter.

Am Freitag dem 10. September 2021 trafen Anton Winter und Luca Gesch sich um 9:00Uhr am Berliner Hauptbahnhof. Von hier aus begann die Reise nach Arendsee, wo der Lehrgang des Niedersächsischen FV, insbesondere der Schiedsrichter der Region Hannover, stattfand.

Nach zweistündiger Zugfahrt mit deutlich über den Berliner Erwartungen liegender Pünktlichkeit kamen wir am Bahnhof in Seehausen (Altmark) an und wurden dort von Nils Voigt abgeholt.

Nach der Ankunft in Arendsee gab es zuerst Essen, welches beiden JLKl'ern zu diesem Zeitpunkt zumindest sehr gelegen kam.
Anschließend wurden gemeinsam die Konferenzräume aufgebaut und beiden Spree-Athleten jeweils ein persönlicher Begleiter zur Seite gestellt. Diese kümmerten sich, um das an dieser Stelle bereits vorwegzunehmen, das gesamte Wochenende äußerst gut um unsere Integration und Anbindung an die Gruppe. Anschließend wurden die Zimmer bezogen und die erste Theorie-Einheit abgehalten. Inhalt dieser war es, dass die Teilnehmer:innen des Lehrgangs sich gegenseitig besser kennenlernen, indem sie bis dato unbekannte Infos über sich erzählten. Anschließend folgte eine Einheit zum Thema Handspiel und seine Auslegung. Danach gab es eine Sporteinheit auf dem Sportplatz des ortsansässigen Vereins. Diese beinhaltete eine Team-Challenge, zusammengesetzt aus Lattenschießen, Torwandschießen usw., welche das Team aus Berlin souverän und mehr als verdient gewinnen konnte.

Gegen 18:00 gab es Abendessen, auf welches direkt der erste Regeltest folgte. Dieser wurde mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen von allen Teilnehmern absolviert und lief etwas anders ab als JLK'ler es gewohnt sind. So waren die Fragen immer nur für begrenzte Zeit in Form einer PowerPoint-Präsentation einsehbar und mussten nach Ablauf der Einlesezeit von ca. 20 Sekunden pro Frage „blind“ beantwortet werden. Im Anschluss an den Regeltest folgte noch die zweite Theorie-Einheit des Tages. In dieser wurde sich insbesondere mit dem Thema „Arbeit im Schiedsrichtergespann“ auseinandergesetzt. Hierbei gab es einige neue Inspirationen für alle und Vorschläge, welche bei den meisten Berliner Beobachtern wohl auf große Ungnade gestoßen wären. Insbesondere die Thematik des Verlassens des Spielfeldes durch den Schiedsrichter zur besseren Seiteneinsicht war sehr überraschend für uns Gäste. Nach der letzten Einheit des Tages gab es für einige Kadermitglieder, wie auch in Berlin üblich, noch persönliche Gespräche mit der entsprechenden Kaderleitung. Der letzte Tagesordnungspunkt fand mit den eben erwähnten Gesprächen um 20:45Uhr statt.

Am Samstag blieb allen Teilnehmern eine morgentliche Sporteinheit erspart, da direkt nach dem Frühstück die Sportprüfung anstand. Diese wurde, wie bereits die letzte Sporteinheit, auf dem Fußballplatz um die Ecke durchgeführt und beinhaltete wie in Berlin einen Helsen-Test sowie 6 Sprints, welche je nach Alter in einer bestimmten Zeit zu absolvieren sind. Der Helsen-Test unterscheidet sich insofern vom in Berlin üblichen Test, als dass der Test als Kurzstreckenlauf absolviert wird. Das bedeutet, dass alle Intervalle und die Toleranzzeiten halbiert werden und so die Intervall-Leistungsfähigkeit stärker geprüft wird.

Nachdem die Sportprüfung, welche sich ebenfalls wechselhaft erfolgreich gestaltete, geschafft war, stand ein Konfirmitätstest auf dem Plan. Dieser lief exakt so ab wie auch der Berliner FV sie üblich praktiziert und wies abermals variierende Ergebnisse auf. Punkt 12:00Uhr gab es Mittagessen und direkt im Anschluss daran eine Theorie-Einheit über Kommunikation. Inhalt war vor allem die Verbesserung der Eindeutigkeit der Kommunikation sowie die Steigerung der Effizienz der Kommunikation, insbesondere im Hinblick auf die immer weiter in den Amateurbereich vorrückenden Headsets, welche eine besonders knappe und klare Kommunikation erfordern.

Nachmittags stand dann trotz der morgendlichen Sportprüfung eine weitere Sporteinheit an. Durchgeführt wurde ein Team-Triathlon. Die Disziplinen waren Laufen, Schwimmen und Regelfragen, wobei die niedrigen Temperaturen und der sehr unangenehme Boden im Uferbereich das Schwimmen unablässig erschwerten. Die Gruppen mit den beiden hochmotivierten JLKlern kam jedoch nicht über den 4. Platz hinaus - enttäuschend.

Samstagabend stand als Abendessen gemeinsames Grillen an. Dazu trafen sich alle gemeinsam am Grillplatz der Anlage bei Bratwurst und Bier, respektive Softdrink, so dass man sich entspannt miteinander unterhalten konnte - selbstverständlich auch mal über Themen außerhalb der Schiedsrichterei. Nach dem Essen galt es für alle, die es nicht bereits Freitag hinter sich gebracht haben, das persönliche Gespräch mit der entsprechenden Kaderleitung zu suchen und über persönliche Ziele und Fortschritte zu sprechen.

Da Sonntag keine weitere Sportprüfung anstand, wurde morgens etwas Frühsport getrieben. Hierbei ging es eine kleine Runde joggen und anschließend zum Stretching an den See. Gegen 7:30Uhr gab es Frühstück und die Zimmer mussten geräumt werden. Allerdings war noch nicht der Zeitpunkt für die Abreise gekommen, da noch weitere wichtige Tagesordnungspunkte auf dem Plan standen. So zum Beispiel die Auswertung des Konfirmitätstests und die letzte Sporteinheit. Die fand, wie zu erwarten, auf dem naheliegenden Sportplatz statt und beinhaltete eine Spielsimulation über ca. 45 Minuten. Dabei war die Übung direkt aus dem Trainingsprogramm des DFB übernommen worden. Nach dem Sport gab es noch die Möglichkeit Kritik und Lob am Lehrgang loszuwerden und der Lehrgang wurde seitens der Leitung allgemein ausgewertet. Das eigentlich für Freitagnachmittag geplante Fotoshooting wurde auch noch nachgeholt, wobei das Gruppenfoto für den Lehrgang entstand.

Durch den Zeitverzug bedingt, begann gleich im Anschluss die Rückreise nach Berlin. Wir wurden bis zum Bahnhof nach Seehausen gebracht und sind von dort aus zurück gereist. Auf der Reise haben wir allerdings auch noch eine wichtige Lektion gelernt: Außerhalb Berlins isst man keinen Döner! Das war spätestens nach dem Verzehr eines Döners in Wittenberge am Bahnhof klar. „Warum macht ihr Mayonaise in den Döner?“, galt folglich als unbeantwortete Frage für die restliche Bahnfahrt. Gegen 16:00 waren wir wieder in Berlin, sodass wir den Sonntagabend wieder zu Hause verbrachten.

Abschließend möchten wir uns rechtherzlich bei der Leitung der NFV-Talentemaßnahme bedanken für diesen lehrreichen und schönen Lehrgang, der sehr gut organisiert war, sowie ein Dank an alle Mitglieder richten, die uns gut in die Gruppe aufgenommen haben. Danke!!!

Anton Winter